Eurokrise im Überblick: "Grexit" oder "Spexit" - Wer hat die Nase vorn?
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Wochenende, 26./27. Mai:
IWF-Chefin Christine Lagarde fordert die Bürger Griechenlands zu mehr Steuerehrlichkeit auf. Die Griechen müssten "alle ihre Steuern zahlen", sagte Lagarde dem "Guardian". Gleichzeitig schließt sie aus, dass die Sparauflagen für Griechenland gelockert werden.
Der scheidende EADS-Chef Louis Gallois betrachtet die Zukunft des Euro skeptischer als vor einem Jahr. "Die Krise ist schlimmer geworden. Es gibt das Risiko, dass Griechenland aus der Euro-Zone austritt. Das könnte zu einem Dominoeffekt führen und andere Länder mitreißen", sagte Gallois der "Welt am Sonntag".
Griechenland: Nach mehreren Umfragen dürfte die konservative Nea Demokratia bei der Parlamentswahl in drei Wochen stärkste Kraft werden. Damit könnte es möglicherweise eine Parlamentsmehrheit für den pro-europäischen Kurs geben.
Commerzbank-Vorstand Martin Zielke hält es für angemessen, Vorbereitungen für einen Euro-Austritt Griechenlands zu treffen. Man müsse sich auf alle Eventualitäten vorbereiten, sagte Zielke dem "Tagesspiegel".
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) trifft Vorbereitungen für einen möglichen Zusammenbruch des Euro. "Wir müssen auch für den Fall der Fälle vorbereitet sein, dass die Währungsunion zusammenbricht, obwohl ich nicht damit rechne", sagte der neue SNB-Chef Thomas Jordan der "SonntagsZeitung".
TUI rät Griechenland-Urlaubern mehr Euro-Bargeld mitzunehmen, für den Fall, dass das Land aus dem Euro aussteigt und die Versorgung mit Drachmen nicht flächendeckend gesichert ist.
Montag, 28. Mai:
FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle schließt Eurobonds kategorisch aus. "Eurobonds sind Zinssozialismus, den Deutschland und andere erfolgreiche Länder teuer bezahlen müssten", sagte er der Zeitung "Die Welt". "Das ist mit uns nicht zu machen."
Kreise: Spanische Bankia könnte über Staatsanleihen refinanziert werden, die das Institut als Sicherheiten bei der EZB hinterlegen kann, um sich Geld von der Notenbank zu leihen. Spanien würde im Gegenzug Bankia-Aktien erhalten.
Nach den Worten der österreichischen Finanzministerin Maria Fekter ist die EU heute besser auf einen Staatsbankrott Griechenlands und einen Austritt des Landes aus der Eurozone vorbereitet als noch vor einigen Jahren.
Bankia-Sanierung belastet zunehmend den spanischen Staat +++ Sorgen machen sich breit, dass das Land möglicherweise schon in einigen Wochen Hilfen der EU in Anspruch nehmen muss.
Positive Signale aus Griechenland: Drei Wochen vor der Parlamentswahl sehen mehrere repräsentative Umfragen die konservative Nea Dimokratia (ND) vorne. Zudem wollen 80 Prozent der Befragten, dass Griechenland in der Eurozone bleibt.
Einem Medienbericht zufolge muss Spanien zusätzlich zu den 19 Milliarden Euro für Bankia weitere 30 Milliarden Euro in die Sanierung der Banken des Landes stecken +++ Nomura schätzt den Kapitalbedarf der spanischen Banken auf 50-60 Milliarden Euro.
Risikoaufschlag für 10-jährige spanische Staatsanleihen steigt auf 505 Basispunkte und damit auf den höchsten Stand seit der Euro-Einführung. Rendite bei 6,43 Prozent +++ Die spanische Zeitung "El Mundo" spekuliert darüber, dass sich Spanien an den EFSF wenden könnte, um die Finanzierungskosten zu senken +++ Spaniens Budgetstaatssekretärin Marta Fernández Currás: "Der Prozess der Rekapitalisierung der Banken ist angelaufen. Eine europäische Rettungsoperation ist nicht notwendig."
