Analyse
09:05 Uhr, 12.09.2013

Eskaliert der Syrien-Konflikt?

Die Händler am Ölmarkt zeigen sich gelassen. Eine Marke im Brent-Öl sollte dennoch beobachtet werden. Darüber könnte es brenzlig werden.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 111,45 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 111,45 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation)

Kommt die militärische Intervention gegen das Assad-Regime? Betrachtet man die Terminstrukturkurve des Ölpreises, dann müsste man diese Frage mit Nein beantworten. Brent-Öl-Lieferungen für Oktober kosten 111,50 USD pro Barrel, Lieferungen im Januar sind schon 3,28 USD/Barrel günstiger. Das signalisiert: An den Ölmärkten betrachtet man die Situation relativ gelassen. Offenbar rechnet man damit, dass der Konflikt bald beigelegt sein wird.

Freilich: Was an den Märkten eingepreist und erwartet wird ist nicht zwangsläufig das, was auch passieren wird. Immerhin sprechen die neuesten Entwicklungen um Syrien dafür, dass eine diplomatische Lösung zumindest angestrebt werden wird und der Ölpreis reagiert entsprechend darauf. Ist die Krise dadurch ausgestanden? Beileibe nicht. "Ein Angriff könnte die Gewalt verstärken und eine neue Terrorismus-Welle auslösen", warnt etwa der russische Präsident Putin in einem Artikel für die "New York Times".Der Brent-Chart, der den Preisverlauf des jeweils nächstfälligen Kontraktes zeigt - im aktuellen Fall den Verlauf des Oktober-Kontrakts - befindet sich nahe eines wichtigen Widerstands, dessen Überschreiten rein technisch betrachtet weiteres Potenzial von 15 % schaffen würde.

Daher sollte man eine Marke am Ölmarkt im Blick behalten: 118 USD. Lässt Brent diesen Widerstand auf Tagesschlusskurs hinter sich, sollte man die Situation um Syrien genau beobachten. Dann nämlich bereiten sich die Ölhändler auf Schlimmes vor.

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Brent: Vorsicht bei Preisen über 118 USD!

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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