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07:30 Uhr, 14.11.2023

EQS-News: ÖSTERREICHISCHE POST Q1–3 2023: Umsatz- und Ergebnissteigerung im Vergleich zum Vorjahr

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EQS-News: Österreichische Post AG

/ Schlagwort(e): 9-Monatszahlen

ÖSTERREICHISCHE POST Q1–3 2023: Umsatz- und Ergebnissteigerung im Vergleich zum Vorjahr

14.11.2023 / 07:30 CET/CEST

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.


ÖSTERREICHISCHE POST Q1–3 2023:

Umsatz- und Ergebnissteigerung im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz

  • Umsatzerlöse +8,5 % auf 1.969,3 Mio EUR
  • Brief & Werbepost –2,3 % auf 866,7 Mio EUR
  • Paket & Logistik +16,6 % auf 1.009,1 Mio EUR
  • Filiale & Bank +39,3 % auf 118,6 Mio EUR

Ergebnis

  • EBITDA +9,5 % auf 282,4 Mio EUR
  • EBIT +4,4 % auf 130,8 Mio EUR
  • Ergebnis je Aktie +4,4 % auf 1,30 EUR

Cashflow und Bilanz

  • Operativer Free Cashflow von 177,2 Mio EUR
  • Eigenkapital zum 30. September 2023 von 674,9 Mio EUR

Ausblick

  • Ausblick beibehalten, Wachstum Konzernumsatz 2023 zumindest im mittleren einstelligen Bereich
  • Konzernergebnis (EBIT) 2023 weiterhin auf dem Niveau des Vorjahres erwartet
  • 2024: Umsatzwachstum angepeilt, um langjährige stabile Ergebnisentwicklung fortzusetzen

Das Jahr 2023 ist von herausfordernden Rahmenbedingungen geprägt. Die hohe Inflation bei gleichzeitig schwächer werdender Wirtschaftsleistung hat negative Effekte auf das Investitionsverhalten von Konsument*innen und Unternehmen. Insbesondere der Einzelhandel verzeichnet stationär aber auch online aktuell eine rückläufige Nachfrage. Diese Entwicklung betrifft auch Kund*innen der Österreichischen Post im Versandhandel- und Werbebereich. „Vor dem Hintergrund des angespannten makroökonomischen Umfeldes sind wir mit der Entwicklung der Österreichischen Post sehr zufrieden“, so Generaldirektor Georg Pölzl. „Das Wachstum im Paketbereich, aber auch der Anstieg bei Finanzdienstleistungen, konnten den Rückgang bei Brief- und Werbesendungen kompensieren“, so Pölzl weiter.

Die Umsatzerlöse des Konzerns verbesserten sich in den ersten drei Quartalen 2023 um 8,5 % auf 1.969,3 Mio EUR. Dabei zeigte die Division Paket & Logistik einen Umsatzzuwachs von 16,6 % auf 1.009,1 Mio EUR, basierend auf Volumenzuwächsen in allen Regionen der Österreichischen Post: In den ersten neun Monaten 2023 war ein Mengenwachstum von 11 % in Österreich, 25 % in Südost- und Osteuropa sowie 11 % in der Türkei zu verzeichnen. Der Markt und auch das Wachstum in der Türkei sind weiterhin von hoher Inflation und der Wechselkursentwicklung beeinträchtigt. Die Division Brief & Werbepost verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2023 einen Umsatzrückgang von 2,3 % auf 866,7 Mio EUR, bedingt durch eine weitere Abnahme des klassischen Briefgeschäfts, aber auch durch Volumenrückgänge im Werbegeschäft. Ein starkes Umsatzplus von 39,3 % auf 118,6 Mio EUR generierte die Division Filiale & Bank durch das verbesserte Zinsumfeld für Banken.

