Kommentar
23:03 Uhr, 09.03.2012

Eurokrise im Überblick: Griechische Umschuldung perfekt - CDS kommen zur Auszahlung!

Wochenende, 3./4. März:

Moody's stuft die Bonität Griechenlands von Ca auf C ab, was die niedrigste Stufe ist und Zahlungsausfall bedeutet. Begründet wurde dieser Schritt mit dem Schuldenschnitt.

Nach Informationen der SZ muss der europäische Fiskalpakt vom Bundestag wie auch vom Bundesrat mit Zweidrittel-Mehrheit gebilligt werden. Grund sei das Klagerecht bei Nichteinhaltung. Merkel ist damit auf die Unterstützung der Opposition angewiesen.

Die CSU lehnt eine Aufstockung des dauerhaften Euro-Rettungsfonds ESM weiter ab. "Wir wollen keinen größeren Haftungsrahmen als diese 211 Milliarden Euro", wird CSU-Chef Horst Seehofer von Reuters zitiert.

Bayerns Finanzminister Markus Söder fordert Euro-Ausstiegsszenario für Griechenland. "Was auf keinen Fall geht, dass wir einen dritten oder vierten Rettungsschirm auflegen", sagte er am Samstag.

Griechenland: Jetzt könnte auch noch der Tourismus wegbrechen. Laut einer Umfrage unter Entscheidern der Reiseindustrie lassen sich Reisen nach Griechenland derzeit schlecht verkaufen. Aufgrund der Berichterstattung über Proteste der Bevölkerung, gewalttätige Ausschreitungen und Streiks seien die Reisenden verunsichert.

Bundesbankpräsident Jens Weidmann äußert sich skeptisch über die jüngste Geldflut der EZB. "Das Programm vermittelt kurzfristig Ruhe, aber es ist eine Ruhe, die trügerisch sein könnte", sagte er dem "Spiegel".

Irland: Laut einer Umfrage will beim geplanten Referendum eine Mehrheit der Bürger für den EU-Fiskalpakt stimmen.

Die Finanzkontrolleure der Troika gehen offenbar davon aus, dass Griechenland ein drittes Hilfspaket benötigen wird. Den Umfang beziffern sie nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" auf bis zu 50 Milliarden Euro.

Die EZB geht offenbar davon aus, dass sich zu wenige private Gläubiger freiwillig am Schuldenerlass für Griechenland beteiligen. "Wahrscheinlich müssen die rückwirkenden Umschuldungsklauseln aktiviert werden", zitiert der "Spiegel" aus dem Umfeld der Notenbank.

Laut einer Umfrage verlieren die beiden großen Parteien in Griechenland weiter in der Wählergunst. Die Sozialisten (Pasok) kämen derzeit nur noch auf 11 Prozent der Stimmen (2009: 44 Prozent), die Konservativen auf 28 Prozent (2009: 34 Prozent). Die zerstrittenen griechischen Linksparteien kämen zusammen auf 39 Prozent.

Die Grünen stellen weitreichende Forderungen für ihre Unterstützung beim Fiskalpakt. "Es reicht nicht, sich in Europa zu verabreden, dass man weniger Schulden machen möchte - wir brauchen einen Schuldentilgungsfonds, finanziert durch eine Abgabe auf große Vermögen", sagte Fraktionschef Trittin der dpa.

Montag, 5. März:

Bundesbank-Chef Jens Weidmann löst Debatte aus, ob sich die Zentralbanken gegen drohende Verluste aus dem Target-2-System absichern sollten. Ökonomen sehen die Diskussion kritisch. "Jede Vorbereitung auf den Fall eines Austritts aus dem Euro wäre gefährlich, weil sie den Märkten signalisiert, dass die Zentralbanken die Währungsunion nicht mehr als unwiderruflich betrachten", wird GE-Chefvolkswirt Marco Annunziata vom "Handelsblatt" zitiert.