Spaniens Ministerpräsident Rajoy: Wenn die Neuverschuldung nicht zurückgefahren wird, könnte Spanien in eine Situation kommen in der man sich selbst nicht mehr selbst finanzieren könnte.
Die SPD kündigt ihre Verweigerung zum europäischen Fiskalpakt an, sollte nicht im gleichen Zug auch eine Besteuerung der Finanzmärkte beschlossen werden.
Charles Plosser, Präsident der regionalen Notenbank von Philadelphia: Das größte Risiko, welches von Griechenland ausgeht, wären Kapitalprobleme der Banken.
Dienstag, 29. Mai:
SPD-Chef Sigmar Gabriel spricht sich gegenüber der "Saarbrücker Zeitung" dafür aus, Griechenland mehr Zeit bei der Umsetzung der Reformen zu geben.
Sonntagszeitung: Schweizerische Nationalbank prüft die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen, um im Falle des Auseinanderbrechens der Eurozone einer Flucht in den Franken begegnen zu können.
Credit Suisse: Kosten eines Zerfalls der Eurozone wären höher als die Rettung der Peripherieländer. Die direkten Kosten lägen bei 1 Billion Euro, die indirekten noch ein Vielfaches höher.
Kreise: Spanien will die Mittel für die Rekapitalisierung des angeschlagenen Kreditinstituts Bankia zum Teil aus dem Banken-Restrukturierungsfonds und aus Geldern des Finanzministeriums nehmen.
Risikoaufschlag für 10-jährige spanische Staatsanleihen gegenüber Bundespapieren steigt auf 516 Basispunkte.
EZB-Ratsmitglied Nowotny: Derzeit gibt es keine Überlegungen bei der EZB, die Anleihekäufe wieder aufzunehmen. Auch weitere LTROs nicht geplant.
Die spanische Zentralregierung hat die Regionen des Landes mit Liquidität in Höhe von 8,2 Milliarden Euro gestützt.
Pimco: Griechenland wird in den nächsten 2 Monaten voraussichtlich aus dem Euro austreten.
Nach Angaben der portugiesischen Zentralbank haben drei Banken des Landes um staatliche Hilfe gebeten und werden diese erhalten.
Bundesbank-Präsident Weidmann: Es besteht ein Trend in der Euro-Zone zur Vergemeinschaftlichung von Risiken. Die finanzpolitische Eigenständigkeit der Staaten sollte jedoch nicht aufgegeben werden.
Zerohedge: Egan Jones stuft Spanien von "BB-" auf "B" ab. Ausblick negativ.
Marktgerücht: EU-Kommission fordert Gesetz für länderübergreifende Bankenrettungen. Demnach sollen die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet werden auch Banken andere EU-Länder zu retten.
UniCredit-Chef Federico Ghizzoni sieht keine Gefahr eines Bank-Run in Italien: "Es besorgt mich nicht, und es wird nicht passieren."
Laut einer Kundenumfrage von Citigroup sind sich 62 Prozent der Befragten sicher, dass Griechenland bis Ende nächsten Jahres die Eurozone verlassen wird, während 38 Prozent der Investoren nicht an einen Austritt des Landes glauben.
National Bank of Greece: Eine neue griechische Währung würde nach einem Austritt des Landes aus der Währungsunion um rund 65 Prozent abwerten +++ Die Einkommen der griechischen Bevölkerung könnten sich halbieren +++ Die griechische Arbeitslosenrate würde auf 34 Prozent klettern +++ Die Inflation würde auf mindestens 30 Prozent springen und von diesem Niveau aus weiter steigen.
Investoren sind bereit, die Schweiz für die Aufbewahrung ihres Geldes zu bezahlen. So ist es den Eidgenossen heute gelungen, 3-monatige Anleihen im Umfang von 688,8 Millionen Franken mit einer negativen Rendite von -0,62 Prozent zu platzieren.
In einem Interview mit dem Fernsehsender Franc 2 hat der französische Präsident Hollande verlauten lassen, dass es angeblich keine unüberbrückbaren Differenzen zwischen Deutschland und Frankreich bezüglich Eurobonds gebe. Merkel hätte nicht "niemals", sondern nur "nicht sofort" gesagt.