Trotz der anhaltenden Herausforderungen und den kostenseitigen Inflationstrends konnte die Österreichische Post in den ersten drei Quartalen 2023 eine Verbesserung bei den wesentlichen Ergebniskennzahlen verzeichnen. Das EBITDA steigerte sich um 9,5 % auf 282,4 Mio EUR und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 4,4 % auf 130,8 Mio EUR. Die Division Brief & Werbepost generierte ein EBIT von 102,1 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2023 nach 110,7 Mio EUR im Jahr zuvor (–7,8 %). Die rückläufigen Volumen konnten nur teilweise durch Tarifmaßnahmen kompensiert werden. In der Division Paket & Logistik wurde in den ersten drei Quartalen 2023 ein EBIT von 60,7 Mio EUR nach 58,6 Mio EUR generiert (+3,5 %). Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus 5,6 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2023 nach minus 24,8 Mio EUR in der Vorjahresperiode und zeigte somit eine starke Ergebnisverbesserung von 77,5 %. Wesentlich dazu beigetragen hat die positive Entwicklung im Finanzdienstleistungsgeschäft der bank99, basierend auf dem verbesserten Zinsumfeld. Das Periodenergebnis steigerte sich in den ersten drei Quartalen 2023 von 84,8 Mio EUR auf 90,8 Mio EUR, daraus ergibt sich ein verbessertes Ergebnis je Aktie von 1,30 EUR nach 1,25 EUR in der Vorjahresperiode (+4,4 %).

Auch für die nächsten Quartale werden Inflation, Konsumverhalten und die Entwicklung im Handel bestimmende Herausforderungen in den Märkten der Österreichischen Post sein. Wachstumschancen zu nutzen und gleichzeitig Effizienzmaßnahmen umzusetzen, bleibt oberste Priorität. Das Unternehmen behält den Ausblick bei und erwartet für das Geschäftsjahr 2023 ein Wachstum zumindest im mittleren einstelligen Bereich. Prognoseschwankungen ergeben sich speziell durch das Inflationsumfeld in der Türkei sowie durch den schwankenden Wechselkurs der türkischen Lira. Das Ziel bleibt aufrecht, 2023 ein Konzernergebnis (EBIT) auf dem Niveau des Vorjahres zu erreichen. Auch für 2024 wird ein Umsatzwachstum – insbesondere im Paketbereich – angepeilt, um dem Kostenauftrieb zu begegnen und die langjährige stabile Ergebnisentwicklung fortzusetzen.

Das massive Investitionsprogramm der letzten Jahre mit nahezu einer Verdreifachung der Sortierleistung in der Paketlogistik in Österreich befindet sich aktuell mit der Inbetriebnahme des neuen Paket-Logistikzentrums Wien in der finalen Phase. Darüber hinaus wird der Ausbau der E-Mobilität weiter vorangetrieben, mit dem Ziel, 2030 eine CO2-freie Zustellung in Österreich zu schaffen. „Wir sind bestrebt, unseren Kund*innen nicht nur eine hervorragende Qualität anbieten zu können, sondern wollen auch weiterhin Vorreiterin in der grünen Logistik sein“, so Georg Pölzl abschließend.

Die Vollversion des Ausblicks sowie Detailinformationen (Auszüge) aus dem Konzernlagebericht für die ersten drei Quartale 2023 finden Sie ab Seite 4. Der komplette Bericht ist im Internet unter post.at/investor im Results Centre verfügbar.

