DAX schließt im Minus - IWF senkt Prognose für die Deutsche Wirtschaft - Lawrow-Aussagen sorgen für Verunsicherung
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- Lawrow will weitere Gebiete in der Ukraine besetzen
- Gaslieferungen durch Pipeline Nord Stream 1 angekündigt
- EU legt Notfallplan für Gaskrise vor
- Neue Gas-Drohung aus Moskau
- Erzeugerpreisanstieg weniger heftig als befürchtet
- Netflix-Zahlen kommen bei Anlegern gut an
- Bund will bei Uniper einsteigen
- Twitter-Prozess gegen Musk schon im Oktober
Markt
- Der DAX drehte am Mittwoch nach zunächst freundlicher Eröffnung in die Verlustzone, und schloss 0,2 Prozent tiefer bei 13.282 Punkten. Kommentare des russischen Außenministers Sergej Lawrow zum Ukraine-Konflikt sorgten an den Aktienbörsen für eine gedrückte Stimmung.Die geographischen Ziele des laut Moskau „militärischen Sondereinsatzes“ in der Ukraine sind nach den Worten Lawrows nicht mehr auf den Donbass begrenzt. Auch Friedensverhandlungen erteilte der Russe eine Absage. Tags zuvor war der DAX noch steil gegangen - um 2,7 Prozent ging es binnen kurzem nach oben. Spekulationen über eine planmäßige Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen hatten eine Euphorie an den Börsen ausgelöst. Neben der hohen Inflation hatte nicht zuletzt das Risiko ausbleibender Gaslieferungen aus Russland die Börsen beschäftigt und belastet. Die künftige Gasversorgung und auch die Leitzins-Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag blieben die zentralen Themen am Markt.
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Unternehmen & Branchen
- Der US-Pharmakonzern Biogen hat im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang um sieben Prozent auf knapp 2,6 Mrd. Dollar verzeichnet. Der Nettogewinn stieg hingegen auf 1,06 Mrd. Dollar und damit auf mehr als das Doppelte, weil nur wenig vom Ergebnis auf nicht beherrschende Anteile fiel. Biogen erhöhte seine Jahresziele etwas. So soll der Umsatz nun 9,9 bis 10,1 Mrd. Dollar erreichen und das bereinigte Ergebnis je Aktie 15,25 bis 16,75 Dollar. Bislang waren beim Umsatz 9,7 bis 10,0 Mrd. Dollar angepeilt worden und beim bereinigten Ergebnis je Aktie 14,25 bis 16,00 Dollar.
- Der US-Gesundheitskonzern Abbott hat dank starker Nachfrage seine Jahresziele erhöht und erwartet für 2022 nun einen bereinigten Gewinn von mindestens 4,90 Dollar je Aktie statt von mindestens 4,70 Dollar. Im zweiten Quartal war der bereinigte Gewinn je Aktie um 22 Prozent gestiegen, der Umsatz erhöhte sich um rund zehn Prozent auf 11,3 Mrd. Dollar. Abbott konnte damit Umsatzrückgänge durch den Produktionsausfall in einem Werk für Babynahrung ausgleichen.
- Auf der Luftfahrtmesse in Farnborough holte der Hersteller Boeing seit Montag neue Bestellungen herein, darunter ein Großauftrag der US-Fluglinie Delta über 100 Exemplare. Dass Boeing die Produktion nicht stärker hochfährt, erklärte der Chef der Verkehrsflugzeugsparte, Stan Deal, am Sonntag mit dem Mangel an Triebwerken. Der Konzern richte seine Produktion an der Zahl der verfügbaren Antriebe aus.
- Die US-Raumfahrtbehörde Nasa feilt an den Planungen für das nach der "James Webb“-Show nächste Teleskop. Das „Nancy Grace Roman Space Telescope" solle im Oktober 2026 von der Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk ins All geschickt werden, teilte die Nasa am Dienstag mit. SpaceX habe dafür einen rund 255 Mio. Dollar schweren Auftrag erteilt bekommen.