Mittwoch, 30. Mai:
Laut der "Financial Times" lehnt die EZB die geplante Sanierung der angeschlagenen Großbank Bankia mit spanischen Staatsanleihen ab.
Griechenland: Nach einer aktuellen Wahlumfrage liegt die konservative Partei Nea Dimokratia mit 23,4 Prozent der Stimmen in Führung, gefolgt vom Linksbündnis Syriza mit 22,1 Prozent. Pasok kommt auf 13,5 Prozent +++ In einer anderen Umfrage ist Syriza mit 30 Prozent stärkste Partei gefolgt von den Demokraten mit 26,5 Prozent.
Spanien: Die drei angeschlagenen regionalen Sparkassen Liberbank, Caja 3 und Ibercaja wollen sich zusammenschließen. Durch die Fusion würde das siebtgrößte Finanzinstitut des Landes entstehen.
Immer mehr Banken in der Eurozone müssen auf die Notfallhilfen ihrer nationalen Zentralbanken zurückgreifen. Der Posten "Sonstige Forderungen an Kreditinstitute", der Zahlungen im Rahmen der Emergency Liquidity Assistance (ELA) enthält, habe in der Vorwoche um 34 Milliarden Euro zugenommen, berichtet die "Börsen-Zeitung".
Laut "Börsen-Zeitung" haben die deutschen Versicherer ihr Engagement in griechischen Staatsanleihen durch Verkäufe und den Schuldenschnitt bis März auf 0,03 Prozent der gesamten Kapitalanlagen reduziert.
Nach Angaben eines Mitglieds der irischen Zentralbank brauchen die Banken des Landes in den kommenden 5 bis 6 Jahren weitere 3 bis 4 Milliarden Euro.
EZB-Ratsmitglied Ordonez: Spanien braucht weitere Sparmaßnahmen oder Steuererhöhungen, um die Ziele zu erreichen.
Nach Angaben von Spaniens Wirtschaftsminister De Guindos hat die EZB keine Pläne bezüglich Bankia abgelehnt. Die Pläne seien der EZB noch nicht einmal vorgelegt worden. Die EZB bestätigt diese Aussagen.
Nach Angaben der spanischen Nachrichtenagentur EFE will Spanien für die Finanzierung der Bankia-Rekapitalisierung Staatsanleihen begeben.
Rendite für 10-jährige italienische Staatsanleihen steigt nach der schwach verlaufenen Bond-Auktion in Italien auf 6,15 Prozent. Rendite für 10-jährige spanische Staatsanleihen steigt auf 6,68 Prozent. Rendite für 5-jährige spanische Staatsanleihen steigt erstmals seit Ende November über 6 Prozent +++ Nach Angaben von Spaniens Finanzminister sind die aktuellen Anleiherenditen nicht tragbar.
Spaniens Finanzminister: Bankia-Rekapitalisierung erfolgt über den Bankenrettungsfonds FROB.
EU-Kommission will eine direkte Bankenstützung durch den dauerhaften Rettungsfonds ESM ins Auge fassen. EU-Währungskommissar Rehn: Direkte Zahlungen des ESM an Banken nicht vorgesehen.
EU-Kommission fordert von Griechenland zusätzliche Sparschritte für das nächste und übernächste Jahr. Die Milliardenhilfen können nur fließen, wenn die Reformen besser umgesetzt werden.
EU-Kommission: Frankreich muss zusätzliche Schritte unternehmen, um das Ziel eines Haushaltsdefizits von 3 Prozent des BIP im Jahr 2013 zu erreichen.
Nach Angaben des griechischen Stabilitätsfonds wird die Rekapitalisierung der heimischen Banken im September abgeschlossen sein.
EU-Kommission: Eurozone sollte durch eine Bankenunion ergänzt werden. "Eine Bankenunion mit einer stärker verzahnten Aufsicht und Lastenteilung bei einer Bankenkrise wäre eine wichtige Ergänzung der Währungsunion", so die Behörde.
Die EU-Kommission ist bereit, die Frist für Spanien zum Defizitabbau um ein Jahr bis 2014 zu verlängern, sofern das Land einen soliden Haushaltsplan zum Schuldenabbau vorlegt.
