Euro und Ölpreis verstimmt die Anleger
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USA: Die latenten Belastungsfaktoren (hoher Ölpreis, schwacher Dollar, Inflationsängste, steigende Zinsen) drückten die US-Börsen deutlich ins Minus. Der Ölpreis erreichte einen neuen Höchststand und der US-Dollar bleibt nach Veröffentlichung schwacher US-Handelsbilanz- und Leistungsbilanzzahlen weiter schwach. Alan Greenspans Warnung von der wirtschaftsschädigenden Wirkung des Haushaltsbilanzdefizits belastete zusätzlich. Neben schlechten Konjunkturdaten sorgte die Gewinnwarnung von General Motors für Verstimmung der Investoren. Höhere Nettokapitalzuflüsse, die zeigen, dass das Defizit weiterhin vom Ausland finanziert wird, und Übernahmeaktivitäten als positive Faktoren hatten dem allgemeinen negativen Umfeld nichts entgegenzusetzen.
Europa: Wie schon in der vergangenen Woche sorgte auch in dieser der Euro- und Ölpreisanstieg für Verstimmung bei den Investoren. Der Ölpreis erreichte infolge niedrigerer US-Öllagerbestände und einer wirkungslos gebliebenen Fördermengenerhöhung durch die OPEC um 2 Prozent mit $57.35 einen neuen Rekordwert. Der Eurokurs ist nach Veröffentlichung schwacher US-Handelsbilanz- und Leistungsbilanzdaten weiterhin auf hohem Niveau und bleibt damit latenter Belastungsfaktor für die europäischen Börsen. Zur Wochenmitte sorgte eine Gewinnwarnung von General Motors für ein deutliches Minus der Automobilwerte, die auch den Gesamtmarkt nach unten zogen. Einen Tag vor dem großen Verfallstermin (Index-Futures, Index-Optionen und Aktienoptionen) am Freitag hielten sich die Anleger zurück und sorgten so für einen ruhigen Handelsverlauf. Alle wichtigen europäischen Börsenindizes verloren somit die 2. Woche in Folge: DAX -0.50%, FTSE100 -0.81%, CAC40 -0.15%.
Asien: Der japanische Aktienmarkt konnte sich den internationalen Vorgaben nicht entziehen und schloss im Wochenvergleich, wenn auch auf moderaterem Niveau, tiefer. Dennoch deuten die Konjunkturindikatoren darauf hin, dass sich die japanische Konjunktur weiter verbessern wird. Erste Anzeichen gibt es mit nach oben revidierten Wachstumszahlen. Von der Sorge um steigende Stahlpreise waren in dieser Woche vor allem Automobilhersteller betroffen. Zu den Gewinnern zählten erneut Immobilienwerte.
Anleihemärkte
Inflationsindikatoren standen in dieser Woche im Vordergrund und hielten die Rentenmärkte unter Druck. Das Rekordhoch beim Ölpreis wurde in der Vergangenheit oft rentenpositiv gewertet (höhere Energiepreise wirken wachstumsbremsend), jedoch schürt er momentan ehe Inflationsängste und wirkt daher rentennegativ. Alan Greenspans Aussage, dass es ungewöhnlich sei, dass die Zinsen der Anleihen mit langer Laufzeit zum gegenwärtigen Zeitpunkt des Konjunkturzyklus fielen sorgten für zusätzlichen Druck. Die deutlich gestiegenen Nettokapitalzuflüsse zeigen jedoch, dass die Nachfrage ausländischer Investoren nach US-Anleihen weiterhin besteht.
Devisen
Trotz der negativen Stimmung für den US-Dollar blieben die erwarteten neuen Höchststände des Euro (noch) aus. Strukturelle Belastungsfaktoren (Leistungsbilanz- und Handelsbilanzdefizit) brachten den Dollar zwar unter Druck, die höheren Nettokapitalzuflüsse zeigen jedoch, dass das Defizit weiterhin vom Ausland finanziert wird. Vor allem private Investoren zeigten Interesse an Investitionen in US-Wertpapiere. Überlegungen asiatischer Notenbanken ihre Devisenreserven zu diversifizieren werden jedoch weiterhin für negative US-Dollar-Stimmung sorgen. Die für nächste Woche anstehende Zinsentscheidung der FED – eine Anhebung um 25 Basispunkte wird erwartet – wir die Zinsdifferenz USA-Europa weiter erhöhen und damit den Dollar kurzfristig stützen.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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