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12:46 Uhr, 17.02.2012

Euro-Finanzminister stellen sich auf Staatspleite Griechenlands ein

Hamburg (BoerseGo.de) – Mehr und mehr Euro-Länder zweifeln offenbar an einer Rettung Griechenlands vor der Staatspleite. Die Mehrheit der Euro-Finanzminister stelle sich inzwischen auf ein Scheitern der Griechenland-Rettung am kommenden Montag und damit auf einen Staatsbankrott ein, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Freitag vorab in seinem Online-Angebot. Vor allem Deutschland stemme sich gegen rasche Hilfen für das angeschlagene Mittelmeerland.

Grund für die skeptische Haltung der Euro-Finanzminister ist laut Bericht die jüngste Schuldentragfähigkeitsanalyse der Troika aus Europäischer Union (EU), Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF). Demnach kann Griechenland bis zum Jahr 2020 trotz des teilweisen Forderungsverzichts der privaten Gläubiger seine Schuldenlast nur auf 129 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verringern. Die Troika hatte jedoch mit Griechenland ein Absinken der Schuldenlast auf höchstens 120 Prozent vereinbart. Oberhalb dieser Marke betrachtet der Internationale Währungsfonds (IWF) die langfristige Schuldentragfähigkeit als nicht mehr gegeben und könnte deshalb einem weiteren Rettungspaket nicht zustimmen.

Die Telefonkonferenz der Euro-Finanzminister am vergangenen Mittwochabend hat laut Bericht "große Zerwürfnisse offenbart". Der IWF- Vertreter habe erklärt, dass man ein zweites Griechenland-Programm nicht unterstützen werde, solange die Schuldentragfähigkeit des Landes nicht gewährleistet sei.

Inzwischen äußern auch Politiker aus den Regierungsfraktionen in Deutschland immer offener Kritik an Griechenland. "Die marode Verwaltung, das korrupte Steuersystem sowie eine unfähige und unwillige politische Klasse sind keine Basis für Strukturreformen", sagte Veronika Bellmann, die Obfrau der CDU/CSU im Ausschuss des Bundestages für EU-Angelegenheiten zur „Bild“-Zeitung.

Die Europäische Zentralbank (EZB) tauscht Presseberichten zufolge derzeit ihre griechischen Staatsanleihen um, damit sie von einem zwangsweisen Schuldenschnitt über sogenannte Collective Action Clauses (CAC) verschont bleibt. Der Anleihetausch soll bis Montag abgeschlossen sein.

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Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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