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12:31 Uhr, 28.02.2017

Erholung der japanischen Wirtschaft bleibt fragil

Japans Industrie hat zum Jahresauftakt überraschend den ersten Dämpfer seit einem halben Jahr einstecken müssen. Nach Ansicht von Experten sind die Daten eine Erinnerung daran, die konjunkurellen Aussichten Japans nicht zu rosig zu malen.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Seit Monaten sorgt die Industrieproduktion in Japan für Lichtblicke. Der steigende Export trieb die Unternehmen zu Höchstleistungen. Nun aber kam es überraschend zu einem Dämpfer. Im Januar sei die Produktion der Industriebetriebe im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent gesunken, teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag mit. Experten hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet. Im Dezember war die Industrieproduktion um 0,7 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich stieg die Industrieproduktion zu Jahresbeginn um 3,2 Prozent. In dieser Abgrenzung war der Zuwachs so stark wie im Dezember. Experten hatten aber mit einem Anstieg der Produktion im Jahresvergleich um 4,3 Prozent gerechnet.

Unter anderem haben schwache Exportgeschäfte die Produktion belastet. Die Entwicklung der Exporte in Japan war im Januar mit einem Mini-Anstieg von 1,3 Prozent zum Vorjahr ziemlich schwach. „Die Wirtschaftsdaten der ersten zwei Monate eines neuen Jahres sind in Japan immer mit etwas Vorsicht zu genießen, da das Neujahr beim wichtigsten Partner China zu Verzerrungen in den Zahlen führt“, schränkt die NordLB ein. Nach Einschätzung des Ökonomen Taro Saito vom NLI Research Institute sind die Daten aber eine Erinnerung daran, zurückhaltend zu sein. Das gelte vor allem für all jene, die jüngst optimistisch für die Entwicklung der japanischen Wirtschaft gewesen seien. Die schwachen Exporte, auch von Autos, hätten die Industrieproduktion belastet. Im Vergleich zum Dezember war vor allem die Produktion von Autos, Motoren und Transportequipment stark rückläufig.

Der im Schlussquartal 2016 noch schwächelnde Binnenkonsum zeigte hingegen Fortschritte, wie die Zahlen zum Umsatz im Einzelhandel nahelegen. Dieser erhöhte sich im Januar im Monatsvergleich um 0,5 Prozent ,nach einem Einbruch von 1,6 Prozent im Monat zuvor. Experten hatten nur einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich stiegen die Einzelhandelsumsätze im Januar erwartungsgemäß um 1,0 Prozent.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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