Erdöl: Positive Impulse für Gesamtwirtschaft
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Die Preise für das „schwarze Gold“ wurden in der letzten Woche durch die Nachricht gestützt, Norwegen müsse aus technischen Gründen 10% seiner Ölbohrtürme temporär stilllegen, gestützt. An diesem Donnerstag will sich außerdem die OPEC in Qatar zu einer außerordentlichen Sitzung einfinden, um Wege zu finden, dem deutlich gefallenen Ölpreis zu begegnen. Gerade dieser verleiht den Aktienmärkten rund um den Globus Aufwind.
Der Rückgang des Fasspreises für US-Leichtöl seit Anfang August um 24% oder 18 Dollar spült über 100 Milliarden US-Dollar in die US-Wirtschaft, die nun zusätzlich für den Konsum zur Verfügung stehen. Da aus verschiedenen Gründen von einer nennenswerten Veränderung des Ölpreises bis zur spürbaren Auswirkung in makroökonomischen Daten 2 ½ Monate vergehen, müssten sich erste Besserungen der Konjunkturlage Anfang November feststellen lassen. Dies scheinen auch die Aktienmärkte zu erwarten – der Dow Jones steigt von einem Allzeithoch zum nächsten, während die marktbreiten Indizes gerade neue Jahreshochs markieren.
Sollte nun also das Inflationsproblem gebannt sein, die Konjunkturlage sich bessern und der Ölpreis weiter niedrig notieren, so spräche dies in den nächsten Monaten für steigende Preise bei den Metallen, aber auch für eine Bodenbildung beim Ölpreis, da im Zuge einer Erstarkung der Wirtschaftsleistung auch wieder eine steigende Ölnachfrage zu erwarten ist. Einen Strich durch diese Rechnung könnte dabei allerdings das Warmwasserphänomen El Nino vor Südamerika machen. Es könnte einen milden Winter in die USA bringen, was die Lagerbestände der Destillate und Mineralölprodukte noch weiter anschwellen lassen könnte. Schon heute sind die kommerziellen Lager in den USA gewappnet, auch größere Nachfrageanstiege ausgleichen zu können. Zunächst ist unserer Meinung nicht mit einer nachhaltigen Trendumkehr beim Ölpreis zu rechnen.
Jochen Stanzl, BörseGo GmbH
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