Für Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Thomas Mayer ist Italien bedrohlicher für die Eurozone als Griechenland. Während Griechenland allenfalls einen Blechschaden verursachen könne, sei Italien zu groß um aufgefangen zu werden, sagte er dem "Handelsblatt". Der Experte hält Italien auch für gefährdeter als Spanien.
EU-Kommission: Italien wird wahrscheinlich sein 2015-Ziel für die Schuldenreduzierung erreichen.
Spanische Regierung will sich das frische Geld für die Rettung der angeschlagenen Großbank Bankia nun am Kapitalmarkt besorgen, so die spanische Zeitung "El Pais"
Massiver Rückgang spanischer Bankeinlagen +++ Die Einlagen verzeichneten im April in dem angeschlagenen Euroland den stärksten Rückgang seit Dezember 2010.
Wahlumfrage Griechenland: Kopf an Kopf-Rennen zwischen der konservativen Partei Nea Dimokratia (ND) und der radikalen Linksallianz, beide Parteien aktuell etwa bei 24,5 Prozent.
Meldungen zufolge soll sich Österreich dafür stark gemacht haben, dass die Regularien des Euro-Rettungsfonds ESM dahin geändert werden, dass angeschlagene Banken direkt mit Kapitalspritzen versorgt werden können.
Eurogruppen-Chef Juncker: Die Idee von der Einführung von Eurobonds zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums in Europa ist immer noch auf dem Tisch.
Französischer Staatspräsident Hollande hält an Defizit-Zielen für 2012 und 2013 fest +++ Hollande hofft auf Fortschritte bei Eurobonds +++ Idee einer europäischen Bankenunion ist interessant.
"Spexit" statt "Grexit": Laut Mathew Lynn, Strategy Economics wird Spanien die Währungsunion noch vor Griechenland verlassen und nennt 6 Gründe: Spanien sei zu groß um gerettet zu werden, die Bevölkerung ist von den Sparmaßnahmen schon jetzt ermüdet, Spanien hat im Gegensatz zu Griechenland eine funktionierende Wirtschaft und ist damit unabhängig von der EU, das Land ist politisch stabil, Spaniens Fokus ist auf die aufstrebenden Länder Lateinamerikas anstatt die EU gerichtet und letztlich hätte die Debatte über einen Austritt schon begonnen.
AXA bereitet sich schon seit Ende 2011 auf ein Auseinanderbrechen der Eurozone vor. "Wir denken, der Euro wird überleben, aber wir müssen auch auf das Extreme vorbereitet sein", so Konzernchef Henri Castries.
Donnerstag, 31. Mai:
Nach Ansicht von J.P. Morgan-Chefvolkswirt David Mackie sieht es zunehmend danach aus, dass Spanien die Krise nicht alleine in den Griff bekommt. Er schätzt, dass das Land bis 2014 auf Hilfsgelder in Höhe von 350 Milliarden Euro angewiesen sein wird.
Französischer Finanzminister: Eurobonds sind Gegenstand lebhafter Diskussionen mit Deutschland.
Internationaler Bankenverband IIF fordert die Möglichkeit direkter Finanzhilfen des permanenten Euro-Rettungsfonds ESM an die Banken.
EU-Währungskommissar Rehn: Eurozone muss handeln, um ein Auseinanderbrechen zu verhindern.
EZB-Präsident Mario Draghi: Griechische Banken, die von der EZB-Refinanzierung ausgeschlossen wurden, sind nach der erfolgten Rekapitalisierung jetzt wieder zugelassen.
EZB-Präsident Mario Draghi: EZB wird Bank-Runs auf solvente Banken verhindern +++ Anleger werden geschützt, wenn wir einen europaweiten Einlagensicherungsfonds haben.
Ignazio Visco, Chef der italienischen Notenbank: Italienische Banken haben geeignete EZB-Sicherheiten von 100 Milliarden Euro +++ ESM sollte Banken direkt stützen +++ Europa muss den Weg zu einer politischen Union gehen.
Marktgerücht: EZB kauft aktuell italienische Staatsanleihen.
Italienischer Premierminister Mario Monti: Es sollte über eine direkte EFSF-Rekapitalisierung der Banken und einen gemeinsamen europäischen Einlagensicherungsfonds nachgedacht werden +++ Früher oder später wird es einen Rückschlag bei den Konsolidierungsbemühungen geben.
