Kommentar
19:06 Uhr, 03.02.2012

Eurokrise: Einigung in Griechenland bleibt weiter aus

Die wichtigsten Ereignisse der letzten Woche!

Wochenende, 28./29. Januar:

In den Verhandlungen über ein zweites Hilfspaket drängt Deutschland die Griechen dazu, Kontrolle über ihre Haushaltspolitik abzugeben. Den in Griechenland bereits tätigen europäischen Institutionen sollten "bestimmte Entscheidungsrechte" eingeräumt werden, berichtet Reuters unter Bezug auf Finanzkreise.

Athen braucht offenbar noch mehr Geld als bisher bekannt ist. Wie der "Spiegel" berichtet, wird das Land noch einmal 15 Milliarden Euro benötigen. Zu dieser Einschätzung komme die Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF. Damit würde Griechenland insgesamt 145 Milliarden Euro brauchen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält den Druck auf Europa zu effizienten Lösungen in der Schuldenkrise hoch. "Europa muss jetzt eine Brandmauer errichten", sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am Samstag beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

"Bild am Sonntag": Bundeskanzlerin Merkel hat sich für einen Verbleib von Griechenland in der Euro-Zone ausgesprochen. "Wir haben derzeit 17 Euro-Staaten und ich rechne damit, dass es mehr werden", sagte sie der Zeitung.

Nouriel Roubini hat die Euro-Zone mit einem "lahmenden Zugwrack" verglichen. Er rechne damit, dass mehrere Länder abgekoppelt würden, wie der Ökonom am Samstag in Davos sagte: "Griechenland und vielleicht Portugal könnten die Euro-Zone verlassen - Griechenland innerhalb der nächsten 12 Monate. Bei Portugal könnte es etwas länger dauern."

Christine Lagarde hat um mehr Geld für den IWF geworben. Dadurch könne das Vertrauen in das globale Finanzsystem gestärkt werden, sagte Lagarde am Samstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos.

Griechenland wehrt sich gegen einen deutschen Vorschlag, im Gegenzug für weitere Finanzhilfen Haushaltsrechte an europäische Institutionen zu übertragen. Man werde dies bestimmt nicht akzeptieren, sagte ein Sprecher in Athen.

Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann hat eine bessere Ausstattung des künftigen Euro-Rettungsschirms ESM gefordert. Die Finanzmärkte machten an der Höhe der Brandschutzmauer fest, wie stark die Politik sei, sagte er dem "Spiegel".

Montag, 30. Januar:

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler bekräftigt sein Nein zu einer Aufstockung des dauerhaften Rettungsschirms ESM. "Deutschlands Position ist hart, fest und richtig: Der Rettungsschirm ESM darf nicht weiter aufgestockt werden", sagte er der "Bild"-Zeitung. Unions-Fraktionschef Volker Kauder schließt eine Aufstockung des Rettungsschirms ESM nicht aus.

Der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) bezweifelt, dass das finanziell angeschlagene Griechenland zu retten ist. Man dürfe die Insolvenz und das Ausscheiden aus der Eurozone nicht herbeireden, "aber man muss auch diesen Fall einkalkulieren", sagte er der "Passauer Neuen Presse".

Frankreich rechnet für 2011 mit einem Haushaltsdefizit von voraussichtlich 5,4 Prozent oder evtl. sogar nur 5,3 Prozent der Wirtschaftsleistung, wie Sarkozy in einem TV-Interview erklärte. Das Defizitziel der Regierung lag bei 5,7 Prozent.

Bundesfinanzminister Schäuble warnt im Interview mit dem "Wall Street Journal Deutschland" erneut davor, dass Griechenland möglicherweise keine weiteren Finanzhilfen bekommt und damit zahlungsunfähig werden könnte, falls die Reformversprechen nicht eingelöst werden.

Nach den Worten seines Finanzministers würde es für Irland schwer werden in der Eurozone zu bleiben, sollten die Wähler den Fiskalpakt ablehnen.

Renditen für portugiesische Staatsanleihen erreichen neue Rekordwerte. 5-jährige Papiere rentierten zuletzt mit 20,91 Prozent, 10-jährige Papiere mit 15,66 Prozent.

