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19:45 Uhr, 16.09.2009

Erst rein, dann wieder raus

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London/München (BoerseGo.de) – Es ist gerade mal drei Wochen her, dass knapp 70 Millionen Dollar in ETFs in den Bankensektor geflossen sind. Nun fließt eine ähnlich hohe Summe wieder raus. Wie Barclays Global Investors mitteilte, sind in der Woche bis zum 11. September aus den in Europa gelisteten ETFs, die den Dow Jones STOXX 600 Banks wiedergeben, 53,8 Millionen Dollar abgezogen worden. Auf Monatssicht liegt das Minus bei 84,5 Millionen Dollar. An einer schlechten Entwicklung des Basiswertes kann der Millionenrückgang eher nicht liegen: Der Dow Jones STOXX 600 Banks schloss am 17. August, dem Beginn Erfolgswoche des Bankensektors, bei 214 Zählern. Am heutigen Mittwoch ging er mit 235 Punkten aus dem Handel.

Ein Blick auf die Nachrichtenlage rund um Banken ist da aufschlussreicher. Am Donnerstag wollen die EU-Staaten bei einem Sondergipfel über die Aufsicht und Regulierung der Finanzmärkte als Vorbereitung für das Treffen der G20-Staaten, das am 24. und 25. September stattfindet, beraten. Auf der Tagesordnung steht auch der Ausstieg aus den Bankenrettungsschirmen. Das ist schon seit anderthalb Wochen bekannt. Dass der Bankensektor auch zukünftig an Beliebtheit einbüßen könnte, scheint wahrscheinlich. Denn seit dem Jahrestag der Lehman-Pleite mehren sich zudem Hinweise auf ein Ende der Bankenrettungsschirme. Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat erst kürzlich in einem Interview gesagt, dass es möglich sein müsse, dass Banken insolvent gehen. Momentan würden sich die großen Anlegen wegen der Rettungsschirme darauf verlassen, dass ihr Geld völlig sicher sei. Dass sich die Anleger keine Gedanken darüber machten, ob eine Bank gut oder schlecht sei, sei aus seiner Sicht falsch. Dass die Hilfen für die Banken einmal ein Ende haben müssen, ist klar. Die Frage ist nur: Wann? US-Präsident Barack Obama gab am Dienstag, also dann als Fed-Chef Ben Bernanke das Ende der Rezession ausgerufen hatte, einen Fingerzeig. Obama warnte „die Wall Street, Risiken in Kauf zu nehmen, ohne die Konsequenzen zu bedenken“.

Während Banken unter den Sektoren bei den Nettozuflüssen seit Jahresbeginn noch bis vor Kurzem die Hitliste anführten, steht nun die Versorgerbranche an der Spitze. ETFs auf den Dow Jones STOXX 600 Utilities flossen seit Anfang 2009 rund 174 Millionen Dollar zu, ETFs auf den Bankensektorindex 133,7 Millionen Dollar. Damit liegen Banken mittlerweile hinter Rohstoffen. ETFs auf den Dow Jones STOXX 600 Basic Ressources verloren in der vergangenen Woche 6,1 Millionen Dollar, sammelten aber auf Jahressicht 166,3 Millionen Dollar ein.

Auf Wochensicht legte der Telekommunikationssektor am stärksten zu. ETFs, die den entsprechenden Branchenindex der Dow Jones STOXX 600-Familie reflektieren, verzeichneten Nettozuflüsse in Höhe von 41,6 Millionen Dollar. Der Lyxor ETF DJ STOXX 600 Telecommunications (WKN: LYX0A1) erhielt 45,3 Millionen Dollar an neuen Geldern. Dem iShares DJ STOXX Telecommunications wurden 3,7 Millionen Dollar abgezogen. Dem Health Care Sektor, also Pharma und Gesundheit, flossen 41,4 Millionen Dollar zu. Dieser Bereich gilt als Antizykliker, weil er sich in Abschwungphasen bisher als vergleichsweise stabil erwiesen hatte. Von allen Nettozuflüssen in diesem Bereich erreichten mit 28 Millionen Dollar mehr als die Hälfte den Dow Jones STOXX 600 Optimised Health Care Source ETF (WKN: A0RPR7).

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