EU stoppt Spekulationen gegen Schuldenländer
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Brüssel (BoerseGo.de) - Die EU will spekulative Finanzgeschäfte mit Staatsanleihen von Krisenländern künftig nicht mehr dulden. Mit einer breiten Mehrheit von 507 zu 102 Stimmen hat das EU-Parlament am Dienstag einem Gesetzesvorschlag zugestimmt, wonach die Regeln für Leerverkäufe verschärft und der Handel mit Kreditausfallversicherung (CDS) deutlich eingeschränkt werden sollen. So soll der Handel mit ungedeckten Kreditausfallversicherungen in der EU ab Herbst 2012 nur noch in Ausnahmefällen möglich sein.
Mit dem Kauf von Kreditausfallversicherungen können sich Investoren gegen den Ausfall von Anleihen absichern - aber auch auf eine schlechtere Bonität der Schuldner wetten. Nach gängiger Meinung haben diese Praktiken den Kursverfall von Staatsanleihen künstlich beschleunigt und die Krise Griechenlands verschärft.
Bei Leerverkäufen verkauft ein Anleger Wertpapiere, die er sich nur geliehen hat, in der Hoffnung sie zu einem späteren Zeitpunkt zu einem niedrigeren Einkaufspreis erwerben zu können. Diese Geschäfte sollen auch künftig möglich sein. Nach dem neuen Gesetz, dem die Finanzminister der EU noch zustimmen müssen, können nationale Aufsichtsbehörden oder die neue EU-Börsenaufsicht ESMA Leerverkäufe in Krisenzeiten aber befristet verbieten. Ungedeckte Leerverkäufe, bei denen Händler die Papiere gar nicht besitzen, sollen ganz verboten werden. Damit sollen die Finanzmarktturbulenzen eingedämmt werden.
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