EU-PMI: Faustdicke Überraschung aus Deutschland
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Die Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone deuten eine kräftige Verbesserung der Wirtschaft an – insbesondere in Deutschland. Zwar haben die Indikatoren im Aggregat alle etwas nachgegeben, aber sie liegen noch im deutlich expansiven Bereich.
So übersteigt der Index für die Gesamtwirtschaft in Deutschland die Expansionsschwelle von 50 und liegt mit 54,3 wieder deutlich im Wachstumsbereich – nach 49,9 Punkten im Dezember. Für die größte Überraschung sorgte hier der Dienstleistungsbereich, wo der Index einen kräftigen Satz nach vorne machte – von 48,7 im Dezember auf 52,2 im Januar, vor allem getragen von Auftragseingängen und dem Auftragsbestand. Im Verarbeitenden Gewerbe überstieg der Index sogar die Marke von 60 Punkten. Die Produktion läuft, die Auftragseingänge sind sehr gut und auch die Exporte legen nochmals zu. Mit der nachlassenden Halbleiterkrise, die sich auch in der steigenden Autoproduktion niederschlägt, scheint die deutsche Wirtschaft die Krise endgültig hinter sich lassen zu wollen. Sofern es nicht durch Omikron oder andere Varianten zu einer erneuten Verschärfung des Mangels an Vorprodukten aus Asien kommt, sind die Grundlagen für eine kräftige Erholung in der ersten Hälfte dieses Jahres gelegt.
Etwas durchwachsener ist das Bild in Frankreich. Hier hat sich vor allem die Stimmung im Servicesektor eingetrübt und damit den Gesamtindex deutlich nach unten gezogen, allerdings – und das ist wichtig – auf immer noch sehr hohem Niveau. Das ist umso erfreulicher, als dass die Covid-Inzidenz in Frankreich extrem hoch ist. Alle Indikatoren deuten nach wie vor auf eine deutliche Erholung hin: die Produktion läuft, die Auftragslage ist gut. Dabei muss man bedenken, dass die französische Industrie vom Mangel an Vorprodukten auch nicht ganz so stark getroffen war wie Deutschland.
Insgesamt scheint die Wirtschaft der Eurozone mit der Pandemie und ihren Folgewirkungen immer besser zurechtzukommen. Und auch die Sorge vor der anstehenden Omikron-Welle scheint die Stimmung nicht grundsätzlich zu verhageln. Im Gegenteil: Die Zuversicht überwiegt.
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