Fundamentale Nachricht
13:19 Uhr, 11.12.2017

EU und Japan bringen Freihandelspakt zum Abschluss

Ein starkes Zeichen gegen Protektionismus: Die für ein Drittel der Wirtschaftsleistung der Welt stehenden Handelsräume Europäische Union und Japan kommen künftig ohne Zölle und weitere Handelshemmnisse aus. Das Handelsvolumen zwischen beiden Seiten soll kräftig steigen, neue Jobs entstehen.

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Brüssel/Tokio (Godmode-Trader.de) - Fast lautlos ist der Europäischen Union und Japan etwas gelungen, was mit den USA nicht möglich war und mit Kanada nur unter größter Müh und Not: Die EU und Japan haben sich auf ein umfassendes Freihandelsabkommen geeinigt. Dies gaben die Partner am Freitag in Brüssel bekannt. Das Handelsabkommen soll noch vor der Europawahl 2019 in Kraft treten. Die Einigung sei nicht nur wirtschaftlich, sondern auch strategisch bedeutend, sagten der Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, und der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe in einer gemeinsamen Erklärung. Es zeige der restlichen Welt, dass sich die EU und Japan der „Versuchung des Protektionismus“ widersetzten.

Schon im Sommer hatten die EU und Japan die Grundsatzeinigung über ein Freihandelsabkommen verkündet. 95 Prozent aller Fragen seien geklärt, sagte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström damals. Seit 2013 vorbereitete Freihandelspakt zwischen den beiden Wirtschaftsräumen gefeilt. Zölle und weitere Handelshemmnisse sollen abgebaut werden, um Wachstum und neue Arbeitsplätze zu schaffen. So hat Tokio etwa zugesagt, bei Pharma- und Medizinprodukten oder Autos internationale Standards anzuerkennen und die Einfuhr nicht mehr durch eigene japanische Sonderstandards zu erschweren.

Die Europäische Union und Japan vereinen ein Drittel der Wirtschaftsleistung der Welt aufeinander. Das Handelsvolumen zwischen beiden Seiten belief sich zuletzt auf 125 Mrd. Euro. Nach Angaben der Kommission könnte es durch den Abbau von Handelsbarrieren starken steigen. Die EU-Behörde rechnet mit einem Anstieg der Ausfuhr um 20 Milliarden Euro. Das entspreche rund 280.000 Arbeitsstellen in Europa.

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1 Kommentar

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  • k_traxler
    k_traxler

    "EU-Behörde rechnet mit einem Anstieg der Ausfuhr um 20 Milliarden Euro." Ja, und die Japaner rechnen auch mit (mind.) 20 Mill. Euro Anstieg der Ausfuhren nach Europa, sonst macht das für sie keinen Sinn. Das bedeutet für einige europ. Unternehmen zusätzl. Konkurrenz, wahrscheinlich auch Konkurrenten mit unlauteren Wettbewerbsvorteilen. Private Schiedsgerichte machen autonome gesetzl. Entscheidungen von europ. Körperschaften platt, etc.

    13:44 Uhr, 11.12.2017

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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