Nach Einschätzung von Moody's ist das Refinanzierungsrisiko der griechischen Banken gestiegen. Der Ausschluss von griechischen Staatsanleihen als Sicherheiten bei der EZB sei für die Banken negativ, heißt es.

Griechenland: Finanzminister Evangelos Venizelos schließt eine große Koalition aus Sozialisten und Konservativen nach den Neuwahlen nicht aus.

SPD-Chef Sigmar Gabriel fordert die Einführung einer Finanzmarktsteuer als Gegenleistung für eine Zustimmung seiner Partei zum EU-Fiskalpakt.

SPD-Chef Gabriel knüpft die Zustimmung zum EU-Fiskalpakt an die Einführung einer Finanztransaktionssteuer und die Schaffung eines Programms für Wachstumsimpulse in der Euro-Zone.

Die EZB hat in der vergangenen Woche erneut keine Staatsanleihen gekauft.

Griechenland: Nach Informationen von Reuters nehmen die größten Banken in Deutschland am vereinbarten Bond-Tausch teil. Sie hielten zuletzt Anleihen im Nominalwert von rund 15 Milliarden Euro.

Griechenland wird Angebot an private Investoren nicht nachbessern. Verluste würden notfalls mit CACs durchgesetzt, so der Finanzminister Evangelos Venizelos.

Nach Ansicht von EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso wäre ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone ein Desaster und würde möglicherweise einen Domino-Effekt auslösen. " Es gibt keine Alternative zu den enormen Sparanstrengungen auch wenn diese im Land eine Rezession auslösen."

Dienstag, 6. März:

Die Troika stellt sich offenbar auf einen erzwungenen Umtausch von griechischen Staatsanleihen ein. "Wir rechnen damit, dass die freiwillige Beteiligung nicht ausreicht, um die Aktivierung der CACs zu vermeiden", berichtet die FTD unter Berufung auf Kreise.

Der internationalen Bankenverband IIF warnt vor den Folgen einer unkontrollierten Pleite Griechenlands. Es sei wahrscheinlich, dass in diesem Fall externe Hilfen für Spanien und Italien nötig würden, um ein Übergreifen der Krise zu verhindern, schreibt der IIF laut Reuters in einem vertraulichen Dokument. Insgesamt könnten dadurch Kosten von mehr als 1 Billion Euro entstehen, heißt es.

Nach den Worten von EU-Währungskommissar Olli Rehn unterstützt die EU-Kommission den Vorschlag, den EFSF und ESM zusammenzulegen.

Griechenland platziert 6-monatige Geldmarktpapiere im Volumen von 1,137 Milliarden Euro. Rendite bei 4,80 Prozent (zuletzt: 4,86 Prozent). Auktion 2,63-fach (zuletzt: 2,72-fach) überzeichnet.

EFSF begibt 3-monatige Geldmarktpapiere im Volumen von 3,44 Milliarden Euro. Rendite bei 0,0516 Prozent (zuletzt: 0,222 Prozent). Auktion 1,98-fach (zuletzt: 3,20-fach) überzeichnet.

Die griechische Regierung äußert sich erneut zuversichtlich zum Verlauf des Schuldenschnitts. "Viele Halter von Staatsanleihen haben sich bereits gemeldet", sagte ein Mitarbeiter des griechischen Finanzministers Evangelos Venizelos der Nachrichtenagentur dpa.

EZB: Bilanzsumme ist im Vergleich zur Vorwoche um 310,7 Milliarden Euro gestiegen und hat damit erstmals die Marke von 3 Billionen Euro überschritten.

FDP-Fraktionschef Brüderle kritisiert die Finanzspritzen der EZB: "Die Europäische Zentralbank darf nicht zur Europäischen Zentraldruckerei werden".

Mittwoch, 7. März:

Deutschland könnte mit dem Krisenfonds ESM größere Risiken eingehen als bisher bekannt. Der Stabilitätsmechanismus könnte nach einer Bestimmung im ESM-Vertrag Anleihen über dem Nennwert ausgeben, was das Haftungsvolumen ausweitete, erklärte FDP-Politiker Frank Schäffler gegenüber der FAZ.

