Kommentar
12:41 Uhr, 20.02.2014

Es regnet Geld! Ist das die Währungs-Revolution?

Am 25. März startet in Island die Aktion "Airdrop". Jeder Isländer erhält einen Anteil einer neuen Kryptowährung geschenkt. Wenn denn alles gut geht...

Island ist nicht nur ein sehr schönes Land, es bietet außerdem offensichtlich hochinteressante Voraussetzungen für ökonomische Experimente der neuesten Generation. Der Inselstaat ist sehr klein (330 TSD Einwohner), nahezu jeder Haushalt verfügt über einen Internetanschluss, und das Land hat eine sehr heftige Finanzkrise hinter sich. Außerdem ist jeder Bürger in einer nationalen Datenbank verzeichnet, was die Voraussetzungen schafft für eine historisch bisher wohl einmalige „Schenkungsaktion“.

Lasst Geld regnen!

Der ehemalige Fed-Chef Ben Bernanke wird häufig als „Helikopter-Ben“ verspottet. Diese Hänselei geht auf seine Aussage zurück, die USA verfügten über eine Technologie namens Geldpresse. Notfalls könne man dadurch Geld aus Helikoptern regnen lassen, um die Wirtschaft anzukurbeln. In Island tritt nun der „AuroraCoin“ an, um einen virtuellen Coinhagel auf Islands Bürger niedergehen zu lassen. Am 25. März soll jeder Isländer 31,8 Auroracoins erhalten. Die Aktion nennt sich „Airdrop“.

Verwandschaft mit Bitcoin

Technisch basiert der AuroraCoin auf dem Bitcoin-Abkömmling LiteCoin. Sofern man sich auf die veröffentlichten Angaben verlassen kann, sind die nun zur Verteilung anstehenden Coins die Hälfte der maximal errechenbaren Menge – 50% sind also „gemint“. Die andere Hälfte? Da kann jeder mitmischen und fleißig mit minen, wie bei allen Kryptowährungen (nur lohnt es sich für den Normalanwender in diesem Stadium in der Regel nicht mehr, da der Aufwand zu hoch ist).

Faire Verteilung=Erfolg?

Es ist ein kluger Schachzug der Initiatoren, eine derartige Aktion zu fahren. Damit ist eine starke Verbreitung sofort gewährleistet. Ein Hauptkritikpunkt am Bitcoin ist nämlich, dass sehr wenige Miner den Löwenanteil aller Bitcoins halten. Der Auroracoin ist also im Gegensatz dazu quasi eine „Volks-Kryptowährung“. Ich gehe aber schwer davon aus, dass sich die Entwickler einen ordentlichen Anteil reserviert haben. Dennoch bin ich sehr gespannt, wie dieses Experiment verläuft.

Wie ist Ihre Meinung zu Kryptowährungen im Allgemeinen und diesem Ansatz im Speziellen?

Ihr Daniel Kühn

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Chefredakteur

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der vielseitig interessierte Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Seit 2012 leitet Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader)
Besondere Interessenschwerpunkte des überzeugten Liberalen sind politische und ökonomische Fragen und Zusammenhänge, Geldpolitik, Aktien, Hebelprodukte, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie generell neuere technologische Entwicklungen.

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