KENNZAHLEN

Veränderung

Mio EUR

Q1–3 2022

Q1–3 2023

%

Mio EUR

Q3 2022

Q3 2023

Umsatzerlöse

1.815,9

1.969,3

8,5 %

153,5

604,1

684,5

Brief & Werbepost

886,9

866,7

–2,3 %

–20,2

287,4

268,6

Paket & Logistik

865,3

1.009,1

16,6 %

143,9

293,2

380,7

Filiale & Bank

85,2

118,6

39,3 %

33,4

31,0

42,1

Corporate/Konsolidierung

–21,5

–25,2

–16,9 %

–3,6

–7,6

–6,9

Sonstige betriebliche Erträge

78,9

77,0

–2,5 %

–2,0

19,7

39,0

Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen

–531,2

–597,0

–12,4 %

–65,9

–181,7

–222,4

Aufwand für Finanzdienstleistungen

–9,5

–12,0

–25,6 %

–2,4

–3,1

–6,1

Personalaufwand

–845,4

–886,7

–4,9 %

–41,3

–273,6

–307,5

Sonstige betriebliche Aufwendungen

–250,0

–274,5

–9,8 %

–24,5

–84,9

–96,5

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen

–0,2

1,5

>100 %

1,8

–0,3

0,7

Gewinn/Verlust aus der Nettoposition monetärer Posten

–0,4

4,8

>100 %

5,2

–1,6

1,7

EBITDA

258,0

282,4

9,5 %

24,4

78,6

93,4

Abschreibungen

–132,7

–151,7

–14,3 %

–19,0

–44,2

–57,8

EBIT

125,3

130,8

4,4 %

5,5

34,3

35,6

Brief & Werbepost

110,7

102,1

–7,8 %

–8,6

27,8

24,5

Paket & Logistik

58,6

60,7

3,5 %

2,0

13,2

24,3

Filiale & Bank

–24,8

–5,6

77,5 %

19,3

–4,4

–6,7

Corporate/Konsolidierung1

–19,2

–26,5

–37,7 %

–7,3

–2,3

–6,6

Finanzergebnis

–21,1

–3,5

83,3 %

17,6

–7,6

–9,2

Ergebnis vor Ertragsteuern

104,2

127,2

22,1 %

23,0

26,7

26,3

Ertragsteuern

–19,5

–36,5

–87,2 %

–17,0

3,2

–14,2

Periodenergebnis

84,8

90,8

7,1 %

6,0

30,0

12,2

Ergebnis je Aktie (EUR)2

1,25

1,30

4,4 %

0,05

0,41

0,17

Cashflow aus dem Ergebnis

233,9

216,1

–7,6 %

–17,8

71,9

59,4

Cashflow aus Geschäftstätigkeit

–145,5

73,4

>100 %

218,9

–190,5

62,0

CAPEX

99,5

97,9

–1,5 %

–1,5

40,8

50,3

Free Cashflow

–279,9

22,1

>100 %

302,0

–225,7

45,1

Operativer Free Cashflow3

147,6

177,2

20,0 %

29,6

41,8

61,7

1 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren
2 Unverwässertes Ergebnis je Aktie, bezogen auf 67.552.638 Stück Aktien
3 Free Cashflow vor Akquisitionen/Wertpapieren/Geldmarktveranlagungen, Growth CAPEX und Core Banking Assets

Wien, am 14. November 2023

AUSZÜGE AUS DEM KONZERNLAGEBERICHT Q1–3 2023

UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL

Die Umsatzerlöse des Österreichischen Post-Konzerns erhöhten sich in den ersten drei Quartalen 2023 um 8,5 % auf 1.969,3 Mio EUR. Einen starken Umsatzanstieg verzeichnete in den ersten neun Monaten 2023 die Division Paket & Logistik mit ihrem Türkei-Geschäft in Höhe von 16,6 % bzw. 29,8 % im dritten Quartal. Exklusive Paket Türkei erwirtschaftete die Division einen Umsatzanstieg in den ersten drei Quartalen von 9,1 % bzw. im dritten Quartal von 14,0 %.

Der Anteil der Division Brief & Werbepost am Umsatz der Österreichischen Post betrug 43,5 % in den ersten drei Quartalen 2023. Der Divisionsumsatz in der Höhe von 866,7 Mio EUR ist geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution, aber auch positiv beeinflusst von den letzten Tarifanpassungen. Darüber hinaus ist ein verhaltenes Werbeumfeld in bestimmten Branchen feststellbar.

Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Anteil von 50,6 % am Konzernumsatz bzw. 1.009,1 Mio EUR. Das Paketgeschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv. Der Bereich Logistics Solutions zeigte einen Rückgang der Umsatzerlöse aufgrund des Wegfalls pandemiebedingter Sonderlogistikleistungen.

Die Division Filiale & Bank erreichte in den ersten drei Quartalen 2023 einen Anteil am Konzernumsatz von 5,9 % bzw. 118,6 Mio EUR. Die Entwicklung der Zinslandschaft der letzten Monate trug positiv zum Divisionsumsatz bei.

Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 866,7 Mio EUR stammte in den ersten drei Quartalen 2023 zu 63,5 % aus dem Bereich Briefpost & Business Solutions, zu 25,9 % aus Werbepost und zu 10,6 % aus Medienpost.

Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der Umsatz mit 550,6 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2023 um 1,2 % unter dem Niveau des Vorjahres. Im Volumen zeigte sich weiterhin eine rückläufige Mengenentwicklung infolge der Substitution von Briefen durch elektronische Kommunikationsformen. Die klassischen Briefvolumen in Österreich haben sich in den ersten drei Quartalen 2023 bereinigt um Einmal- und Sondereffekte um 5 % reduziert. Der Inflationsdruck bei allen Kostenarten führte zu Anpassungen in der Produkt- und Preisstruktur sowie zu notwendigen Effizienzsteigerungen der internen Abläufe. Die internationale Briefpost war beeinflusst von einer Reduktion bzw. Volumenverschiebung zu Paketprodukten. Der Bereich Business Solutions entwickelte sich positiv.

