Analyse
12:02 Uhr, 18.09.2025

EUR/USD - Wie weit kann die Rally noch führen?

EUR/USD ist gestern auf ein neues Jahreshoch geschossen, wurde aber schnell wieder abverkauft. Warum das Währungspaar eine weitere charttechnische Schlüsselstelle im Big-Picture-Chart erreicht hat, erfährst Du in dieser Analyse.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,18375 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,18375 $ (FOREX)

Es gibt Analysen, da erinnert man sich noch lange Zeit gerne zurück, gerade wenn sie im Big Picture stattgefunden und die Chartmarken nahezu punktgenau zugetroffen haben. Und umso mehr, wenn man sie auf Messen oder Vorträgen einem breiten Publikum präsentiert hat. Meine Besprechungen von EUR/USD in diesem Jahr zählen dazu.

Gestern kamen gleich zwei Freudenmomente zusammen. Zum einen erwies sich der in Vertretung geschriebene Tagesausblick, trotz oder gerade wegen der Fed-Leitzinsentscheidung als Volltreffer. Doch das wäre nur der kurzfristige Blick. Im gestrigen Hoch wurde zudem ein weiteres meiner Big-Picture-Aufwärtsziele abgearbeitet. Interessant: Sofort zeigte sich eine Reaktion zur Unterseite. Worum geht es?

Ein Blick zurück: Im Januar wies ich auf die wichtige Unterstützung bei 1,02 USD im Währungspaar hin. So hieß es in der Analyse: "Als Hilfswerkzeug für den Charttechniker kann dabei das 61,8%-Fibonacci-Retracement benutzt werden. Und dieses liegt exakt bei 1,0200 USD. Die größte Überraschung 2025 wäre es, wenn sich EUR/USD in diesem Kursbereich stabilisieren würde und einen Angriff auf das Hoch bei 1,1275 USD bzw. den langfristigen Abwärtstrend fahren würde. Das Sentiment ist klar pro US-Dollar und der übergeordnete Trend zeigt abwärts."

EUR/USD verteidigte im Anschluss tatsächlich die Marke von 1,0200 USD. Das Jahrestief lag bei 1,077 USD. Anschließend startete das Währungspaar eine fulminante Rally, die es bis auf ein neues Jahreshoch führte. Was mich im April ein Update schreiben ließ. In diesem lautete die Einschätzung wie folgt: "Gelingt EUR/USD in den kommenden Wochen tatsächlich der nachhaltige Break über den langfristigen Abwärtstrend, liegen in Form des EMA200 Monat, einer 1:1-Projektionsmarke bei 1,1917 USD und im Bereich 1,2349 bis 1,2555 USD die nächsten mittel- bis langfristigen Ziele. Auch hätte EUR/USD dann Chancen, in einen neuen, mehrjährigen Aufwärtstrend überzugehen. Ähnlich wie bei 1,02 USD auf der Unterseite zum Jahreswechsel ist nun also eine wichtige Schaltstelle im Chart auf der Oberseite erreicht."


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Donnerstag, 18.09.2025, um 17:00 Uhr


EUR/USD sprang im Anschluss direkt an den EMA200 Minat, prallte dort ab, scheiterte im Mai nochmals an der langfristigen Abwärtstrendlinie, ehe im Juni der Sprung über diese charttechnischen Hürden gelang. Im gestrigen Hoch erreichte EUR/USD 1,19187 USD und wurde anschließend massiv verkauft. Auch dieses Etappenziel ist damit im Kasten.

Die Marke ist insofern interessant, als dass EUR/USD nun die Länge der Aufwärtsstrecke der Jahre 2022/23 seit dem Jahrestief noch einmal abgespult hat, ein klassisches a=c-Szenario. Weitere Kursgewinne über diese Marke könnten Hinweise darauf liefern, dass es sich seit 2022 nicht nur um eine korrektive dreiteilige Aufwärtsbewegung, sondern einen neuen Aufwärtsimpuls handeln könnte.

Weitere Teilgewinnrealisierungen sind an dieser exponierten Stelle also völlig legitim. Doch steht ein Zielbereich noch aus.

Etabliert sich EUR/USD auch über 1,1917 USD, könnte die Rally bis zu den Hochs 2021 und 2018, also in die Widerstandszone zwischen 1,2349 und 1,2555 USD führen. Damit wären sämtliche genannten Ziele in diesem Jahr abgearbeitet. Für Euro-Anleger im US-Raum würde das bedeuten, dass weitere Währungsverluste auftreten können. Schon jetzt wurde ein Großteil der Gewinne im US-Raum in diesem Jahr vom steigenden EUR/USD aufgefressen. Wohl dem, der sich Währungsabsicherungen ins Portfolio genommen hat.

Fazit: Es überwiegt an dieser Stelle die große Freude, dass mithilfe der Chartanalyse auch der Sentiment-Umschwung gegenüber dem US-Dollar in diesem Jahr wunderbar festgemacht werden konnte. Ein steigender EUR/USD wird bei den Jahresrückblicken als eine DER Überraschungen 2025 angeführt. Ich bin gespannt, ob auch noch Kurse um 1,25 USD erscheinen werden. Jetzt heißt es aber erst einmal: Das nächste große Zwischenziel ist im Kasten!

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2 Kommentare

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  • Urs1
    Urs1

    herzlichen Dank für die stets ausgezeichneten EUR/USD-Analysen von Dir und Alex. Für mich sind diese essenziell und ein ganz wesentlicher Grund für mein Abo, da ich einen Schwerpunkt in US-Anleihen und -Aktien habe. Gerne weiter so:)

    12:41 Uhr, 18.09.
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