Laut "Handelsblatt" beläuft sich der deutsche Anteil an den Hilfspaketen I und II für Griechenland sowie den Programmen für Portugal und Irland auf 72,9 Milliarden Euro.

Nach einem Bericht der "Passauer Neuen Presse" schließt Bundeswirtschaftsminister Rösler eine Aufstockung des Euro-Rettungsschirms nicht mehr aus.

EU-Währungskommissar Olli Rehn hält das Risiko eines Zusammenbruchs der Eurozone für überwunden, wie er im Gespräch mit der französischen Zeitung "Le Figaro" erklärte.

Bundeskabinett beschließt Gesetzentwurf, mit dem die strengeren Haushaltsregeln bis Mitte Juni in deutsches Recht umgesetzt werden sollen. Das Gesetz muss in Bundestag und Bundesrat allerdings mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen werden.

Laut einem Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit" will die EZB die Kapitalströme über das Zahlungssystem "Target2" nicht begrenzen. Einzelne Ökonomen hatten darauf gedrungen, weil sich die Krisenstaaten ihrer Meinung nach zum Schaden Deutschlands über dieses System mit Geld versorgen.

Die KfW-Bankengruppe fürchtet eine ungeordnete Insolvenz Griechenlands. Es gebe Anzeichen, nach denen sich nicht genügend private Gläubiger freiwillig an dem Schuldenschnitt beteiligen könnten, sagte KfW-Chef Ulrich Schröder.

Am Markt nehmen die Sorgen zu, dass sich die privaten Gläubiger nicht in ausreichendem Maß am griechischen Schuldenschnitt beteiligen. Dem Vernehmen nach fürchten vor allem Fondsmanager und Vermögensverwalter Klagen ihrer Kunden, wenn sie auf die Erträge aus den griechischen Staatsanleihen einfach verzichten.

Kreise: Bundeskanzlerin Merkel hat eine Aufstockung des Euro-Rettungsfonds ESM erneut ausgeschlossen.

Griechenland: FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle mahnt Hedge-Fonds zur Teilnahme am Schuldenschnitt. Gerüchten zufolge bauen einige Hedge-Fonds darauf, dass es zu einem Scheitern der freiwilligen Umschuldung kommt.

Bankenverband IIF: Beteiligung am Schuldenschnitt steigt. Bisher signalisierten 30 Ausschussmitglieder ihre Bereitschaft zur Teilnahme. Das seien 39,9 Prozent der gesamten Forderungen.

Athen: Ein Offizieller des griechischen Finanzministeriums gibt sich zuversichtlich, dass über 75 Prozent der privaten Gläubiger den freiwilligen Schuldenschnitt annehmen werden.

Laut Bloomberg steigt die Beteiligung an griechischem Anleihetausch auf 58 Prozent.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso: In Griechenland müssen noch viele Wachstumshürden fallen, damit mehr EU-Fördergelder fließen können.

Sechs griechische Pensionsfonds mit zusammen 3,4 Milliarden US-Dollar an Griechenland-Anleihen lehnen den Schuldentausch weiter ab, so ein griechischer Regierungsbeamter.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble: Krise kann nicht durch mehr Liquidität und höhere Schulden gelöst werden.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble: Portugal und Irland werden Erfolg bei der Bekämpfung der Krise haben, Griechenland ist ein besonderer Fall +++ Möglicherweise muss mehr ausgegeben werden, um Griechenland zu helfen +++ EZB hat Zeit gekauft für die Eurozone, jetzt muss das Problem der unterschiedlichen Wettbewerbsfähigkeit gelöst werden.

Donnerstag, 8. März:

Medienberichten zufolge haben inzwischen rund 60 Prozent der Gläubiger am griechischen Schuldenschnitt teilgenommen. Heute Abend endet die Frist für den Umtausch.

