EU-Kommission: Prüfen Delivery Hero/Glovo formell auf mögliche Kartellverstöße
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Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones) - Die EU-Kommission prüft Delivery Hero und seine spanische Tochter Glovo vertieft auf mögliche Verstöße gegen EU-Wettbewerbsrecht. Wie die EU-Kommission mitteilte, hat sie "eine formelle kartellrechtliche Prüfung" eingeleitet. Geprüft werden soll, ob Delivery Hero und Glovo gegen die EU-Wettbewerbsvorschriften verstoßen haben, indem sie sich an einem Kartell bei Online-Bestellung und -Lieferung von Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) beteiligten.
Die Kommission habe Bedenken, dass Delivery Hero und Glovo "vor der Übernahme möglicherweise geographische Märkte aufgeteilt und sensible Geschäftsinformationen ausgetauscht haben (zum Beispiel über Geschäftsstrategien, Preise, Kapazitäten, Kosten und Produktmerkmale)". Die Kommission habe auch Bedenken, dass die Unternehmen möglicherweise vereinbart haben, keine Mitarbeiter des jeweils anderen Unternehmens abzuwerben. Diese Praktiken könnten durch die Minderheitsbeteiligung von Delivery Hero an Glovo erleichtert worden sein.
Delivery Hero hielt seit Juli 2018 eine Minderheitsbeteiligung an Glovo und erwarb im Juli 2022 dessen alleinige Kontrolle. Delivery Hero und Glovo seien zwei der größten Lebensmittellieferanten in Europa.
Sollten sich die Bedenken bestätigen, könnte das Verhalten der Unternehmen gegen die EU-Wettbewerbsregeln verstoßen, die Kartelle und wettbewerbsbeschränkende Geschäftspraktiken untersagen, so die EU-Kommission.
Die EU-Kommission hat im Zuge der Ermittlungen bereits zweimal die Geschäftsräume von Delivery Hero und Glovo durchsucht, im Juli 2022 und November 2023.
Am 7. Juli kündigte der Lieferkonzern an, die Rückstellungen für mögliche Strafzahlungen wegen mutmaßlich wettbewerbswidrigen Verhaltens in der Europäischen Union mehr als zu verdoppeln. Angehoben werden soll die Rückstellung auf mehr als 400 Millionen Euro von derzeit 186 Millionen. Die Anhebung erfolge nach dem "jüngsten informellen Austausch mit der Europäischen Kommission".
Die vertiefte Untersuchung der beiden Unternehmen wird laut EU-Kommission nun fortgesetzt, die Einleitung einer förmlichen Untersuchung greife deren Ergebnis nicht vor.
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
DJG/uxd/brb
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