Euro stürzt ab und markiert in Fernost Tiefstkurse bei 1.4908!
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Der Euro eröffnet heute morgen bei 1.4970, nachdem in Fernost Tiefstkurse bei 1.4908 erreicht wurden. Der USD zeigt sich gegenüber dem JPY in freundlicher Verfassung und notiert bei 110.05. "Carry-Trades" auf Euro-Basis haben nachhaltig an Boden verloren. EUR-JPY stellt sich auf 164.70, während EUR-CHF bei 1.6205 oszilliert.
Hoppla, das Tempo des Kursverfalls des Euros hat deutlich zugenommen. Das Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.5300 wirkte sich als beschleunigender Katalysator aus und darf als Indiz verstanden werden, dass die Mehrheit am Devisenmarkt von dieser Entwicklung überrascht wurde.
Wir verweisen hier noch einmal auf die tragenden Ursachen der Schwäche des Euros. Es handelt sich bei der aktuellen Bewertung nicht um eine Stärke des USD. Im Gegenteil lässt sich keine Wende in der prekären Lage der USA erkennen.
Entscheidend ist der relative Vergleich, beispielsweise zur Eurozone, und da tut sich was:
- Die Konjunkturdaten der Eurozone sind von überraschender Schwäche (Mainstream) geprägt. "The economy is falling of a cliff!"
- Darüber hinaus wirkt sich die globale Konjunkturabkühlung belastend auf den Rohstoffsektor aus oder in anderen Worten gewinnt die Transaktionswährung USD gegenüber den Rohstoffen, die in jüngerer Vergangenheit einen "Quasi-Währungsstatus" genossen. Das wird eben dann auch an den Devisenmärkten gespiegelt.
- Darüber hinaus ergeben sich "soft facts" zu Gunsten des USD, das Ende der Amtszeit Bush rückt näher und es gilt "Anything is better than Bush"!.
- Gleichzeitig eröffnet der Blick auf die anstehende Veränderung im Weißen Haus einmal mehr ein Manko in der Eurozone, den Mangel politischer Handlungsfähigkeit und die sich verschärfende ökonomische Divergenz zwischen Nord- und Südeuropa. Einmal mehr zeigt sich, dass Europa und die eurozone physische Merkmale einer Meerjungfrau haben. Man kann mit ihr flirten und Spaß haben, aber Nachhaltigkeit in Richtung Familienplanung steht zumindest derzeit nicht auf der Agenda!
Die Veröffentlichungen aus den USA hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklungen am Devisenmarkt. Der Vollständigkeit halber wollen wir die Ergebnisse hier nicht vorenthalten. Die US-Produktivität stellte sich laut erster Schätzung per 2. Quartal 2008 auf 2,2% nach zuvor 2,6%. Die Prognose war bei 2,5% angesiedelt. Unsere kritische Haltung zu der Datenqualität setzen wir als bekannt voraus.
Die Lagerbestände im Großhandel nahmen im Monatsvergleich um 1,1% nach zuvor 0,9% (revidiert von 0,8%) zu. Erwartet war ein Anstieg um 0,6%. Heute stehen keine wesentlichen Daten zur Veröffentlichung an. Es gilt aktuell den Einbruch der letzten 48 Handelsstunden zu verarbeiten.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.5280 - 1.5310 neutralisiert den negativen Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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