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15:56 Uhr, 26.05.2003

EURO/US $ - Problem (2): Medienhype

Bei der Thematierung der Tendenz des EURO/US $ Kursverlaufs ist ein weiteres Problem zu nennen, das eigentlich aber in eine andere Richtung weist. Aufgrund des Erstarkens des Euro findet die Währung in der Wirtschaftspresse seit einigen Wochen vermehrt Beachtung. Es wird auf die negativen wirtschaftlichen Effekte eines zu starken Euro hingewiesen. Insbesondere eine Exportnation wie die Bundesrepublik habe mit einem zu starken Euro zu kämpfen. Bei der Einführung des Euro habe man gejammert, weil die europäische Währung gegenüber dem US $ so stark nachgegeben habe, jetzt werde beklagt, daß der Euro zu stark werde. Den meisten Kommentaren in der Wirtschaftspresse ist gemeinsam, daß Analysten zitiert werden, die den Euro weiter deutlich ansteigen sehen. Dieser Hype um den Euro ist eigentlich im Sinne eines sentimenttechnischen Warnsignals zu verstehen. Wird eine Aktie, ein Index, ein Edelmetall oder ein anderer Basiswert in der breiten Wirtschaftspresse intensiv diskutiert, so ist dies einen Zeichen dafür, daß das Thema nun auch das letzte Glied der Teilnehmerkette eines laufenden Trends erreicht hat.

Im Falle des Medien-Hypes um den Euro dürfte sich diesmal allerdings eine Ausnahme ergeben.

Die Währung dürfte mittelfristig weiter ansteigen. Diese Aussage tätigen wir a) aufgrund der konkreten charttechnischen Auswertung und b) aufgrund der in der Vorgängermeldung benannten gefestigten Intermarketkorrelation zu Gold.

Übrigens hat sich in der vergangenen Woche auch George Soros zum Euro zu Wort gemeldet. Der bekannte Hedge Funds Investor gab auf dem US-amerikanischen Finanzsender CNBC bekannt, dass er den Dollar gegen große Weltwährungen leerverkauft habe und auf einen weiteren Kursverfall der US-Währung spekuliere.
Eigentlich eine ungewöhnliche Aktion. Zwar weiß man als außenstehender Marktbeobachter nicht, zu welchem Zeitpunkt und zu welchen Kursen der Short eingegangen wurde, dennoch werden solche Engagements in der Regel nicht während der Laufzeit der breiten Öffentlichkeit bekanntgegeben.

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