Morgan Stanley: Spanische Wirtschaft wird im Rest des Jahres vermutlich weiter schrumpfen.
UBS-Berater: Griechenland wird vermutlich die Eurozone verlassen.
Spanien verzeichnet im März 2012 Nettokapitalabflüsse von 66,2 Milliarden Euro, nach Zuflüssen von 5,4 Milliarden Euro im März 2011.
EU-Kommission: Wir sehen nicht die Möglichkeit einer direkten Banken-Rekapitalisierung durch den ESM +++ Banken-Union dient der Vermeidung künftiger Krise, nicht der gegenwärtigen.
EU: Frankreich ist nicht das einzige Land, das Probleme damit hat, die Defizitziele einzuhalten.
Fitch: Privatisierungserlöse in Portugal werden vermutlich über den Erwartungen liegen.
Fitch stuft das Baskenland und 7 andere spanische Regionen herab.
Marktgerücht: Die EZB will die 25 größten Banken Europas unter EU-Aufsicht stellen lassen.
Einem Zeitungsbericht zufolge erwägt der IWF Rettungshilfen für Spanien +++ IWF-Chefin Lagarde dementiert die Gerüchte: "Es gibt keinen solchen Plan. Wir haben keine Anfrage erhalten und arbeiten auch nicht an entsprechenden Maßnahmen" +++ Laut CNBC finden derzeit nur IWF-interne Diskussionen statt. Der Währungsfonds befinde sich nicht in Gesprächen mit Spanien, heißt es +++ Die Regierung in Madrid ist sich nach eigenen Angaben über keine Schritte seitens des IWF bezüglich Rettungsmaßnahmen für das Land bewusst.
Griechenland: Laut Alexis Tsirpas (SYRIZA) besteht keine Gefahr, dass das Land aus der Währungsunion austreten könnte
Spanien: 70% des Bankensektors haben einen Stresstest bestanden, der einen Rückgang der Wirtschaftsleistung des Landes um 4% emuliert.
Freitag, 1. Juni:
Bei den Unternehmensvorständen schwindet das Vertrauen in den Euro. Nach einer Umfrage fordern 38% der befragten Topmanager die Verkleinerung der Währungszone. Weitere 3% seien für die komplette Abschaffung des Euros.
Griechenland: In zwei neuen Wahlumfragen liegt die konservative Nea Dimokratia mit 26,5% bzw 26,1% der Stimmen vor dem Linksbündnis Syriza mit 24,2% bzw 23,6%.
EU-Währungskommissar: Das Risiko eines Zerfalls der Eurozone ist ohne Reformen "signifikant".
Nach Ansicht der US-Ökonomen Prestowitz und Prout sollte nicht Griechenland aus der Eurozone austreten sondern Deutschland. Dies würde zu einer Aufwertung der D-Mark und einer Abwertung des Euro führen.
Syriza-Chef Tsipras: Griechenland muss sich von dem Gedanken verabschieden, in den nächsten 10 Jahren an die Kapitalmärkte zurückkehren zu können.
Bundesfinanzministerium: Spanien erfüllt seine Verpflichtungen im Defizitverfahren +++ Keine Einwände gegen eine Anpassung des Defizit-Abbauplans +++ Es könnte für Spanien schwierig werden, die Ziele zu erreichen.
Regierungssprecher: Die Bundesregierung ist optimistisch, dass der ESM wie geplant zum 1. Juli in Kraft treten kann.
Griechenland/Sprecher der radikalen Linken: Umsetzung der Bailout-Vereinbarung wird zu Euro-Austritt führen.
Sprecher des Bundesfinanzministeriums: Sehe nicht, wie die Idee einer "Banken-Union" die Schuldenkrise auf kurze Sicht lösen könnte.
Griechenland: Die radikale Linke besteht weiter auf eine Restrukturierung der Staatsschulden und einen Zahlungsstopp beim Schuldendienst.
Bundesverband deutscher Banken lehnt Pläne für gemeinsame europäische Einlagensicherungssysteme ab +++ Geplante Risikostreuung würde zu Lasten der deutschen Banken gehen.
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