Euro profitiert vom Inflationsfokus der EZB
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München (BoerseGo.de) - Der Euro wird in den kommenden Monaten weiter gegenüber dem US-Dollar aufwerten. Zu dieser Einschätzung kommt Andreas König, Fondsmanager des Pioneer Funds - Absolute Return Currencies (LU0271663857). "Der Fokus der Europäischen Zentralbank hat sich von der Peripherie-Krise stärker in Richtung Inflationsbekämpfung verschoben", erklärt König. Damit entwickelten sich die Strategien von der EZB und der US-Notenbank Fed stärker als bisher auseinander. Die Zinserwartungen - ein Anstieg in der Eurozone, keine Erhöhung in den USA - sprechen nach Meinung des Fondsmanagers für einen starken Euro. Zudem stütze die starke Wirtschaft in Kerneuropa die europäische Währung. "Angesichts der großen Probleme der US-Wirtschaft dürfte den Amerikanern ein schwächerer US-Dollar nicht ganz ungelegen kommen", erklärt König. Die US-Notenbank hatte zuletzt deutlich gemacht, dass sich für eine weitere Normalisierung ihrer Geldpolitik erst die wirtschaftlichen Daten - vor allem die Arbeitsmarktdaten - verbessern müssten. Vor diesem Hintergrund reduzierte König in seinem Fondsportfolio US-Dollar-Positionen gegen Euro-Anlagen.
Als eines der wichtigsten Themen der kommenden Jahre bezeichnet der Fondsmanager die Entwicklung der chinesischen Währung Yuan. "Noch ist es nicht so weit und es wird auch noch einige Jahre dauern, aber sicherlich hat der Yuan das Potenzial, neben US-Dollar und Euro eine der großen Weltwährungen zu werden", erwartet König. Er geht davon aus, dass die chinesische Regierung den Yuan langfristig und vorsichtig in diese Richtung entwickeln werde. Eine plötzliche Veränderung des Status quo - der Yuan ist nicht frei handelbar und der Wechselkurs wird von Chinas Regierung massgeblich beeinflusst - könnte unvorhersehbare Folgen haben. "Daran hat weder China noch sonst einer der Akteure auf dem Währungsmarkt ein Interesse", betont König. Allerdings werde die chinesische Währung in den kommenden Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen, sobald sie frei konvertierbar sein wird und Zentralbanken Reserven und Fonds Positionen in der chinesischen Währung halten müssen.
Als Investor hat König neben dem Verkauf von US-Dollar gegen Euro einige Long-Positionen in seinem Portfolio aufgebaut. Diese betreffen vor allem die "Rohstoff"-Währungen kanadischer Dollar und russischer Rubel gegen den Euro sowie polnischer Zloty gegen Euro. Mit einer Short-Position auf den japanischen Yen setzt König auf eine weitere Ausweitung der Zinsdifferenz zu Ungunsten des Yen. Außerdem ist er eine Long-Position in mexikanischen Pesos gegenüber dem US-Dollar eingegangen.
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