Italien hat am Kapitalmarkt langfristig rund 7,5 Milliarden Euro aufgenommen. Die Nachfrage blieb robust. Die Renditen der Staatsanleihen sind weiter gesunken.

Spanien wird seine Wachstumsprognose für 2012 von 2,3 Prozent voraussichtlich verfehlen, wie Ministerpräsident Mariano Rajoy am Montag erklärte. Arbeitslosigkeit auf dem höchsten Stand seit 17 Jahren.

Frankreich hat erfolgreich neue Staatsanleihen mit einem Volumen von über 8,2 Milliarden Euro platziert. Die Auktionen waren 2,8 bis 3,8-fach überzeichnet. Die Renditen lagen zwischen 0,156 Prozent für 12-wöchige Anleihen (zuvor: 0,165 Prozent) und 0,435 Prozent für 49-wöchige Anleihen (zuvor: 0,61 Prozent).

Jim Rogers geht davon aus, dass in diesem Jahr kein Land die Eurozone verlassen wird. "In diesem Jahr gibt es 40 Wahlen und die Regierungen werden überall ihr Bestes tun, um sicherzustellen, dass sie durch die Wahlen durchkommen", so die Investmentlegende.

EU-Staaten geben auf dem Gipfel grünes Licht für den künftigen dauerhaften Krisenfonds ESM. Er soll am 1. Juli starten und ein Volumen von 500 Milliarden Euro haben. Zusätzlich haben alle EU-Staaten außer Tschechien und Großbritannien einen Fiskalpakt für mehr Haushaltsdisziplin vereinbart. Demnach soll der EuGHSanktionen gegen Staaten verhängen zu dürfen, die ihre Haushaltsdisziplin vernachlässigen. Die Einmal- oder Strafzahlung können bis zu 0,1 Prozent des BIP betragen.

Dienstag, 31.01.2012

Goldman Sachs-Ökonom Jim O\'Neill sieht Chancen, dass sich die europäische Konjunktur besser hält als von vielen Experten erwartet. "Die Angst, dass Europa die Welt in den Abgrund zieht, erscheint mir im Moment unbegründet", sagte er dem "Handelsblatt".

Nach einem Bericht der "Financial Times" wollen sich einige der größten Banken der Eurozone beim zweiten Dreijahrestender der EZB am 29. Februar zwei- bis dreimal so viel Geld beschaffen als noch im Dezember.

Griechenland: Ministerpräsident Lukas Papademos zeigt sich zuversichtlich, die Verhandlungen über einen Forderungsverzicht privater Gläubiger bis Ende der Woche abschließen zu können. "Wir haben bedeutende Fortschritte erzielt", sagte er. Auch die Gespräche mit der Troika sollen bis Ende der Woche abgeschlossen werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt eine Aufstockung des Kreditprogramms für Griechenland weiter ab. Die privaten Gläubiger und Griechenland selbst müssten mehr tun, um die Schuldenquote zu senken.

Griechenland: Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker schließt einen Forderungsverzicht staatlicher Gläubiger nicht aus.

Commerzbank-Aufseher Klaus-Peter Müller empfiehlt den Griechen einen Austritt aus dem Euro. Das Land sei innerhalb des Euros nicht zu retten, sagte er im Deutschen Anleger Fernsehen (DAF).

DGB-Chef Michael Sommer sieht im Fiskalpakt nicht das richtige Rezept gegen die Krise. Der Pakt beantworte nicht die Frage, wie die Staatseinnahmen verbessert werden könnten, sagte er im Deutschlandfunk.

Rendite für 2-jährige portugiesische Staatsanleihen steigt auf ein Rekordhoch von 21,6 Prozent.

Nach einem Bericht der FTD soll das Volumen des Euro-Rettungsschirms auf insgesamt 1,5 Bio verdreifacht werden. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos seien darüber vertrauliche Gespräche zwischen ranghohen Regierungs- und IWF-Vertretern geführt worden. Dabei sei es um eine Kombination dreier Rettungsschirme gegangen.

EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny zweifelt an der strikten Umsetzung der Sparmaßnahmen in Griechenland.

Dirk Müller (Cashkurs.com), bezeichnet den gestern beschlossenen Fiskalpakt als "Lachnummer". Die vereinbarte Schuldengrenze sei das Papier nicht wert auf dem sie steht.

