Erzeugerpreise steigen stärker als erwartet
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Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im April 2005 um 4,6% höher als im April 2004. Dies war der höchste Anstieg im Vorjahresvergleich seit April 2001 (+ 4,9%). Im März und im Februar 2005 hatte die Jahresveränderungsrate jeweils bei + 4,2% gelegen. Im Vergleich zum Vormonat ist der Index im April 2005 um 0,7% gestiegen. Damit stiegen die Erzeugerpreise stärker als erwartet. Die Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg von 0,2 % gerechnet.
Für den weiteren Anstieg der Erzeugerpreise war vor allem die anhaltende Verteuerung von Energie verantwortlich (+ 3,6% zum Vormonat bzw. + 13,2% zum Vorjahr). Besonders stark erhöhten sich im April die Preise für Erdgas, die gegenüber dem Vormonat um 6,5% stiegen. Im Vorjahresvergleich war Erdgas im April 2005 um 19,9% teurer. Auch elektrischer Strom verteuerte sich gegenüber dem Vormonat überdurchschnittlich (+ 3,1%), die Strompreise lagen im April um 8,2% über dem Niveau des Vorjahres. Die Preise für Mineralölerzeugnisse zogen im April 2005 gegenüber dem März um durchschnittlich 2,2% bzw. gegenüber April 2004 um 13,6% an (darunter Benzin + 3,9% bzw. + 5,5%, Diesel + 1,5% bzw. + 16,3%, leichtes Heizöl + 0,2% bzw. + 33,3%, schweres Heizöl + 3,3% bzw. + 29,2%). Auch bei allen anderen Energiearten lagen die Preise im April 2005 meist deutlich über dem Stand des Vorjahres: Steinkohle + 27,7%, Erdöl aus inländischer Förderung + 45,5%, Fernwärme + 6,8% sowie Wasser + 2,5%. Ohne Energie wäre der Erzeugerpreisindex gegenüber dem Vorjahr um 2,3% gestiegen.
Weitere überdurchschnittliche Preiserhöhungen im Jahresvergleich gab es im April 2005 bei folgenden Gütern: Behälter aus Eisen oder Stahl (+ 28,7%), Walzstahl (+ 23,5%), Rohre aus Eisen oder Stahl (+ 21,0%), synthetischer Kautschuk (+ 17,7%), anorganische Grundstoffe und Chemikalien (+ 14,5%), Rindfleisch (+ 11,5%), organische Grundstoffe und Chemikalien (+ 11,3%), Tabakerzeugnisse (+ 11,2%), Kunststoffe in Primärform (+ 10,9%), Dampfkessel (+ 9,0%), Maschinen für die Metallerzeugung (+ 8,3%), Spanplatten (+ 8,0%), Eisengießereierzeugnisse (+ 7,3%), Stahl- und Leichtmetallbauerzeugnisse (+ 7,2%), Düngemittel und Stickstoffverbindungen (+ 7,0%), nichtmetallische Sekundärrohstoffe (+ 6,8%), Verpackungsmittel aus Kunststoffen (+ 6,4%), Brillen und Brillengläser (+ 6,0%), Kaffee (+ 5,9%), Zeitungsdruckpapier (+ 5,4%) sowie Krane (+ 5,4%).
Billiger als vor Jahresfrist waren im April 2005 unter anderem: Elektronische Bauelemente (- 22,5%, darunter elektronisch integrierte Schaltungen - 37,2%), Datenverarbeitungsgeräte und -einrichtungen (- 18,2%), Futtermittel für Nutztiere (- 15,9%), nachrichtentechnische Geräte und Einrichtungen (- 13,4%), pflanzliche und tierische Öle und Fette (- 11,7%), Drahtwaren (- 10,4%), Vervielfältigung von bespielten Tonträgern (- 7,0%) sowie Mahl- und Schälmühlenerzeugnisse (- 6,5%).
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