- Volkswagen hat sich für die gemeinsame Entwicklung spezieller Mikrochips einen weiteren Partner ins Haus geholt: Man plane beim Co-Design eigener Fahrzeugelektronik auch mit dem Halbleiterhersteller ST Microelectronics, teilte die Software-Konzernsparte Cariad am Mittwoch mit. Dabei geht es vor allem um Prozessoren und Systeme, mit denen Steuergeräte und komplexe Steuerungsaufgaben verbunden werden sollen. VW hat Bosch und den US-Chipkonzern Qualcomm zusätzlich als Partner. VW will dazu übergehen, wichtige Bauteile direkt von Elektronikanbietern zu beziehen. So „gestalten wir aktiv unsere gesamte Halbleiter-Lieferkette", sagte Einkaufsvorstand Murat Aksel. „Wir sorgen dafür, dass genau die Chips produziert werden, die wir für unsere Autos benötigen, und sichern uns Jahre im Voraus die Versorgung mit nachgefragten Mikrochips."
- Der russische Gaskonzern Gazprom wartet nach eigenen Angaben trotz Anfrage weiterhin auf die Dokumente für die bei Nord Stream 1 eingesetzte Turbine. „Gazprom hat bis heute vom Konzern Siemens keine offiziellen Dokumente erhalten, die es unter den Bedingungen der Sanktionen Kanadas und der EU erlauben, den Gasturbinenmotor in die Kompressorstation "Portowaja" einzubauen", teilte der russische Gaskonzern am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. Die garantierte Rückgabe der Turbinen nach deren Wartung sei unerlässlich für den sicheren Betrieb der Pipeline Nord Stream 1. „Unter diesen Umständen hat Gazprom Siemens erneut gebeten, die Dokumente zur Verfügung zu stellen."
- Die Maßnahmen zur Rettung des Energiekonzerns Uniper werden konkreter. „Zur Deckung der aufgelaufenen Verluste ist eine Kombination aus Kapitalerhöhung mit Zielbeteiligung des Bundes von 30 Prozent an Uniper und weiterem hybriden Eigenkapital geplant", heißt es in einer der Nachrichtenagentur dpa vorliegenden Information des Wirtschaftsministeriums für den Bundestagsausschuss für Klimaschutz und Energie. Die bestehenden Kredite der staatlichen KfW-Bank müssten von 2 auf 8 Mrd. Euro aufgestockt werden. Abschließende Entscheidungen stehen demnach noch aus. Uniper hatte am 8. Juli Stabilisierungsmaßnahmen beantragt.
- Der Prozess gegen Elon Musk wegen dessen Stornierung der geplanten Twitter-Übernahme ist für Oktober angesetzt. Die zuständige Richterin Kathaleen McCormick im US-Bundesstaat Delaware gab den Termin am Dienstag bekannt. Twitter verdiene eine schnelle Lösung angesichts der Unsicherheit, erklärte die Richterin. Musk wollte den Rechtsstreit dem Vernehmen nach eigentlich bis Februar hinauszögern. Der Prozess soll laut Gericht insgesamt fünf Tage dauern. Twitter hatte Musk wegen dessen Rückzugs von der geplanten milliardenschweren Fusion verklagt. Der Kurznachrichtendienst bat das Gericht darum, Musk dazu zu zwingen, die Übernahme zum vereinbarten Preis von 54,20 Dollar je Twitter-Aktie durchzuziehen.
- Die Zahl der Abonnenten kostenpflichtiger Streaming-Angebote in Deutschland wird dieses Jahr voraussichtlich die Marke von 20 Millionen überwinden. Für das laufende Jahr erwartet der Verband Privater Medien (VAUNET), dass insgesamt 21,2 Mio. Menschen die Angebote von Sky, Netflix, Disney+, Amazon Prime Video, RTL+, und anderen Anbietern nutzen. Im Vorjahr waren es 19,3 Millionen. Innerhalb von fünf Jahren habe sich die zahle mehr als verdoppelt, wie VAUNET am Mittwoch mitteilte.
- Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat das zweite Quartal erwartungsgemäß über die Bühne gebracht. Kostensteigerungen, hohe Sonderkosten, vor allem wegen Abschreibungen, aber auch wegen der Sanktionen gegen Russland, sorgten für Gegenwind. Weil der Konzern die Preise erhöhte, stieg aber auch der Umsatz. Dieser lag in den Monaten April bis Juni bei 9,4 Mrd. Euro. Vor einem Jahr waren noch 8,4 Mrd. Euro erlöst worden. Die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern fiel mit 4,4 Prozent leicht besser aus als von Analysten zuvor geschätzt; ein Jahr zuvor hatte Conti jedoch von 100 Euro Umsatz noch rund 6,20 Euro als Betriebsgewinn einbehalten können.
- Der Streamingdienst Netflix hat im zweiten Quartal weniger Kunden verloren als befürchtet. Die Nutzerzahlen sanken in den drei Monaten bis Ende Juni um 970.000 Bezahlabos, wie Netflix am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Netflix selbst war von einem Minus von zwei Mio. Abos ausgegangen. Insgesamt lag die Zahl der bezahlten Nutzerkonten bei knapp 221 Mio. Für das laufende Quartal rechnet Netflix lediglich mit rund einer Million neuen Nutzern. Hier hatten Analysten mehr erwartet. Der Umsatz legte im abgelaufenen Quartal um 8,6 Prozent auf 8,0 Mrd. Dollar zu. Ohne den starken Dollar hätte das Plus 13 Prozent betragen, hieß es. Netto verdiente Netflix 1,44 Mrd. Dollar, vor einem Jahr waren es 1,35 Mrd. gewesen. Das Betriebsergebnis sank um 15 Prozent auf 1,6 Mrd. Dollar.
- Das Rettungspaket für den angeschlagenen Energieversorger Uniper ist nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg schon so gut wie unter Dach und Fach. Die Vereinbarung mit der Bundesregierung könne in den nächsten Tagen abgeschlossen werden, hieß es. In der Folge könnte die Bundesregierung eine Sperrminorität von bis zu 30 Prozent an Uniper halten. Deutschland erwäge mehr als fünf Mrd. Euro in Uniper zu investieren.
- Der unter der Dachmarke FORVIA agierende Autozulieferer Hella hat im vergangenen Geschäftsjahr per Ende Mai wegen Teilemangels und steigender Kosten einen Gewinneinbruch verzeichnet. Nach ersten Schätzungen sank das operative Ergebnis (Ebit) auf 280 Mio. Euro, nach 510 Mio. im Vorjahr, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz sank nur leicht um 2,4 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro. Die Kostenbelastungen aufgrund von Versorgungsengpässen und spürbarer Inflation hätten deutlich zugenommen, hieß es von Hella.
- Der Schweizer Schokoladenfabrikant Barry Callebaut hat einen Salmonellen-Fund in einem belgischen Werk zu verkraften. Die Gruppe rechnet damit, dass die finanziellen Auswirkungen des Vorfalls auf das Ergebnis des vierten Quartals „beträchtlich" sein werden, wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht. Der volle Umfang werde derzeit allerdings noch ermittelt.
- Der Gabelstapler-Hersteller Kion erwägt laut Bloomberg einen Börsengang in China. Chinesische Behörden würden ausländische Unternehmen ermuntern, einen Gang an die dortige Börse durchzuführen, berichtete die Nachrichtenagentur. Zu den ersten Kandidaten würden dabei Konzerne mit chinesischen Großaktionären zählen, darunter auch Kion. An dem hält der Industriekonzern Weichai Power laut Kion-Daten gut 45 Prozent.
- Der Baukonzern Hochtief hat einen neuen Unternehmenschef. Der Aufsichtsrat habe Juan Santamaría Cases einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden von Hochtief gewählt, teilte Konzern am Dienstag mit. Der 44-Jährige trete zum 20. Juli die Nachfolge von Marcelino Fernández Verdes an. Santamaría Cases gehöre dem Konzern seit vielen Jahren an, hieß es weiter.