Ungarn: Regierung macht Zugeständnisse an die EU beim umstrittenen Notenbankgesetz. Budapest will so den Weg für dringend benötigte Hilfszahlungen der internationalen Geldgeber frei machen.

Griechenland: Das Anleihetauschprogramm macht offenbar Fortschritte. Die Annahmequote sei "sehr hoch", sagte ein Regierungsvertreter in Athen zu Reuters ohne konkrete Zahlen zu nennen.

Nach Einschätzung von griechischen Experten mit guten Kontakten zum Finanzministerium soll die Zustimmungsquote zum Schuldentausch bei 60 Prozent liegen. Ein Mitarbeiter des Finanzministeriums sagte der Nachrichtenagentur dpa, man sei sich sicher, dass am Ende mehr als 75 Prozent zusammenkämen.

Der Risikoaufschlag für 10-jährige italienische Staatsanleihen ist am Donnerstag erstmals seit einem halben Jahr unter 300 Basispunkte gesunken.

Nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel sind die Risikoaufschläge für portugiesische Staatsanleihen "besorgniserregend".

Das Komitee zur Nationalen Sicherheit Großbritanniens fordert einen Notfallplan für einen Zusammenbruch der Eurozone. Der ganze oder teilweise Kollaps der Eurozone sei ein "plausibles Szenario", man müsse sich "schnellstmöglich" darauf vorbereiten, heißt es am Donnerstag in einem Bericht des Komitees.

FMS Wertmanagement, die Bad Bank der Hypo Real Estate, beteiligt sich am griechischen Schuldenschnitt mit Anleihen und Krediten im Volumen von 8,2 Milliarden Euro.

Freitag, 9. März:

Griechenland schließt Umschuldung ab: Beteiligung der privaten Gläubiger beträgt 85,8 Prozent. Anleihen im Wert von 172 Milliarden Euro getauscht. Athen zieht CAC-Option. Nach Aktivierung dieser Umschuldungsklauseln werden 95,7 Prozent des Nominalkapitals am Forderungsverzicht beteiligt.

Kreise: Hedgefonds wollen mit einem Rechts-Trick die Umschuldung in Griechenland umgehen und Athen zur vollen Auszahlung bestimmter Schuldtitel zwingen. Möglich sei dies bei einer Anleihe der staatlichen Eisenbahn, berichtet Reuters. Darin gebe es eine Klausel, nach der die Gläubiger einen Zahlungsausfall feststellen können, wenn der Schuldner eine Umschuldung anstrebt. Dies eröffne den Bond-Besitzern die Möglichkeit, eine sofortige Auszahlung zu verlangen.

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) glaubt nicht, dass der griechische Schuldenschnitt noch scheitern kann. Die voraussichtliche Aktivierung der Zwangsklauseln (CAC) werde die Umschuldung insgesamt nicht gefährden, sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer im Deutschlandfunk.

Nach Ansicht von Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), ist Griechenland nach dem erfolgreichen Schuldenschnitt noch nicht gerettet. Griechenland erkaufe sich letztlich nur Zeit, sagte er im Deutschlandfunk. Die Arbeit gehe jetzt erst los. Die Griechen müssen "endlich ihre Hausaufgaben machen und die Haushaltskonsolidierung angehen, ihre Sparprogramme durchziehen, die Privatisierung angehen".

Hans Reckers, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) begrüßt den freiwilligen Schuldenschnitt in Griechenland, betonte aber zugleich, dass dieser eine einmalige Aktion bleiben müsse. Ansonsten würde das Vertrauen der Investoren in Staatspapiere weiteren nachhaltigen Schaden nehmen.

Portugal gilt in der Schuldenkrise als größter Wackelkandidat nach Griechenland. "Portugal ist als nächstes dran", sagte ING-Zinsstratege Alessandro Giansanti zu Reuters. Eine Wahrscheinlichkeit von über 30 Prozent für eine Umschuldung sei bereits eingepreist. Am Freitag stieg die Rendite für 10-jährige portugiesische Staatsanleihen um rund 19 Basispunkte auf 14,26 Prozent.

