Kommentar
09:25 Uhr, 17.01.2025

Erneuerbare Energien: Lieber Solarkraft als Windenergie?

Dass die Zukunft der Energieversorgung nicht in fossilen Energieträgern liegt, sollte sich eigentlich herumgesprochen haben. Dafür spricht nicht nur die Notwendigkeit, den Klimawandel abzumildern.

Erwähnte Instrumente

  • Invesco Solar Energy UCITS ETF Acc - WKN: A2QQ9R - ISIN: IE00BM8QRZ79 - Kurs: 17,658 € (L&S)
  • Invesco Wind Energy UCITS ETF Acc - WKN: A3DP7S - ISIN: IE0008RX29L5 - Kurs: 4,110 € (L&S)

Die Ressourcen sind endlich, es gibt eben nur eine begrenzte Menge an Kohle, Öl und Gas. Und je mehr davon man verheizt, desto schlechter. Man sollte so viel wie möglich im Boden belassen oder aber anders verwerten. Bekanntlich ist z.B. Erdöl auch ein wichtiger Rohstoff der Chemieindustrie.

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Eigentlich ist es schon länger Konsens gewesen, sich von den fossilen Energien langsam aber sicher zu verabschieden. Aber die politische Entwicklung weltweit dreht die Energie-Uhr temporär zurück. In den USA lautet das Trump-Motto "drill baby, drill". Öl, Kohle und Gas: Noch mehr von allem!

In Deutschland verweist der vermutlich künftige Kanzler Friedrich Merz schon länger vorsorglich auf die Hässlichkeit von Windrädern, während die rechtsnationale Opposition der AfD diese einfach komplett abreißen will.

Speziell der Windkraft könnte es an den Kragen zu gehen, trotz immensem Beitrag zum Stromaufkommen. In Deutschland wird fast jede dritte Kilowattstunde von Windkraftanlagen erzeugt.

In der Bevölkerung sind die Windräder reichlich umstritten. Die Nähe eines Windparks ist anscheinend ähnlich unbeliebt, wie ein Atomkraftwerk als Nachbarn zu haben. Ich will gar nicht bestreiten, dass es tatsächlich Probleme mit Windkraftanlagen gibt, vom rätselhaften Phänomen des Infraschalls über optische Beeinträchtigungen bis hin zu riesigen Mengen Beton im Fundament und einer überschaubaren Lebensdauer der Anlagen von rund 20 Jahren. Aber irgendwoher muss der Strom kommen.

Nun könnte man meinen, dass der Ausbau an Land vielleicht deutlich an Dynamik verliert, aber offshore dafür umso mehr gehen könnte (was ich auch für sehr sinnvoll halten würde). Aber der designierte US-Präsident lehnt auch das ab. Trump entdeckte als Begründung unter anderem seine Liebe zu Walen, an deren Tod angeblich Offshore-Windparks schuld sein sollen (Belege dafür sucht man vergeblich).

Trump sagte kürzlich, dass unter seiner Präsidentschaft am besten kein einziges neues Windrad aufgestellt werden soll. Das wird sicher aufgrund bestehender rechtlicher Rahmenbedingungen nicht passieren, ab der der Gegenwind für die Branche ist da. Auch Trumps inoffizieller Chefberater Elon Musk ist eher Fan von Solarenergie als von Windkraft.

An der Börse würde man sagen, das Sentiment für Windkraft ist schlecht.

Auch aus populistischen Motiven heraus könnten sich mehr und mehr Regierungen gedrängt fühlen oder aber auch selbst in die Richtung drängen, den eigentlich nötigen Ausbau der Windkraft zu verlangsamen oder ganz zu stoppen. Obwohl viele Länder die naheliegende Alternative Solarstrom mangels genug Sonne nur in Teilen zur Verfügung haben.

Was bedeutet das für Investments?

Das Investitionsklima für Windkraft, onshore im Speziellen, dürfte schlechter werden. Die größten Chancen werden wahrscheinlich im Offshore-Bereich liegen.

Von den regenerativen Energien trifft die Solarkraft bei Staat und Bevölkerung auf den geringsten Widerstand. An Solarzellen auf Dächern und Feldern stört sich kaum jemand. Neuere Entwicklungen wie Agri-PV (Photovoltaik auf Agrargebieten in Kombi-Nutzung) erschließen noch mehr Nutzungsflächen.

Allerdings gibt es eine regelrechte Schwemme an billigen Solarmodulen aus Fernost, die Konkurrenzsituation ist mörderisch. So richtig viel Geld in der Branche verdienen derzeit wenige.

Auch als Aktieninvestor ist es nicht gerade einfach, mit Solar-Aktien zu verdienen. Als Beispiel hier ein Solar-ETF von Invesco. Die Performance ist eine Katastrophe.

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Zum Vergleich hier ein Windkraft-ETF, ebenfalls von Invesco. Lief deutlich besser als Solar, aber auch enttäuschend.

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Alles sehr ernüchternd. Ich bin in beiden Bereichen nicht engagiert, aber wenn überhaupt, würde ich auf Solar setzen.

Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der stock3 AG in einer Geschäftsbeziehung stehen.

Bitte beachte: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

Offenlegung der Chefredaktion der stock3 AG wegen möglicher Interessenkonflikte

1 Kommentar

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  • andiewand
    andiewand

    So sieht also die neue "Technologieoffenheit" aus? Die persönlichen Vorlieben irgendwelcher Oligarchen entscheiden?

    Allerdings finde ich, der Chart von Invesco Wind sieht doch ganz gut aus: Inverse SKS, gleitende Duchschnitte gekreuzt

    und derzeit in einer Flaggenbildung, deren Ausbruch man handeln kann...

    13:08 Uhr, 17.01.