Konjunktur & Politik
- Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für die deutsche Wirtschaft für dieses und nächstes Jahr gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2022 um 1,2 Prozent zulegen und danach nur noch um 0,8 Prozent, wie der IWF am Mittwoch zu seinem neuen Deutschland-Bericht mitteilte. Noch im Mai hatte die Organisation erklärt, das Wachstum werde sich von 2,9 Prozent im Vorjahr nun 2022 nur auf rund zwei Prozent verlangsamen und 2023 bei gut zwei Prozent liegen. Der Krieg in der Ukraine sorge für neuen Gegenwind, so der IWF. Dazu gehörten niedrigere Gaslieferungen aus Russland, höhere Energiepreise, eine Verknappung von Vorleistungsgütern, sowie eine schwächere Auslandsnachfrage.
- Für Donnerstag wurden Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 angekündigt. Das geht aus vorläufigen Daten des Netzbetreibers Gascade vom Mittwochnachmittag hervor. Gascade betreibt die beiden Empfangspunkte von Nord Stream 1 in Lubmin in Vorpommern. Für beide Punkte sind demnach Gaslieferungen vorgemerkt. Diese Vormerkungen seien Voraussetzung, damit nennenswerte Mengen transportiert werden können, erklärte eine Gascade-Sprecherin zuvor.
- Baden-Württemberg droht wirtschaftlich nach Worten von CDU-Fraktionschef Manuel Hagel eine schwere Zeit. „Wir stehen vielleicht vor dem schwersten Winter der jüngeren deutschen Geschichte", sagte er am Mittwoch im Landtag. Allein der BASF-Konzern benötige vier Prozent des deutschen Gasverbrauchs. Wenn die Gaszufuhr dort unter einen Wert von 50 Prozent sinke, würden die Anlagen abgestellt - dann stünde das größte Chemieareal der Welt nach 157 Jahren erstmals still.
- Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat Friedensverhandlungen mit der Ukraine eine Absage erteilt. Eine Wiederaufnahme von Gesprächen mit der Ukraine ergebe im Moment keinen Sinn, sagt Lawrow laut der Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
- Die USA wollen der Ukraine vier weitere Mehrfachraketenwerfer-Systeme (Himars) liefern. Dies kündigte der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin an. „Wir werden unsere Unterstützung so gestalten, dass die Ukraine die Technologie, die Munition und die reine Schlagkraft, um sich selbst zu verteidigen“, sagte Austin.
- Eine Gruppe wichtiger Ukraine-Gläubiger haben der Regierung in Kiew Aufschub beim Schuldendienst eingeräumt. Die Zahlungsverpflichtungen würden vom 1. August bis Ende 2023 ausgesetzt, teilen die Kreditgeber mit. Der Aufschub könne um ein weiteres Jahr verlängert werden. Der Gruppe gehören die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Japan an. Sie fordern andere Gläubiger auf, der Ukraine ebenfalls entgegenzukommen.
- Russlands Außenminister Sergej Lawrow will weitere Gebiete in der Ukraine besetzen. „Die Geografie ist jetzt schon eine andere", sagte der Russe am Mittwoch im Interview des Moskauer staatlichen Fernsehsenders RT. Es gehe nicht mehr nur um den Donbass mit den „Volksrepubliken" Donezk und Luhansk und um die südukrainischen Gebiete Cherson und Saporischschja, sondern auch um „eine Reihe anderer Territorien", sagte Lawrow. „Dieser Prozess geht weiter, er geht folgerichtig und mit Nachdruck weiter." Nach Darstellung von Lawrow erhält die Ukraine Waffen vom Westen mit immer größerer Reichweite von inzwischen bis zu 300 Kilometern. Entsprechend würden die ukrainischen Truppen immer weiter zurückgedrängt, damit für die „Volksrepubliken" oder Russland keine Bedrohung entstehe. Russland könne nicht zulassen, dass von dem restlichen Gebiet, das noch von Kiew kontrolliert werde, eine Gefahr ausgehe.