Nach Einschätzung des Wirtschaftsweisen Peter Bofinger ist die Griechenland-Krise auch nach dem Schuldenschnitt noch nicht gelöst. In den nächsten 12 Monaten werde das Land einen "echten Schuldenerlass" benötigen, sagte er zu Bloomberg TV. Nur so könne die Schuldenlast auf ein tragbares Niveau gesenkt werden.

Griechenland: Die Schutzvereinigung der Kapitalanleger (SdK) droht mit rechtlichen Schritten. "Eine zwangsweise Beteiligung privater Investoren ist unrechtmäßig", sagte SdK-Sprecher Daniel Bauer.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) fordert Griechenland auf, die zugesagten Reformen rasch umzusetzen. Nur mit Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit könne das Land wieder nach vorne kommen. Die Verwaltung müsse modernisiert und die Privatisierung von Staatsbetrieben endlich in Angriff genommen werden.

Finanzinvestoren gehen offenbar davon aus, dass Griechenland seine Verbindlichkeiten auch nach dem Schuldenschnitt nicht bedienen kann. Nach Informationen von Reuters werden die neuen Anleihen, die am Montag im Rahmen des Schuldentauschs ausgegeben werden sollen, am Graumarkt derzeit gerade einmal zu 20 Prozent des Nennwerts gehandelt.

Martin Schulz, Präsident des Europaparlaments, sieht im Schuldenschnitt für Griechenland vor allem einen Zeitgewinn. Auf Dauer werde sich das Land aber nur erholen, wenn massive Strukturreformen durchgesetzt würden, sagte der SPD-Politiker am Freitag.

Die Wirtschaftsleistung in Griechenland ist im vierten Quartal mit -7,5 Prozent stärker eingebrochen, als zunächst mit -7,0 Prozent gemeldet.

Vertreter des griechischen Finanzministeriums gehen davon aus, dass die erste Tranche aus dem zweiten Hilfspaket nach dem Treffen der Eurogruppe in der kommenden Woche ausbezahlt werden wird.

Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigt sich zufrieden mit der Umschuldung in Griechenland. Das Resultat werde dabei helfen, Griechenland zu stabilisieren, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen: "Ich denke nicht, dass Griechenland ohne weitere Maßnahmen aus der Schuldenfalle herauskommt."

Die Finanzminister der Eurozone haben bei ihrer Telefonkonferenz am Freitagmittag das zweite Hilfspaket für Griechenland teilweise freigegeben. Zur Unterstützung des Schuldenschnitts sollen nun 30 Milliarden Euro sowie für die Begleichung aufgelaufener Zinsen 5,5 Milliarden Euro bereitstehen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird sich nach Worten von Bundesfinanzminister Schäuble mit einem "bedeutenden Beitrag" am Griechenland-Hilfspaket beteiligen.

Fitch stuft Griechenland von "C" auf "Beschränkter Zahlungsausfall". Rating für die gesamte Euro-Zone weiterhin "AAA".

Das griechische Kabinett hat der Aktivierung der Zwangsklauseln (CAC) zugestimmt.

Athen-Schuldenschnitt: "Für viele Marktteilnehmer ist mit der Umschuldung die Büchse der Pandora geöffnet. Das komplette Ausmaß ist noch nicht absehbar und die Frage ist: Was kommt nach Griechenland?", so ein Aktienhändler.

Irland: Abstimmung über das Fiskalpaket wird wahrscheinlich vor der Sommerpause stattfinden.

Bundeskanzlerin Merkel: In Spanien, Portugal und Griechenland sind weitere Sparmaßnahmen notwendig.

Die International Swaps and Derivatives Association (ISDA) wertet die Aktivierung der Umschuldungsklauseln als "Kreditereignis". Damit kommen die Kreditausfallversicherungen zur Auszahlung. Zur Erinnerung: Credit Default Swaps hatten bei der Pleite der US-Investmentbank Lehman Broterhs zu einem kolossalen Dominoeffekt geführt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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