Kommentar
17:51 Uhr, 25.03.2009

Erdöl: Entscheidung, zu warten, war richtige Entscheidung

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Aus www.rohstoff-report.de vom Dienstag, den 24. März 2009:

Unsere Einschätzung, dass die Ölpreise noch einmal unter die Marke von 30 US-Dollar/Barrel abtauchen werden, stellte sich als falsch heraus. Jedoch war aufgrund des hohen Cost of Carry, ausgelöst durch Rollverluste wegen der stark steigenden Terminstrukturkurve (Contango) in den letzten Wochen wie von uns betont ohnehin kein dringender Bedarf, sofort in Öl zu investieren, auch wenn Sie die Erwartungshaltung steigender Preise hatten.

Betrachten wir uns diesen Umstand näher. Basis für unsere Analysen des Ölpreises bildet die US-Sorte WTI (West Texas Intermediate). Um in WTI zu investieren, stehen dem Anleger mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Eine Möglichkeit sind ETCs, also börsennotierte Rohstoffe. Diese Produkte, die Inhaberschuldverschreibungen sind wie Zertifikate, aber im Vergleich zu diesen eine günstigere Kostenstruktur aufweisen, ermöglichen den Handel von Rohstoffen an der Börse wie eine Aktie. Sie können WTI also an der Börse kaufen und verkaufen, wie eine Aktie.

Betrachten wir das Einstiegsszenario für den WTI-Preis anhand des ETCs „WTI Oil Securities“ von ETF Securities (WKN A0KRKN), der den Preis des US-Öls WTI abbildet. Das Tief des ETCs lag im Dezember bei 23,60 Euro – und im Februar bei 25,69 Euro. Im Rückblick sind wir daher der Meinung, dass es kein Fehler war, ein veritables Kaufsignal beim Ölpreis abzuwarten, ein Kaufsignal, das eine klare Richtung für die Ölpreise andeutet. Dieses Kaufsignal wurde aus charttechnischer Sicht bei 48,60 und anschließend final bei 50 US-Dollar/Barrel im WTI-Future generiert, was einem entsprechenden Preis im genannten WTI-ETC von ca. 30 bzw. 30,86 Euro entspricht. Die Opportunitätskosten, die durch das Warten auf ein Kaufsignal entstanden sind, summieren sich also je nach Einstieg auf 5,2 beziehungsweise 8,3 Prozent, angenommen, sie sind vor Aktivierung des Kaufsignals zu einem Durchschnittskurs zwischen Anfang Februar bis Mitte März im „WTI Oil Securities“-ETC von ca. 28,50 Euro eingestiegen. Die „Wartekosten“ waren in diesem Fall also nicht so hoch angesichts des Potenzials, das durch das Kaufsignal nun aktiviert wurde. Laut Godmode-Trader.de ist nach Überschreiten der 50-Dollar-Marke im WTI-Preis nun ein Kursziel von 70-80 US-Dollar/Barrel aktiviert worden. Dies entspricht einem Aufwärtspotenzial auf Sicht der kommenden Monate von 40-60 Prozent.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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