Chef der Irischen Zentralbank: Vertrauen der Märkte in Irland kehrt langsam zurück.

Kreise: Banker in Athen und Brüssel fordern von der EZB, sich an der Rettung Griechenlands zu beteiligen.

Griechenland: Die Verhandlungen mit den privaten Gläubigern könnten bereits am Mittwoch abgeschlossen werden. Der Gesamtabschlag auf Anleihen des privaten Sektors könnte nach Angaben von Finanzminister Evangelos Venizelos mehr als 70 Prozent betragen.

Mittwoch, 1. Februar:

Poul Thomsen, Chef der IWF-Mission für Griechenland: Die Gespräche der Troika in Griechenland werden in wenigen Tagen abgeschlossen sein. Alle Parteien müssen zusichern, dass sie den Reformkurs nach der Wahl fortsetzen.

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt rät Griechenland zum Austritt aus der Eurozone. "Wenn Griechenland nicht den nötigen Umsetzungswillen für die unumgängliche Sanierung des Landes aufbringt, dann sollte man dort ernstlich über einen Neuanfang außerhalb der Eurozone nachdenken", sagte er der "Rheinischen Post".

Griechenland: Die Vereinbarung mit den privaten Gläubigern über einen Forderungsverzicht hänge nur noch an "formalen Schritten", berichtet die griechische Zeitung "Ekathimerini".

Die Deutsche Bundesbank beugt Verlusten durch den Anleihenkauf der EZB vor. "Wir haben uns im vergangenen Jahr dazu entschieden, eine Wagnisrückstellung aufzubauen", sagte Vorstandsmitglied Rudolf Böhmler zur "Welt".

Bundesbank-Vorstand Rudolf Böhmler warnt vor einer Insolvenz Griechenlands. "Eine unkontrollierte Pleite Griechenlands oder gar ein Austritt würde große Verwerfungen auf den Finanzmärkten mit sich bringen", sagte er im Interview mit der "Welt".

Das DIW Berlin fordert für Griechenland einen "Marshallplan" aus EU-Mitteln, mit dem vor allem der Aufbau zukunftsträchtiger Industrien gefördert wird. "Eine Politik, die vor allem auf einen Abbau der Staatsschulden ausgerichtet ist, verkennt die eigentlichen Probleme und wird deshalb die gesteckten Ziele kaum erreichen können", sagt Karl Brenke, wissenschaftlicher Mitarbeiter am DIW Berlin.

Der IWF fordert Griechenland auf, seine Strukturreformen zu beschleunigen. Das sei notwendig, um die Wirtschaft konkurrenzfähiger zu machen, sagte IWF-Delegationsleiter Poul Thomsen der Zeitung "Kathimerini".

Nach einer Umfrage der EZB werden die Banken bei der Kreditvergabe zunehmend restriktiver. Grund seien die angespannte Liquiditätslage und die Refinanzierungsprobleme. Fast die Hälfte der 124 befragten Banken berichtete von verschärften Kreditkonditionen.

Neue Variante bei den Griechenland-Verhandlungen: Die Banken sollen für die neuen Anleihen einen Zins von nur 3,6 Prozent erhalten, was Abschreibungen von mehr als 70 Prozent nach sich ziehen würde. Im Gegenzug sollen sie Besserungsscheine erhalten, mit denen sie von einer möglichen Erholung der griechischen Wirtschaft profitieren könnten, berichtet Bloomberg.

Rendite für 10-jährige italienische Staatsanleihen sinkt am Mittwoch auf 5,773 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit Oktober.

Rendite für 10-jährige spanische Staatsanleihen sinkt am Mittwoch auf 4,666 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit November 2010.

Deutschland stockt 10-jährige Bundesanleihe im Volumen von 4,093 Milliarden Euro auf. Rendite mit 1,82 Prozent niedriger als zuletzt mit 1,93 Prozent. Auktion 1,4-fach überzeichnet.

Portugal platziert 3- und 6-monatige Geldmarktpapiere im Volumen von jeweils 0,75 Milliarden Euro. Rendite mit 4,068 Prozent bzw 4,463 Prozent niedriger als zuletzt mit 4,346 Prozent bzw 4,740 Prozent. Auktionen 2,8-fach bzw 2,6-fach überzeichnet.

FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle schließt eine Staatspleite Griechenlands nicht mehr aus. "Wenn Athen nicht nachweist, dass es seine Strukturreformen und Sparziele schafft, dann muss und wird es Konsequenzen geben", sagte er im Gespräch mit der Mainzer Allgemeinen Zeitung.

Bundesbankchef Weidmann hegt "leise Zweifel" an dem EU-Fiskalpakt. "Die Vorgaben für die nationalen Fiskalregeln lassen noch erhebliche Spielräume, und auf europäischer Ebene wird nicht kontrolliert, inwieweit sie dann auch tatsächlich eingehalten werden."

Marktgerücht: Griechenland-Verhandlungen stehen "Stunden" vor Abschluss. Haircut von 72 Prozent.

Italien: Nach Ansicht der Agentur Fitch hängt der Erfolg oder Misserfolg des Euro von Italien ab, berichtet "Reuters". Denn das Land sei zu groß um fallengelassen zu werden und zugleich zu groß, um gerettet zu werden.

Die privaten Banken in Deutschland sind in der Lage, die Verluste aus einem Forderungsverzicht in Griechenland zu tragen und werden ohne weitere staatliche Hilfspakete durch die Euro-Schuldenkrise kommen, sagt Bankenverbands-Präsident Andreas Schmitz laut "Reuters".

Griechenland: Mit der Einigung über einen Schuldenschnitt mit den privaten Gläubigern ist noch im Laufe dieser Woche zu rechnen, meldet der Internationale Bankenverband (IIF).

Donnerstag, 02. Februar:

Italien steuert rapide auf eine Kreditklemme zu. Für Unternehmen des Landes sei es erheblich schwieriger geworden, Bankkredite zu erhalten, berichtet die FTD unter Berufung auf eine Umfrage der Notenbanken. Zudem wollen die Institute ihre Bedingungen der Kreditvergabe auch im laufenden Quartal weiter verschärfen.

Der Druck auf die Notenbanken wächst, große Teile der Griechenland-Schulden zu erlassen. Die Beteiligung privater Gläubiger am Haircut reiche nicht aus, sagten hochrangige EU-Diplomaten laut "Handelsblatt".

Griechenland: Nach Angaben eines Regierungssprechers sind die Gespräche mit der Troika so gut wie abgeschlossen. Es werde nur noch über wenige Punkte verhandelt.

Munich Re schreibt Griechenland-Anleihen auf 23 Prozent des Nominalwerts ab.

Die Deutsche Bank hat ihr Netto-Engagement in den PIIGS-Staaten im Jahr 2011 um 70 Prozent reduziert.

Spanien sammelt mit drei langlaufenden Anleihen insgesamt 4,56 Milliarden Euro ein. Ziel war 4,5 Milliarden Euro. Nachfrage robust. Rendite mit 3,384 Prozent bis 3,565 Prozent deutlich niedriger als bei den letzten vergleichbaren Auktionen.

Frankreich platziert langlaufende Staatsanleihen im Gesamtvolumen von 7,962 Milliarden Euro. Ziel waren 6,5-8,0 Milliarden Euro. Rendite rückläufig. Nachfrage robust.

Kreise: Die EZB plant neben dem für Ende Februar geplanten Tender weitere Maßnahmen um die Banken mit Liquidität zu fluten. Ähnliche Tender sollen im März und im Sommer kommen, heißt es.

Griechischen Medienberichten zufolge will Griechenland einen eigenen Sparkommissar einsetzen. Er soll umfangreiche Befugnisse haben und im Falle von Abweichungen vom Sparkurs neue harte Maßnahmen anordnen können.

Griechenland hat zu Jahresbeginn die Auszahlung von insgesamt 63.500 Renten eingestellt, die zu Unrecht gewährt worden waren. Damit spart das Land rund 450 Millionen Euro jährlich.

EU-Währungskommissar Olli Rehn: Griechenland-Gespräche sind ganz nahe an einer Einigung. Das Land benötigt eventuell einen kleinen zusätzlichen Betrag.

OECD: Euro-Rettungsschirme nicht ausreichend, Volumen von ungefähr 1 Billion Euro notwendig. Hebelung der Rettungsschirme durch Geld von privaten Investoren wird wahrscheinlich hinter den Erwartungen zurückbleiben. Ein Auseinanderbrechen der Eurozone ist möglich, aber vermeidbar. EZB sollte Quantitative Easing erwägen, um Wachstum und Vertrauen zu stützen.

