„Entdecke die Möglichkeiten“ heißt es nicht nur bei IKEA
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Dem beherzten Griff in die „Options-Kiste“ sei Dank: Ein Voll- oder Teilschutz hier, eine überproportionale Partizipation dort und manches davon sogar kombiniert in einem einzigen Produkt. Diese Flexibilität ist es unter anderem, was den besonderen Reiz von strukturierten Papieren beispielsweise gegenüber „einfachen“ Aktien-Investments ausmacht, die lediglich eine Wette auf steigende Kurse darstellen, lässt man den Dividendenaspekt einmal außen vor, der wiederum als Finanzierungsquelle für die zugrundeliegende Struktur eines Zertifikates dient - von der Möglichkeit das gleiche Spiel mittels „Reverse“-Produkten auf fallende Kurse zu veranstalten ganz zu schweigen. Alles was der Anleger dazu braucht, ist eine möglichst konkrete Vorstellung von der weiteren Entwicklung des Basiswertes zumindest was die angestrebte Laufzeit anbetrifft.
Nun möchte einer sagen, woher weiß man, ob Aktie X am soundsovielten gerade unter, auf oder über einer bestimmten Schwelle notiert, wie es die Rückzahlungsbedingungen meist vorsehen. Das mag zwar durchaus zutreffen, doch welcher Aktionär kann sich schon im Voraus sicher sein, ob sein Titel überhaupt steigen oder fallen wird. So leicht die Lösung einer solchen Entweder-/Oder-Entscheidung auf den ersten Blick auch anmutet, so unmittelbarer und schwerwiegender können hier die Konsequenzen im Falle eines „Falsch-Liegens“ sein, operiert man dabei doch ohne Netz und doppelten Boden und selbst ein kleiner Verlust in der Aktie schlägt immer eins zu eins im Depot zu Buche. Fehlentscheidungen können dem Direkt-Investor gegenüber dem Zertifikate-Inhaber also häufig teuer zu stehen kommen.
Im konkreten Beispiel verfügt das neue Deutschland Top 10 Zertifikat von Morgan Stanley (Zeichnungsende: 3. Juli) zwar über keinen zusätzlichen Puffer, doch findet die Optimierung dafür auf der Oberseite statt. So nimmt der Anleger bei dem bis Dezember 2012 laufenden Produkt an der positiven Wertentwicklung des zugrundeliegenden Basiswertekorbs nicht nur eins zu eins, sondern gleich mit einem Hebel von 1,5 Prozent teil, dies jedoch „nur“ bis zu einem maximalen Anstieg von 50 Prozent. Dies würde aber immerhin gleichzeitig zu einer stolzen Rückzahlung von 175 Prozent des Nennbetrages nach dreieinhalb Jahren führen. Verluste müssen dagegen auch hier voll getragen werden.
Morgan Stanley lässt dieser strukturellen Optimierung allerdings auch noch eine weitere beim Underlying folgen. So setzt man nicht einfach auf einen breiten Index wie den DAX oder Euro STOXX 50, sondern vertraut stattdessen lieber dem hauseigenen Research. Das Ergebnis: Ein gleichgewichteter Deutschland-Basket bestehend aus den Aktien von Allianz, BASF, Bayer, Deutscher Börse, Fresenius, Henkel, K+S, RWE, SAP und Siemens, deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie allesamt eine „Overweigt“-Einstufung von dem Emissionshaus ergattern konnten. Wer dabei auch noch eine regelmäßige Anpassung des Aktienkorbes erwartet, wird indes enttäuscht, da keine Änderung der Allokation vorgesehen ist. Dafür fällt im Gegenzug aber auch keine Managementgebühr an.
Der BörseGo Tipp: Das neue „Top 10“ richtet sich vor allem an „heimatverbundene“ deutsche Anleger, die das Risiko über einige wichtige DAX-Titel streuen möchten und wegen der fehlenden Absicherung auch noch eine deutlich positive Marktmeinung mitbringen, die sich im zusätzlichen Hebel manifestiert. Dafür sollte der potentielle Investor bereit sein, auf die Dividenden der Einzeltitel und eine regelmäßige Anpassung des Baskets verzichten zu können. Der Cap bei 175 Prozent dürfte dagegen weniger schwer wiegen.
Deutschland Top 10 Zertifikat | |
Emittent/WKN: | Morgan Stanley / MS8FF8 |
Laufzeit: | 21.12.2012 |
Preis: (in Zeichnung: 16.06.09 – 03.07.09) | Ausgabepreis: 100 € (zzgl. bis zu 2% Agio) |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview
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