Die Umsatzerlöse der Werbepost verringerten sich in den ersten neun Monaten 2023 um 6,3 % auf 224,0 Mio EUR. Das verhaltene Werbeumfeld sowie der strukturelle Rückgang in bestimmten Kund*innensegmenten (z. B. Versandhandel) konnte durch Anpassungen in der Preisstruktur nur teilweise kompensiert werden. Darüber hinaus ist auch eine Konsolidierung im stationären Handel spürbar (Möbelsektor).

Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von Zeitungen und Magazinen, erhöhte sich im Periodenvergleich um 1,9 % auf 92,1 Mio EUR. Dieser Anstieg ist überwiegend auf Anpassungen in der Produkt- und Preisstruktur zurückzuführen.

Der Umsatz der Division Paket & Logistik erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2023 um 16,6 % auf 1.009,1 Mio EUR. Das Paketgeschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv.

Der Bereich Paket Österreich generierte im Berichtszeitraum einen Umsatzanstieg von 10,3 % auf 565,6 Mio EUR. Das Paketwachstum zeigte einen positiven Volumentrend von 11 %, beeinflusst durch hohes Kund*innenvertrauen in die Qualitätsführer*innnenschaft der Österreichischen Post und steigende Volumenströme aus dem asiatischen Raum.

Die Umsatzerlöse in der Türkei (Paket Türkei) steigerten sich um 45,5 % auf 259,8 Mio EUR im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2022. Dieses hohe Wachstum ist einerseits auf steigende Volumen (+11 %) zurückzuführen. Andererseits sind die Schwankungen im Anstieg in den ersten drei Quartalen 2023 stark von der hohen Inflation und dem Wechselkurs beeinflusst (Bilanzierung nach IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern).

Das Paketgeschäft in Südost- und Osteuropa (Paket CEE/SEE) zeigt weiterhin positive Zuwachsraten: Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten drei Quartalen 2023 um 12,0 % auf 140,0 Mio EUR. Auch in dieser Region gab es einen starken Anstieg der Mengen aus Asien.

Der Bereich Logistics Solutions (inklusive Konsolidierung) fiel in der aktuellen Berichtsperiode um 10,7 % auf 43,8 Mio EUR, im Wesentlichen aufgrund des Wegfalls pandemiebedingter Sonderlogistikleistungen.

Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank steigerten sich in den ersten drei Quartalen 2023 um 39,3 % von 85,2 Mio EUR auf 118,6 Mio EUR. Die Erträge aus Finanzdienstleistungen erhöhten sich von 56,4 Mio EUR auf 89,5 Mio EUR (+58,5 %) in der aktuellen Berichtsperiode. Ausschlaggebend dafür ist das nunmehr verbesserte Zinsumfeld in Europa. Die Filialdienstleistungen stiegen in den ersten drei Quartalen 2023 um 1,4 % auf 29,1 Mio EUR aufgrund inflationsbedingter Preisanpassungen im Bereich der Handelswaren.

ERGEBNISENTWICKLUNG

Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten Aufwandspositionen der Personalaufwand (45,0 %), der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen (30,3 %) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen (13,9 %). Weiters entfielen 7,7 % auf Abschreibungen und 0,6 % auf Aufwendungen für Finanzdienstleistungen.

Der Personalaufwand belief sich in den ersten drei Quartalen 2023 auf 886,7 Mio EUR, dies entspricht einem Anstieg von 4,9 % bzw. 41,3 Mio EUR. Die Veränderung enthält kollektivvertragliche Gehaltsanpassungen im operativen Personalaufwand, dem eine hohe Kostendisziplin entgegensteht. Der Österreichische Post-Konzern beschäftigte in den ersten neun Monaten 2023 durchschnittlich 27.119 Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode durchschnittlich 27.156 Mitarbeiter*innen tätig waren (–0,1 %). Die nicht-operativen Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind. In den ersten drei Quartalen 2023 sind im Gegensatz zur Vorjahresperiode keine signifikanten Belastungen angefallen.

Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte sich um 12,4 % auf 597,0 Mio EUR. Erhöhend wirkten vor allem Transporte durch externe Dienstleister*innen aufgrund der Mehrmengen in allen Paketregionen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich in den ersten drei Quartalen 2023 um 2,5 % auf 77,0 Mio EUR. Während im aktuellen Berichtszeitraum ein Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf einer Immobilie von 19,3 Mio EUR inkludiert war, sind im Vorjahr COVID-19 Rückvergütungen durch den Bund in Höhe von 13,2 Mio EUR sowie ein positiver Sondereffekt im Zusammenhang mit Aras Kargo in Höhe von 8,8 Mio EUR enthalten gewesen (Bewertung Option, Hyperinflation, Firmenwertabschreibung). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 9,8 % auf 274,5 Mio EUR. Steigerungen waren im Besonderen im Bereich der IT-Dienstleistungen und der Instandhaltung zu bemerken.

Für die türkischen Tochtergesellschaften ist der Bilanzierungsstandard IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden. Dementsprechend wurden alle Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die nicht-monetären Posten anhand des allgemeinen Preisindexes angepasst (siehe Geschäftsbericht 2022, Konzernabschluss, Punkt 3.3). Der Gewinn bzw. Verlust aus der Nettoposition monetärer Posten ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als eigener Posten dargestellt. In den ersten drei Quartalen 2023 betrug der Gewinn aus der Nettoposition monetärer Posten 4,8 Mio EUR.

Das EBITDA lag in den ersten drei Quartalen 2023 mit 282,4 Mio EUR um 9,5 % über dem Niveau des Vorjahres von 258,0 Mio EUR, das entspricht einer EBITDA-Marge von 14,3 %.

Die Abschreibungen betrugen in den ersten neun Monaten 2023 151,7 Mio EUR (+14,3 %). Der Anstieg ist einerseits auf erfolgte Investitionen in neue Standorte für die Paket-Logistikinfrastruktur zurückzuführen und andererseits sind Wertminderungen in Höhe von 10,8 Mio EUR im Zusammenhang mit Software und Nutzungsrechten auf Gebäude enthalten.

Das EBIT lag trotz höherer Abschreibungen um 4,4 % auf 130,8 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2023 nach 125,3 Mio EUR in der Vorjahresperiode. Die EBIT-Marge in den ersten 9 Monaten 2023 betrug 6,6 %.

Das Finanzergebnis des Konzerns hat sich in den ersten drei Quartalen 2023 von minus 21,1 Mio EUR auf minus 3,5 Mio EUR verbessert. Die Veränderung ist darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr ein Bewertungseffekt aus Finanzparametern der Optionsverbindlichkeit für die restlichen 20 % der Anteile an Aras Kargo von minus 16,6 Mio EUR enthalten war. Die Ertragsteuern veränderten sich in den ersten drei Quartalen 2023 von minus 19,5 Mio EUR auf minus 36,5 Mio EUR. In der aktuellen Berichtsperiode war ein latenter Steueraufwand in Höhe von 8,5 Mio EUR enthalten, im Wesentlichen bedingt durch die Hyperinflationsbewertung. Daraus ergab sich ein Periodenergebnis für die ersten neun Monate 2023 von 90,8 Mio EUR nach 84,8 Mio EUR im Vorjahr. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 1,30 EUR im Vergleich zu 1,25 EUR in der Vorjahresperiode (+4,4 %).

ERGEBNIS NACH DIVISIONEN

Nach Divisionen betrachtet verzeichnete die Division Brief & Werbepost in den ersten neun Monaten 2023 ein EBIT von 102,1 Mio EUR nach 110,7 Mio EUR im Vorjahr (–7,8 %). Dieser Rückgang ist bedingt durch die stetigen Volumenrückgänge und den Kostensteigerungen in allen Bereichen, die nur teilweise durch die Tarifmaßnahmen kompensiert werden konnten.

Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 60,7 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2023 nach 58,6 Mio EUR in der Vorjahresperiode (+3,5 %). In der Vorjahresperiode war ein positiver Sondereffekt iZm Aras Kargo in Höhe von 8,9 Mio EUR im Ergebnis enthalten (v.a. Optionsbewertung Anteilserhöhung). In der regionalen Betrachtung hat sich das operative Paketgeschäft in Österreich und in der Türkei gut entwickelt, während es in Südost- und Osteuropa durch Marktdruck in einigen Ländern zu reduzierten Ergebnissen gekommen ist. Das Türkei-Geschäft war vor allem im dritten Quartal positiv von Inflation und Währungsumrechnung beeinflusst. Der Wegfall von pandemiebedingten Sonderlogistikleistungen hatte in der aktuellen Berichtsperiode negative Effekte auf das Divisionsergebnis.

Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus 5,6 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2023 nach minus 24,8 Mio EUR im Jahr zuvor und zeigte somit eine starke Ergebnisverbesserung von 19,3 Mio EUR. Wesentlich dazu beigetragen hat die positive Entwicklung im Finanzdienstleistungsgeschäft, basierend auf dem erhöhten Zinsertrag. Negativ wirkten IT-Integrationskosten in Höhe von rund 7 Mio EUR im Zusammenhang mit dem Kernbankensystem der bank99.

Das EBIT der Division Corporate (inklusive Konsolidierung und konzerninternes Umlageverfahren) veränderte sich vor allem durch höhere Energiekosten von minus 19,2 Mio EUR auf minus 26,5 Mio EUR. Die Division Corporate erbringt nicht-operative Dienstleistungen, wie sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und Steuerung eines Konzerns erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben den klassischen Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des Post-Arbeitsmarkts.

CASHFLOW UND BILANZ

Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte in den ersten drei Quartalen 2023 216,1 Mio EUR nach 233,9 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2022 (–7,6 %). Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode 73,4 Mio EUR im Vergleich zum Vorjahreswert von minus 145,5 Mio EUR. Hier sind als größte Effekte die Veränderungen der Core Banking Assets der bank99 in Höhe von minus 138,6 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2023 zu nennen, die im Wesentlichen aus einem Anstieg der Forderungen an Kund*innen (Kreditvergabe) sowie einem höheren Bestand an Finanzanlagen (Kauf von Staatsanleihen) bestehen. Die Core Banking Assets beinhalten die Veränderung der Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen und Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen exklusive der Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und Guthaben bei Zentralbanken und fassen somit das Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der bank99 zusammen. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking Assets belief sich in den ersten drei Quartalen 2023 auf 212,0 Mio EUR nach 194,8 Mio EUR in der Vorjahresperiode (+8,8 %). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in den ersten neun Monaten 2023 auf minus 51,3 Mio EUR nach minus 134,4 Mio EUR in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative Free Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 177,2 Mio EUR im Vergleich zu 147,6 Mio EUR im Jahr zuvor (+20,0 %). Der Anstieg inkludiert auch den Erlös aus dem Verkauf einer Immobilie. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erreichte in den ersten neun Monaten 2023 minus 130,5 Mio EUR nach minus 87,0 Mio EUR im Vorjahr. Darin enthalten waren Dividendenausschüttungen in Höhe von 120,6 Mio EUR sowie eine Kreditaufnahme mit einer dreijährigen Laufzeit in Höhe von 75 Mio EUR.

Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme lag per 30. September 2023 bei 5,5 Mrd EUR. Aktivseitig bildeten Sachanlagen in der Höhe von 1.334,6 Mio EUR bildeten eine der größten Bilanzpositionen und inkludierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen von 384,7 Mio EUR. Zudem gab es immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben, die per 30. September 2023 mit 149,1 Mio EUR ausgewiesen sind. In der Bilanz sind Forderungen in Höhe von 409,9 Mio EUR ausgewiesen, die anderen finanziellen Vermögenswerte lagen zum 30. September 2023 bei 37,1 Mio EUR. Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen betrugen per Ende des dritten Quartals 2023 3.192,8 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit der bank99. Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des Österreichischen Post-Konzerns zum 30. September 2023 bei 674,9 Mio EUR (Eigenkapitalquote von 12,4 %). Die proforma Eigenkapitalquote (bank99 nach der Equity-Methode berücksichtigt) betrug per Ende September 2023 28 %. Die Rückstellungen lagen mit Ende der Berichtsperiode bei 591,7 Mio EUR, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstiges betrugen 538,5 Mio EUR. Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 3.029,8 Mio EUR resultieren aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).