Nach Ansicht von Fed-Chef Bernanke sind die europäischen Banken auch nach der Liquiditätsspritze der EZB unterkapitalisiert. Zudem sei nach wie vor nicht klar, wie Institute, die wegen der Schuldenkrise ins Straucheln geraten, aufgefangen werden könnten.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble: Beteiligung des öffentlichen Sektors an der Griechenland-Stabilisierung ist ausreichend.

EU-Währungskommissar Rehn: Verleihkapazität der Euro-Rettungsschirme muss gestärkt werden.

Die Euro-Staaten haben den Vertrag für den dauerhaften Euro-Rettungsfonds ESM unterzeichnet. Das Abkommen muss noch in den Mitgliedsstaaten ratifiziert werden. Beim nächsten EU-Gipfel soll über eine mögliche Aufstockung entschieden werden.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Spekulationen relativiert, wonach der Euro-Rettungsschirm auf 1,5 Billionen Euro ausgeweitet werden könnte. "In Davos haben einige von 1,5 Billionen Euro gerechnet, aber die meinen dann Dollar", sagte Schäuble gegenüber n-tv. "Wenn sie das umrechnen und wenn sie die Hälfte auf den IWF nehmen, dann sind die Zahlen nicht so dramatisch weit auseinander."

Freitag, 03. Februar:

Wirtschaftsweiser Peter Bofinger kritisiert die harten Sparauflagen für Griechenland. Die anhaltende Misere der griechischen Wirtschaft sei eine Folge der Sparauflagen der Troika, sagte er der "Frankfurter Rundschau".

Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker bezeichnet die Verhandlungen in Griechenland über eine Beteiligung der privaten Gläubiger am Schuldenschnitt als "extrem schwierig". Hoffnungen auf eine rasche Einigung schwinden.

Griechenland: Nach den Worten von Finanzminister Evangelos Venizelos muss sich die EZB in den Prozess des Schuldenerlasses einbringen. Das sei nötig, um die Verschuldung des Landes bis 2020 auf 120 Prozent des BIP drücken zu können.

EZB etabliert Sicherheiten zweiter Klasse. Künftig sollen Banken zu gelockerten Bedingungen Einzelforderungen als Pfand für weitere Sicherheiten bei ihren nationalen Notenbanken einsetzen dürfen, berichtet die FAZ.

Griechenland: Nach den Worten von Finanzminister Evangelos Venizelos gestalten sich die Gespräche über das zweite Hilfspaket "sehr schwierig".

Griechenland braucht offenbar mehr Geld als bislang angenommen. Da die Wirtschaft schlechter laufe als erwartet, könnte das neue Rettungspaket ein Volumen von 145-150 Milliarden Euro haben, so EU-Diplomaten. Bislang waren EU und IWF von 130 Milliarden Euro ausgegangen.

EU-Sprecher: Eine Beteiligung des öffentlichen Sektors an einem Griechenland-Schuldenschnitt wird nach der Vereinbarung mit den privaten Gläubigern erwogen.

Ekathimerini: Die Privatsektorbeteiligung beim Schuldenschnitt ist egal, es geht jetzt um die Beteiligung des öffentlichen Sektors.

Kreise: Italien spricht mit dem IWF über einer Lockerung der verschärften Haushaltsüberwachung, die im vergangenen November vereinbart wurde.

Sondertreffen der Euro-Finanzminister am kommenden Montag verschoben. Die Beratungen seien nur sinnvoll, wenn die wesentlichen Elemente des neuen Griechenland-Programms vorlägen - und das sei noch nicht der Fall, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Freitag laut der Nachrichtenagentur Reuters.

Kreise: Die Finanzminister von Deutschland, den Niederlanden, Luxemburg und Finnland halten daran fest, dass Griechenland die versprochenen Reformen umsetzen muss und bekräftigen die Bedingungen des zweiten Hilfspakets.

Verfolgen Sie alle Entwicklungen zur Schuldenkrise und viele andere Nachrichten von den Börsen und Finanzmärkten live, kompakt und umfassend auf dem Echtzeitnachrichtenportal [Link "www.jandaya.de" nicht mehr verfügbar]

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten