Kommentar
11:00 Uhr, 01.04.2010

Erste Group Research garniert ATX mit „Schlagobers“

Erwähnte Instrumente

  • Top of Erste Group Research-
    Aktueller Kursstand:  
  • Erste Group Research Alpha-Z
    Aktueller Kursstand:  

Während hierzulande alles auf die Kursexplosion des DAX seit Anfang März von bislang rund zehn Prozent blickt, hat der österreichische Leitindex ATX zuletzt eine ähnlich fulminante Rally aufs Parkett gelegt und den großen Bruder aus dem Land der „Piefkes" auf Jahresbasis sogar leicht schlagen können. Allerdings ist der Weg zurück zu alten Höhen nach den Wirren der Finanzkrise in „Ösi-Land" noch deutlich weiter, wenn man allein das Chartbild der vergangenen drei Jahre zu Rate zieht, nach dem der ATX noch rund 45 Prozent, der DAX im Vergleich aber nur noch knapp 13 Prozent im Abseits steht. Kein Wunder, da das bei deutschen Urlaubern beliebte, mit den osteuropäischen Märkten aber eng verflochtene Nachbarland zwischenzeitlich sogar als „Pleite-Kandidat" galt.

Wer in die 20 Blue-Chips der Wiener Börse über den ATX investieren möchte, sollte aber wissen, dass er sich dabei ein nicht unerhebliches Klumpenrisiko einhandelt, zumal mit Erste Group Bank, OMV, Voestalpine, Telekom Austria und Raiffeisen International gerade einmal fünf Werte den Index zu 57 Prozent bestimmen. Wem auch das zu wenig erscheint, der könnte sogar mit dem ATX Five von vornherein ausschließlich auf die großen Fünf Österreichs setzen. Allein dieses Angebot dürfte bereits deren hohen Stellenwert dokumentieren. Inwieweit eine solche Konzentration allerdings unter dem Diversifikations-Aspekt im Sinne des Anlegers ist, muss jeder selbst bewerten.

Die Erste Group, bietet bereits seit Ende 2006 eine Alternativlösung zu einem einfachen ATX-Investment an, den Top of Erste Bank Research Basket. Darin enthalten sind die von dem mehrfach preisgekrönten Expertenteam auf Wochenbasis ausgewählten interessantesten österreichischen Werte, deren Zahl regelbasiert zwischen vier und maximal zehn variieren darf. Die Gewichtung eines Titels ist dabei auf 25 Prozent begrenzt. Da das eigene Unternehmen nicht bewertet wird, muss jedoch die selbst im ATX mit fast 20 Prozent mit Abstand am stärksten vertretene Aktie der „Ersten" fehlen. Anleger sollten dies in ihre Überlegungen durchaus miteinbeziehen. Der Emittent hat auf den aktiv gemanagten Basket bislang einen einfachen Tracker (EB5S84) im Angebot, der die Wertentwicklung eins zu eins nachvollzieht. Nicht zuletzt aufgrund der bereits im November 2011 endenden Laufzeit, wird am 30. April eine zweite Auflage nachgeschoben, die dann bis 31. Mai 2015 läuft. Im Unterschied zum Erstlingswerk darf der Basket beim Nachfolge-Produkt sogar bis zu fünfzehn Titel aufnehmen. Der hier durch die Erstauflage glücklicherweise vorhandene Track-Rekord weist für das erste Papier aktuell einen Verlust von knapp 20 Prozent aus, was sich allerdings im Vergleich zu dem Absturz des ATX durchaus sehen lassen kann. Clevere Anleger hätten deshalb bereits Ende 2006 auf die gleichzeitig emittierte Alpha-Variante des Trackers gesetzt, die statt der absoluten Performance des Baskets „nur" dessen relative Wertentwicklung zum ATX abbildet. Der Lohn wäre ein bis heute aufgelaufener Gewinn von über 15 Prozent für das sowohl bei steigenden wie fallenden Kursen völlig marktneutral agierende Erste Group Research Alpha-Zertifikat (EB5S85) gewesen. Wie beim Tracker ist auch dessen Fälligkeit am 30.11.2011 besiegelt, so dass die Erste Group ab Ende April auch hier einen entsprechenden Nachfolger mit wiederum identischer Laufzeit ins Rennen schickt. Noch nicht investierte längerfristig ausgerichtete Anleger können jetzt also gleich auf die zweite Generation der beiden Top of Erste Bank Research Produkte (Tracker oder Alpha) setzen. Laufende Gebühren fallen bei beiden nicht extra an. Jedoch verzichtet das Long-Papier auf die Reinvestition der Dividenden und bleibt beim Alpha-Zertifikat der risikolose Zinssatz, der sich beim gerade in Wien nicht ganz billigen „Shortselling" ergibt, unberücksichtigt.

Der BörseGo Tipp:
Das Positive bei der Beurteilung der beiden neuen Produkte ist das Vorhandensein einer nahezu deckungsgleichen Vorgänger-Generation, die sich bereits über gut drei Jahre behaupten konnte, eine zwischenzeitliche Finanzkrise dabei eingeschlossen. Wenn dann auch noch die Performance stimmt, lässt sich gegen den aktiv gemanagten Ansatz eigentlich wenig sagen, so dass der Tracker durchaus als flexible Alternative zum einfachen Index-Investment betrachtet werden kann. Die Alpha-Variante dürfte dagegen eher Anleger ansprechen, die nach einer moderaten, dafür aber möglichst kontinuierlichen Performance-Quelle suchen und sich nicht direkt am österreichischen Markt engagieren möchten. Insofern wäre auch eine Neuauflage der Papiere mit unbegrenzter Laufzeit wünschenswert gewesen.

Top of Erste Group Research II Zertifikat

Emittent/WKN:

Erste Group / EB7Y3R

Laufzeit:

31.05.2013

Preis: (im Sekundärmarkt ab 30.04.2010)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 2,50 % Agio)

Erste Group Research Alpha II Zertifikat

Emittent/WKN:

Erste Group / EB7Y3S

Laufzeit:

31.05.2013

Preis: (im Sekundärmarkt ab 30.04.2010)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 2,50 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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