AUSBLICK

Das makroökonomische Umfeld ist aktuell geprägt von hoher Inflation bei gleichzeitig reduzierter Wirtschaftsleistung. Sowohl die Kaufkraft der Konsument*innen als auch die Investitionsfreudigkeit der Unternehmen ist dadurch beeinträchtigt. Die Österreichische Post ist daher gefordert, diese Herausforderungen – die Gehaltsanpassungen erfolgten im Kerngeschäft in Österreich jeweils per 1. Juli – durch Optimierung der Prozesse und der Kostenstruktur ebenso zu begegnen wie durch Preisanpassungen.

Umsatzwachstum 2023
Die Österreichische Post behält den Ausblick bei und rechnet für das Geschäftsjahr 2023 – nach einem Konzernumsatz von 2,5 Mrd EUR im Vorjahr –mit einem Wachstum zumindest im mittleren einstelligen Bereich. Prognoseschwankungen ergeben sich speziell durch das Inflationsumfeld in der Türkei sowie durch den Wechselkurs der türkischen Lira.

Die Division Brief & Werbepost ist einerseits mit einer strukturell rückläufigen Mengenentwicklung der klassischen Briefpost konfrontiert, andererseits aber auch durch reduzierte Volumen der Werbe- und Medienpost. Als wichtige Maßnahme wurde ein adaptiertes Produkt- und Preisportfolio mit 1. September 2023 umgesetzt, das für alle Kund*innen die Wahlmöglichkeit zwischen dem günstigeren Economy-Brief mit einer Laufzeit von zwei bis drei Werktagen und dem schnelleren Priority-Brief mit einer Zustellung am nächsten Werktag bietet. In Summe wird in der Division Brief & Werbepost mit einem leicht rückläufigen Umsatz gerechnet.

In der Division Paket & Logistik erwarten wir hingegen weiteres Wachstum. Trotz geändertem Konsumverhalten sollte in den Märkten der Österreichischen Post mit einem weiteren Wachstum gerechnet werden. Es wird ein Anstieg des Divisions-Umsatzes von über 10 % erwartet, die genaue Einschätzung ist speziell am türkischen Markt vom Inflationsverlauf als auch von der Wechselkursentwicklung der türkischen Lira abhängig.

Eine positive Entwicklung wird auch für die Division Filiale & Bank prognostiziert. Der Umsatz sollte vor dem Hintergrund eines verbessertes Zinsumfeldes im Jahr 2023 steigen. Die Intention des Unternehmens bleibt weiter aufrecht, das Finanzdienstleistungsgeschäft auszubauen, die IT-Integration voranzutreiben und den operativen Break-even der bank99 (vor Sondereffekten) im Jahr 2024 zu realisieren.

Konzernergebnis 2023 und 2024
Auch für die nächsten Quartale werden Inflation, Konsumverhalten und die Entwicklung im Handel bestimmende Herausforderungen in den Märkten der Österreichischen Post sein. Wachstumschancen zu nutzen und gleichzeitig Effizienzmaßnahmen umzusetzen bleibt oberste Priorität. Damit bleibt das Ziel aufrecht, 2023 ein Konzernergebnis auf dem Niveau des Vorjahres zu erreichen (EBIT 2022: 188 Mio EUR). Auch für 2024 wird ein Umsatzwachstum – insbesondere im Paketbereich – angepeilt, um dem Kostenauftrieb zu begegnen und die langjährige stabile Ergebnisentwicklung fortzusetzen.

Investitionen 2023
Das massive Investitionsprogramm der letzten Jahre mit einer nahezu Verdreifachung der Sortierleistung in der Paketlogistik in Österreich befindet sich aktuell mit der Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums Wien in der finalen Phase. Darüber hinaus wird der Ausbau der

E-Mobilität weiter vorangetrieben, mit dem Ziel, 2030 eine CO2-freie Zustellung in Österreich zu schaffen. Im Jahr 2023 sind daher Instandhaltungsmaßnahmen (Maintenance CAPEX) in Österreich und den internationalen Tochtergesellschaften in der Größenordnung von ca. 100 Mio EUR zu erwarten. Darüber hinaus sind Wachstumsinvestitionen von 60 Mio EUR bis 80 Mio EUR in Österreich (Growth CAPEX) vorgesehen.

RÜCKFRAGEHINWEIS
Österreichische Post AG
Ingeborg Gratzer
Leitung Presse & Interne Kommunikation
Tel.: +43 (0) 57767-32010
presse@post.at

Österreichische Post AG
Harald Hagenauer
Leitung Investor Relations, Konzernrevision & Compliance
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