EU-PMIs: Vorboten eines schwierigen Winters
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Die deutschen Einkaufsmanager rechnen offenbar mit einem schweren Winter. So sind die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe ausweislich der Umfrage kräftig gesunken und bewegen sich auf Rezessionsniveau. Die Produktion hat sich gegenüber dem Vormonat verbessert, liegt aber immer noch unter einem befriedigendem Niveau. Deutlich besorgniserregender ist die Entwicklung im Dienstleistungsbereich. Hier ist zum fünften Mal in Folge die Geschäftsaktivität zurückgegangen und zeigt Rezessionssorgen an, insbesondere weil die Geschäftserwartungen eingebrochen sind. Ob sich hier die Stimmung noch einmal drehen kann, hängt maßgeblich an der Politik. Die Hälfte der Deutschen heizt mit Gas. Das Hickhack um die Gasumlage, die unklare Situation, wie es mit den Energiepreisen weitergeht und welche Maßnahmen zur Abfederung von der Bundesregierung letztlich kommen werden, verunsichern die Konsumenten und damit auch die Wirtschaft.
Deutlich freundlicher zeigt sich das Bild in Frankreich. Hier hat sich die Einschätzung im Dienstleistungsbereich soweit verbessert, dass dort alle Indikatoren auf Grün stehen. Im Verarbeitenden Gewerbe hingegen verschlechtern sich die Aussichten auch dort. Wegen der größeren Bedeutung des Dienstleistungsbereichs in Frankreich hast sich die Einschätzung der Gesamtwirtschaft gegenüber dem Vormonat sogar verbessert.
Alles deutet auf eine Rezession in Europa und insbesondere in Deutschland hin. Wir schwer diese ausfallen wird, ist noch offen. Die Gasspeicher sind gut gefüllt, die russischen Gasimporte sind zu einem guten Teil durch Importe aus anderen Ländern ersetzt und der Gasverbrauch wurde drastisch reduziert, ohne dass es bisher zu wirklichen Einbrüchen gekommen ist. Jetzt sind es „nur“ noch die rekordhohen Preise, die den Verbrauchern zusetzen. Gelingt es der Politik mit vernünftigen Mitteln, diese Belastungen gerecht über Bürger und Zeit zu verteilen, dann sollte Deutschland und Europa auch halbwegs gut durch diesen Winter kommen.
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