- Die EU-Kommission hat einen Notfallplan für die drohende Gaskrise vorgestellt. Dieser sieht vor, das die Europäische Union ihre Gasnachfrage bis März kommenden Jahres um 15 Prozent senkt. Vorgesehen ist ein zweistufiges Verfahren: Zuerst sollen die EU-Mitgliedstaaten zwischen dem 1. August und dem 31. März Einsparungen beim Gasverbrauch von öffentlicher Hand, Wirtschaft und Verbrauchern durchführen. Sollte das nicht ausreichen, tritt der „EU-Alarm“ in Kraft, dann will die Kommission mit einem neuen „Notfallinstrument“ durchgreifen. Dann sollen auch verbindliche Einsparziele möglich sein.
- Russlands Präsident Wladimir Putin nutzt Deutschlands Abhängigkeit von Gaslieferungen aus seinem Land weiter aus: So weckte er Zweifel am Umfang künftiger Lieferungen durch die Gas-Pipeline Nord Stream 1, deren planmäßiges Wartungsende bevorsteht. Die Kapazitäten könnten weiter reduziert werden, weil die Wartung bestimmter Bestandteile nur langsam vonstatten gehe, sagte der Kremlchef am Mittwoch. Die EU-Kommission bereitet sich derweil auf einen vollständigen Lieferstopp von russischem Gas vor. Sie will am Mittwoch offiziell ihre Pläne veröffentlichen, wie die EU-Staaten die Gasnachfrage reduzieren können.
- EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will einen kompletten Lieferstopp von Gas aus Russland in die Europäische Union nicht ausschließen. „Wir müssen uns auf eine mögliche vollständige Unterbrechung der russischen Gasversorgung vorbereiten. Dies ist ein wahrscheinliches Szenario", sagte von der Leyen.
- Die deutschen Exporteure bauen ihren Handel außerhalb der EU weiter aus. Im Juni sind die Ausfuhren aus Deutschland in die sog. Drittstaaten gegenüber Mai kalender- und saisonbereinigt um 4,2 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteile. Im Juni wurden dabei kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 60,8 Mrd. Euro exportiert.
- Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland waren im Juni um 32,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteile. Damit ist der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat wieder leicht rückläufig. Im Vormonat Mai hatte die Veränderungsrate bei 33,6 Prozent und im April bei 33,5 Prozent gelegen. Auch Analysten hatten für Juni einen stärkeren Anstieg erwartet. Im Vormonatsvergleich stiegen die Erzeugerpreise im Juni um 0,6 Prozent. Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie. Zudem stiegen auch die Preise für Vorleistungsgüter (+22,3 %), Investitionsgüter (+7,4 %) sowie Ge- und Verbrauchsgüter (10,5 % und 14,7 %) deutlich an.
- Die Verbraucherpreise in Großbritannien sind im Juni um 9,4 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, wie das Statistikamt ONS in London mitteilte. Ökonomen hatten mit einer Jahresrate von 9,3 Prozent gerechnet, nach 9,1 Prozent im Mai. Besonders steigende Preise für Kraftstoffe und Lebensmittel trieben die Teuerung an.
- Nach Einschätzung britischer Geheimdienst stockt die russische Offensive im Donbass im Osten der Ukraine. Es gebe minimale Geländegewinne, da die ukrainischen Streitkräfte Widerstand leisteten, so das Verteidigungsministerium in London. Im Süden hätten die ukrainischen Truppen im russisch besetzten Cherson die strategisch wichtige Antonowskij-Brücke über den Dnepr beschädigt. Die Kontrolle der Übergänge über den Dnepr werde wohl zum Schlüsselfaktor für die Kämpfe in der Region, die direkt gegenüber der von Russland annektierten Halbinsel Krim liegt.
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