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12:44 Uhr, 19.05.2005

Erzeugerpreise steigen stärker als erwartet

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im April 2005 um 4,6% höher als im April 2004. Dies war der höchste Anstieg im Vorjahresvergleich seit April 2001 (+ 4,9%). Im März und im Februar 2005 hatte die Jahresveränderungsrate jeweils bei + 4,2% gelegen. Im Vergleich zum Vormonat ist der Index im April 2005 um 0,7% gestiegen. Damit stiegen die Erzeugerpreise stärker als erwartet. Die Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg von 0,2 % gerechnet.

Für den weiteren Anstieg der Erzeugerpreise war vor allem die anhaltende Verteuerung von Energie verantwortlich (+ 3,6% zum Vormonat bzw. + 13,2% zum Vorjahr). Besonders stark erhöhten sich im April die Preise für Erdgas, die gegenüber dem Vormonat um 6,5% stiegen. Im Vorjahresvergleich war Erdgas im April 2005 um 19,9% teurer. Auch elektrischer Strom verteuerte sich gegenüber dem Vormonat überdurchschnittlich (+ 3,1%), die Strompreise lagen im April um 8,2% über dem Niveau des Vorjahres. Die Preise für Mineralölerzeugnisse zogen im April 2005 gegenüber dem März um durchschnittlich 2,2% bzw. gegenüber April 2004 um 13,6% an (darunter Benzin + 3,9% bzw. + 5,5%, Diesel + 1,5% bzw. + 16,3%, leichtes Heizöl + 0,2% bzw. + 33,3%, schweres Heizöl + 3,3% bzw. + 29,2%). Auch bei allen anderen Energiearten lagen die Preise im April 2005 meist deutlich über dem Stand des Vorjahres: Steinkohle + 27,7%, Erdöl aus inländischer Förderung + 45,5%, Fernwärme + 6,8% sowie Wasser + 2,5%. Ohne Energie wäre der Erzeugerpreisindex gegenüber dem Vorjahr um 2,3% gestiegen.

Weitere überdurchschnittliche Preiserhöhungen im Jahresvergleich gab es im April 2005 bei folgenden Gütern: Behälter aus Eisen oder Stahl (+ 28,7%), Walzstahl (+ 23,5%), Rohre aus Eisen oder Stahl (+ 21,0%), synthetischer Kautschuk (+ 17,7%), anorganische Grundstoffe und Chemikalien (+ 14,5%), Rindfleisch (+ 11,5%), organische Grundstoffe und Chemikalien (+ 11,3%), Tabakerzeugnisse (+ 11,2%), Kunststoffe in Primärform (+ 10,9%), Dampfkessel (+ 9,0%), Maschinen für die Metallerzeugung (+ 8,3%), Spanplatten (+ 8,0%), Eisengießereierzeugnisse (+ 7,3%), Stahl- und Leichtmetallbauerzeugnisse (+ 7,2%), Düngemittel und Stickstoffverbindungen (+ 7,0%), nichtmetallische Sekundärrohstoffe (+ 6,8%), Verpackungsmittel aus Kunststoffen (+ 6,4%), Brillen und Brillengläser (+ 6,0%), Kaffee (+ 5,9%), Zeitungsdruckpapier (+ 5,4%) sowie Krane (+ 5,4%).

Billiger als vor Jahresfrist waren im April 2005 unter anderem: Elektronische Bauelemente (- 22,5%, darunter elektronisch integrierte Schaltungen - 37,2%), Datenverarbeitungsgeräte und -einrichtungen (- 18,2%), Futtermittel für Nutztiere (- 15,9%), nachrichtentechnische Geräte und Einrichtungen (- 13,4%), pflanzliche und tierische Öle und Fette (- 11,7%), Drahtwaren (- 10,4%), Vervielfältigung von bespielten Tonträgern (- 7,0%) sowie Mahl- und Schälmühlenerzeugnisse (- 6,5%).

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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