EUR/USD - Der Markt ist auf Turkey, Bernanke sei dank
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"Tapering" bereits im Herbst, nein doch nicht ... ja, aber nein, aber doch, aber nein ... US Notenbankchef Bernanke steht vor der Herausforderung, dem Markt sein Heroin, nämlich die monatlichen milliardenschweren Liquiditätszufuhren, zu nehmen. Das Zurückführen der milliardenschweren monatlichen Anleihen und Hypothekenpapierkäufe wird "Tapering" genannt.
Seine Andeutungen, dass bereits im Herbst damit begonnen werden könne, führten dann auch schon zu ersten Entzugserscheinungen, der Markt ist seit Mitte Mai dieses Jahres bereits ansatzweise auf Turkey: US Staatsanleihen brachen nach unten weg, die Renditen explodierten, der US-Dollar ging durch die Decke.
Also ruderte Bernanke zuletzt wieder etwas zurück. Man darf gespannt sein, wie der Mann das "Tapering" einfädeln wird. Möglicherweise hat er sich bewußt zu früh gemeldet, um a) Marktteilnehmern die Möglichkeit zu geben, aus Risikopositionen auszusteigen, b) um sich abzusichern, c) um erst ein abstumpfendes Spielchen "Tapering" kommt, "Tapering" kommt nicht, "Tapering" kommt ... zu spielen. Bekanntlich gewöhnt sich der Markt irgendwann an ein Thema und reagiert weniger überrascht, sprich heftig.
Eines ist auch klar. Die Reaktionen des Marktes zuletzt, können den US Währungshütern nicht gefallen. Steigende Renditen, steigender Greenback, dann auch noch steigender Ölpreis, all das ist kontraproduktiv für den langsam erstarkenden konjunkturellen Status in den USA.
Werfen wir einen charttechnischen Blick auf das Währungsverhältnis Euro gegenüber US-Dollar (EUR/USD).
Wie könnte es anders sein, ich habe die Charts mit unserem Chartanalyseprogramm Guidants erstellt : http://www.guidants.com/
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Mittelfristige Prognose:
Seit September 2012 hat sich eine große relativ angeordnete SKS Trendwendeformation ausgebildet. Diese kündigt übergeordnet Schwäche im Euro an. Aber solange die Nackenlinie gehalten werden kann, ist diese SKS nicht ausgelöst und der Seitwärtskorrekturmodus hat weiter Bestand.
Der Anstieg in der zurückliegenden Woche hat mit dem scheinbaren Rückzieher Bernankes zu tun. Der Markt hatte sich eigentlich eine Konkretisierung des Taperingtermins eingestellt, stattdessen formulierte Bernanke plötzlich wieder unkonkreter. Der Anstieg in der zurückliegenden Woche hatte Shortsqueeze-Charakter. Bernanke holte die Marktteilnehmer aus ihren Positionen, die US-Dollar long und US Staatsanleihen short gegangen waren.
Der neue Sell Trigger liegt ab jetzt bei 1,2750 $. Fällt EUR/USD unter 1,2750 $, generiert dies voraussichtlich ein starkes mittelfristiges Verkaufssignal in dem Währungsverhältnis.
Kurzfristige Prognose:
Der impulsive Aufwärtsimpuls letzter Woche wird bisher mehrtägig auskonsolidiert. Steigt EUR/USD über 1,3100 $, generiert dies ein Kaufsignal in Richtung 1,3450 $. Die Gegenreaktion von letzter Woche würde sich also nicht unerheblich ausdehnen.
"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert."
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Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de
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