Es kriselt weiter
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Die Erholung, mit der die Aktienmärkte auf die US-Zinssenkung vom 18. September reagierten, setzte sich im Oktober fort. Einzige Ausnahme war Japan. Angeführt wurde die Rallye erneut von den Märkten der Pazifikregion und den Schwellen ländern mit jeweils zweistelligen monatlichen Zugewinnen. Allerdings erscheinen die jüngsten Entwicklungen zunehmend spekulativ, und es gibt eine Reihe von Faktoren wie die scheinbar unaufhaltsame Abwertung des US-Dollars, den ungebremsten Anstieg der Rohstoffpreise und stark divergierende Branchen trends, die Sorgen bereiten könnten.
Alle diese Symptome verweisen auf eine Diagnose: Der Anstieg der Rohstoffpreise beruht auf der Überzeugung, dass die Wachstumsdynamik der Schwellenländer unabhängig vom Konjunkturzyklus der USA ist und zu einem bedeutenden Abfluss aus Dollaranlagen führt. Zudem nehmen die Wachstums sorgen in den USA und Europa in Folge der nach und nach zu Tage tretenden Auswirkungen der Subprime-Krise auf den Bankensektor zu, während Asien weitgehend immun zu sein scheint. Daher bestimmen zwei Fragen die aktuelle Asset allokation: Wie lange kann die Euphorie in Asien und den Schwellenländern noch anhalten, und wann ist mit einer Trendwende bei den Bankwerten zu rechnen?
Da deutlich geworden ist, dass einige Großbanken ihr Engagement im Subprime- Bereich zunächst unterschätzt hatten, wird es schwer sein, das Vertrauen der Investoren wieder zu gewinnen. Die Banken werden noch einige Quartale mit unsicheren Ertragsaussichten zu kämpfen haben, was eine rasche Kurserholung verhindern wird. Derweil könnte die Euphorie an den asiatischen Märkten und in den Schwellenländern angesichts der akkommodierenden Wirtschaftspolitik, der deutlich verbesserten Profitabilität der Unternehmen und der fehlenden attraktiven Anlagealternativen noch eine Weile anhalten. In den USA und Europa erscheint das Aufwärtspotenzial aufgrund des hohen Gewichts der Finanzwerte, die weiter unter der Kreditkrise leiden, begrenzter. Mit Ausnahme möglicher Reallokationen durch institutionelle Investoren, die sich bislang zurückgehalten haben, erscheint das Potenzial für positive Überraschungen in diesen Märkten gering:
• die Rolle der dynamischen Emerging Markets als globale Wachstumstreiber ist inzwischen allgemein bekannt,
• die mit inflationärem Druck und Bankenkrise konfrontierten Notenbanken haben nur einen begrenzten Spielraum,
• die Erwartungen der Analysten, dass das Ertragswachstum in den USA bereits Ende 2007 wieder bei 8% liegen wird, erscheinen zu optimistisch.
Angesichts der daraus folgenden Risikoasymmetrie auf den wichtigsten Aktienmärkten reduzieren wir das Exposure in Multimanagement-Portfolios, nachdem wir es zum Höhepunkt der Krise im Sommer erhöht hatten. Investments in Segmenten wie inflationsgeschützte Anleihen und Lokalwährungsanleihen der Emerging Markets sollten ebenfalls zur Risikostreuung beitragen.
Mit Blick auf 2008 meinen wir, dass die Investoren weiterhin wachsam sein und an einer hohen Diversifizierung ihrer Portfolios festhalten sollten, da mit anhaltenden Wirtschafts- und Finanzrisiken gerechnet werden muss.
Quelle: INVESCO
INVESCO zählt als Teil der AMVESCAP Gruppe zu den führenden Asset Managern weltweit. Zusammen mit den Schwesterunternehmen verwaltet INVESCO weltweit über 490 Milliarden Euro (Stand: 31.5.2007). Über 5.000 Mitarbeiter, darunter rund 500 Investmentspezialisten, sind in 19 Ländern im Einsatz.
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