Kommentar
14:08 Uhr, 05.06.2024

EUR/JPY – Zinsspekulationen sorgen für kräftige Schwankungen

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Der schwache Yen sorgt für Kopfzerbrechen bei der japanischen Regierung. Die schwache Währung stimuliert die Importpreise. Der stellvertretende Gouverneur der japanische Notenbank, Ryozo Himini erklärte gestern, dass die Zentralbank sehr wachsam sein müsse, was die Auswirkung des Yen auf die Wirtschaft angehe und deutete an, dass die Währung den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung beeinflussen könnte. Der EUR/JPY-Wechselkurs brach daraufhin kräftig ein.

Ein schwacher JPY macht zwar Exporte günstig, aber Importe verteuern sich. Dies spiegelt sich in der Inflationsrate wider. Seit Monaten liegt die Rate über dem von der Notenbank anvisierten Ziel von zwei Prozent. Der Gouverneur der BOJ, Kazuo Ueda, hat eine direkte Beeinflussung der Wechselkursentwicklung durch die Geldpolitik bisher ausgeschlossen, aber die Möglichkeit einer Zinserhöhung angedeutet, falls der schwache Yen die Inflation stärker als erwartet in die Höhe treibt. Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die BOJ die Zinssätze in diesem Jahr von den derzeitigen Niveaus nahe Null anheben wird, wobei einige bereits im Juli mit einem Schritt rechnen, auch um den anhaltenden Rückgang des Yen zu bremsen.

Der Zinsunterschied zwischen 10jährigen US-Staatspapieren und vergleichbaren japanischen Wertpapieren sank im Mai von 380 Basispunkten auf zeitweise 330 Basispunkte. Ein vergleichbares Bild zeigte sich bei Bundesanleihen und japanischen Staatspapieren. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte ein massiver Trendwechsel bevorstehen. Jahrelange liehen sich Investoren in Japan zu günstigen Konditionen Geld und investierten es in höherverzinsliche Wertpapiere in den USA oder der Eurozone. Experten bezeichnen dies als sogenannte Carry-Trades. Schrumpft der Zinsvorteil im Ausland, werden Investoren beginnen, ihre Carry-Trades aufzulösen. Dies könnte den JPY stärken. Wer auf einen stärkeren JPY setzen möchte, muss in Put-Optionsscheine oder Bear-Produkte auf den EUR/JPY und USD/JPY investieren. Für Spekulationen auf einen Kursanstieg bei EUR/JPY beziehungsweise USD/JPY eignen sich hingegen Call Optionsscheine und Bull Produkte.

Chart: EUR/JPY

Widerstandsmarken: 170,80/172,00/177,10 JPY

Unterstützungsmarken: 162,60/164,55/166,95/168,54 JPY

Der EUR/JPY-Wechselkurs bildet seit Frühjahr 2020 einen Aufwärtstrend. Die bisher letzte Konsolidierung erfolgte im November/Dezember 2023 als der Wechselkurs zeitweise auf 154,40 JPY zurückging. Mitte Dezember 2023 nahm der EUR/JPY-Kurs den langfristigen Aufwärtstrend jedoch wieder auf und schraubte sich schrittweise bis auf 170,80 JPY nach oben. In den zurückliegenden Tagen zeigte sich der Wechselkurs extrem volatil und bildet bei 168,54 JPY zunächst eine Unterstützung aus. Die kurzfrisigen MACD- und RSI-Indikatoren sind aktuell neutral zu bewerten. Signifikante Impulse sind frühestens bei einem Ausbruch aus der kurzfristigen Range 166,95/172,00 JPY-Range. Auf der Oberseite besteht die Chance auf eine Beschleunigung der Aufwärtsbewegung und einem Anstieg bis zur 138,2%-Retracementlinie von 177,10 JPY. Rücksetzer bis 166,95 JPY dürften das aktuell bullishe Bild nicht trüben. Kippt der EUR/JPY-Kurs allerdings unter 166,95 JPY wäre der kurzfristige Aufwärtstrendkanal verletzt. Damit droht eine Konsolidierung bis 164,55 JPY oder gar 162,60 JPY.

EUR/JPY; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

Betrachtungszeitraum: 01.08.2023–05.06.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

EUR/JPY; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)


Betrachtungszeitraum: 06.06.2017– 05.06.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Turbo Open End-Produkte bieten risikofreudigen Anlegern die Möglichkeit, gehebelt von einer Auf- beziehungsweise Abwärtsbewegung des Wechselkurses teilzunehmen. Es drohen jedoch hohe Verluste, wenn der Basiswert die entgegengesetzte Richtung einschlägt.

Turbo Bull Open End auf EUR/JPY für eine Spekulation auf einen Anstieg des Wechselkurses

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in JPY K.o.-Barriere in JPY Hebel Letzter Bewertungstag
EUR/JPY HD1FBE 9,58 153,4318 153,4318 10,43 Open End
EUR/JPY HD2LG8 6,56 158,5796 158,5796 15,34 Open End
EUR/JPY HD4WR3 3,89 163,0954 163,0954 25,29 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 05.06.2024; 12:15 Uhr

Turbo Bear Open End auf EUR/JPY für eine Spekulation auf einen Kursverlust des Wechselkurses

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in JPY K.O.-Barriere in JPY Hebel Letzter Bewertungstag
EUR/JPY HD5XVK 10,09 186,7231 186,7231 9,92 Open End
EUR/JPY HD50N1 6,51 180,6145 180,6145 15,52 Open End
EUR/JPY HD30G0 3,83 176,0706 176,0706 25,86 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 05.06.20224; 12:15 Uhr

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Über den Experten

Richard Pfadenhauer
Richard Pfadenhauer
Experte Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets

Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.

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