Erhöhte Nervosität in Russland
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Mit Ausnahme von Russland präsentierten sich die osteuropäischen Aktienmärkte analog ihrer westeuropäischen Nachbarn im Mai in freundlicher Verfassung. Vor allem Erwartungen hinsichtlich guter Unternehmensergebnisse sowie eine vorhandene hohe Liquidität stützten das Geschehen, so die Experten von Union Investment in einem aktuellen Marktkommentar. Die russische Börse hingegen musste Kursrückschläge hinnehmen, wobei der RTS-Index rund acht Prozent an Wert verlor.
Zahlreiche, teilweise auch misslungene Börseneinführungen hätten einen kräftigen Liquiditätsentzug bewirkt, unter dem der Markt deutlich litt. Hinzu gekommen sei eine gewisse Orientierungslosigkeit der Investoren, die sich eher für die Zinsentwicklung in den USA und die Tendenzen in China interessierten, als für den russischen Markt. Auch außenpolitische Zwistigkeiten mit den USA und der EU hätten in diesem Umfeld verstimmt und Anleger von einem Engagement in russischen Werten abgehalten. Darüber hinaus zeigten sich Energieaktien, die schwergewichtig im Index vertreten sind, als Underperformer.
Für die weitere Entwicklung an den osteuropäischen Emerging Markets sind die Anlagestrategen der Fondsgesellschaft generell positiv gestimmt. Favoriten in der Region blieben die Aktienmärkte in Russland und Polen, auch wenn in den Sommermonaten die russische Börse eher verhalten tendieren dürfte. Erhöhte Nervosität im Vorfeld der im Herbst 2007 anstehenden Wahlen und die gegenwärtigen außenpolitischen Verstimmungen mit den westlichen Partnern schaffen laut Union Investment ein getrübtes Umfeld, das kaum zu Investitionen einlädt. Diese störenden Einflüsse dürften jedoch zum Ende des Sommers hin auslaufen, sodass dann wieder positive fundamentale Faktoren die Oberhand gewinnen. So etwa eine anhaltend robuste Konjunktur mit hohen Öl- und Gaspreisen als zusätzlichem Plus, erfreuliche Unternehmensergebnisse und relativ günstige Bewertungen. Unter Einzeltitelaspekten übernehmen weiterhin binnenwirtschaftlich orientierte Werte aus den Bereichen Konsum, Immobilien, Bau und Banken eine Favoritenrolle am Markt, so die Experten weiter. Darüber hinaus gefällt ihnen in Russland, anders als in den Nachbarstaaten, der Telekomsektor. Angesichts einer sich langsam ausbreitenden Konsumneigung erwarten sie auch eine steigende Nachfrage nach Handys.
Am polnischen Aktienmarkt sorgen eine solide Makrosituation und ansprechende Ertragszahlen polnischer Firmen für Impulse. Zu den von Union Investment bevorzugten Branchen zählt hier der Bankensektor.
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