Euro/Yen: Japanische Währung weiter im Höhenflug?
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Während der Nikkei in dieser Woche auf ein neues 16-Monats-Tief zurückgefallen ist, befand sich die japanische Währung weiter im Höhenflug. Im Vergleich zum Euro notiert der Yen derzeit so hoch wie zuletzt Mitte 2001. Und gegenüber dem US-Dollar kletterte der Yen kürzlich sogar auf den höchsten Stand seit 15 Jahren. Wie geht es weiter mit dem Yen?
Für das Land der aufgehenden Sonne ist seine starke Währung eine enorme Belastung. Schließlich ist die ohnehin angeschlagene japanische Wirtschaft in hohem Maße vom Export abhängig. Der feste Yen hat zur Folge, dass japanische Produkte im Ausland immer teurer werden. Dies wiederum belastet die Geschäfte großer Global Player aus Japan. Davon besonders betroffen sind Konzerne wie der Automobilhersteller Toyota oder die Elektronikriesen Canon und Sony, die einen Großteil ihrer Produkte jenseits der Grenzen absetzen.
Der anhaltende Höhenflug des Yen stellt daher gegenwärtig einen gewaltigen Bremsklotz für die japanische Wirtschaft dar, die sich zudem seit Jahren im Würgegriff der Deflation befindet. Nach vorläufigen Berechnungen der Regierung wuchs das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Kalenderquartal gerade einmal mit einer hochgerechneten Jahresrate von 0,4 Prozent. Zwar legten die Exporte im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 23,5 Prozent zu. Doch auch deren Anstieg schwächt sich seit nunmehr fünf Monaten zusehends ab.
Die Bank of Japan hat auf die jüngste Entwicklung zu Wochenbeginn mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik reagiert. In einer Krisensitzung wurde nicht nur beschlossen, den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,1 Prozent zu belassen. Gleichzeitig wird man im Kampf gegen den starken Yen den Banken weiteres Geld zur Verfügung stellen. So entschieden die Währungshüter, dem Finanzmarkt nochmals 10 Bio. Yen zu einem festen Zinssatz von 0,1 Prozent zu leihen. Damit stockt die Notenbank das im Dezember 2009 im Kampf gegen die Deflation eingeführte Finanzprogramm von zuletzt 20 Bio. Yen weiter auf. Zudem kündigten die Notenbanker an, man behalte sich aggressivere Schritte vor für den Fall, dass es deutlichere Zeichen für eine wirtschaftliche Verlangsamung gebe. Zumindest kurzfristig verpufften die Ankündigungen an den Märkten nahezu wirkungslos. Nun wird darüber spekuliert, die Notenbank könnte möglicherweise am Devisenmarkt intervenieren, um den bisherigen Höhenflug des Yen zu stoppen.
Bis zum Jahr 2007 hatte der Euro gegenüber dem japanischen Yen noch kontinuierlich aufgewertet. Am 31. August 2005 kostete ein Euro noch 136,51 Yen, am 31. August 2006 waren es 150,31 Yen. Ein Jahr später, am 31. August 2007 lag der Euro bei 157,76 Yen. Am 29. August 2008 stand der Euro bei 159,62 Yen, nachdem im Juli 2008 bei knapp 170 Yen das Hoch erreicht worden war. Am 31. August 2009 lag der Euro noch bei 133,23 Yen, bevor mit Jahresbeginn ein rasanter Abschwung begann. Das vorläufige Tief erreichte der Euro in der vergangenen Woche mit etwas mehr als 105 Yen.
Ob die angekündigten Maßnahmen der Notenbank Wirkung zeigen, bleibt abzuwarten. Aus charttechnischer Sicht befindet sich die nächste Unterstützung im Bereich der runden 100-Yen-Marke. Risikobereitere Anleger, die einen weiter fallenden Euro respektive einen weiteren Anstieg des Yen erwarten, könnten darauf mit dem Wave-Put der Deutschen Bank (WKN XM23T4) spekulieren. Der Hebel dieses Papiers liegt aktuell bei 8,33, das Stop-Loss-Niveau bei 119,85 Yen.
Sollte dagegen die Bank of Japan am Devisenmarkt intervenieren und Yen verkaufen, könnte dies aus rein charttechnischer Sicht zumindest ein Indiz für eine Erholung des Euro in Richtung des nächsten Widerstands bei rund 112 Yen nach sich ziehen. Darüber wartet bei rund 114 Yen eine weitere charttechnische Hürde. Risikobereitere Anleger, die mit einem fallenden Yen, also einem steigenden Euro, rechnen, könnten darauf mit dem Wave-Call der Deutschen Bank (WKN XM23SW) setzen. Der Hebel beläuft sich hier aktuell auf 7,31, das Stop-Loss-Niveau liegt bei 94,10 Yen.
Stand: 03.09.2010
Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Der maßgebliche Prospekt für die genannten Wertpapiere kann unter www.xmarkets.de heruntergeladen oder bei der Deutsche Bank AG, CIB, GME X-markets, Große Gallusstraße 10-14, 60311 Frankfurt, kostenfrei angefordert werden.
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