Ententanz bei Porsche

Hamburg (BoerseGo.de) – Bereits seit Monaten begleiten wilde Spekulationen die Auseinandersetzung zwischen Porsche und dem VW-Konzern. Die Wellen schlagen so hoch, das selbst renommierte Medien sich in Berichten nur mehr auf „Informationen“ berufen. Ist die Nachricht möglichst hoch gehängt, rauscht es zuverlässig im Blätterwald. Quellenangaben scheinen da nur hinderlich zu sein. Selbst harte Dementis werden mit einem Achselzucken hingenommen, wen stört es schon. Mancher mag sich schon gewundert haben, wo denn nur der übliche „Bild“ Knüller bleibt.

Nachdem die Redaktion einige traumhafte Gelegenheiten verschlafen hat, versucht sie offenbar doch noch auf der Zielgerade. „Audi hat was schönes ausgeheckt“, lässt die Zeitung wissen, und: „Porsche-Betriebsrat will Werke besetzen“. Immerhin sei dieser früher Thai-Boxer gewesen und trage Goldkettchen. Da liegt die Bild am Sonntag (BAMS) Information nahe, dass Betriebsrat und IG Metall die Werke in Zuffenhausen und Weissach besetzen wollen. Einen unbefristeten Streik mit dem Ziel die Produktion lahmzulegen hätten diese im Sinne, wie Gewerkschaften eben so sind. So lange, bis Porsche eigenständig bleiben könne.

Ähnliches hatte auch die „Sueddeutsche Zeitung“ (SZ) unter Berufung auf „Belegschaftskreise“ berichtet. Niemand solle mehr „herein- und herausgelassen“ werden. Ausser selbstverständlich der Emir von Katar, schließlich soll er ja die Zeche zahlen. „Vielleicht sind wir ja auch ein Modell für Deutschland, weil wir unsere besonderen Autos mit besonders motivierten Mitarbeitern bauen“, heißt es zu den Mitarbeitern auf der Porsche-Webseite. Und darüber hinaus: „Das Prinzip Mensch von Porsche schließt eben alle ein: Kunden, Mitarbeiter, Partner und Aktionäre. Und vielleicht hängt das ja auch alles irgendwie zusammen. Und trägt vielleicht auch dazu bei, dass es am Ende egal ist, ob wir anders ticken“.