Fundamentale Nachricht
08:01 Uhr, 05.06.2019

Energiespeicher der Zukunft

LGIM-Investmentstratege Aanand Venkatramanan sieht den Batteriemarkt als wachstumsstarken Megatrend.

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London (GodmodeTrader.de) - Der Streit zwischen Tesla und Panasonic über die gemeinsam betriebene Batterieanlage hat den Batteriemarkt in ein eher negatives Licht gerückt. Dabei gehört er eher zu den positiven Geschichten, die es zu erzählen gilt, wie Aanand Venkatramanan, Head of ETF Investment Strategies bei Legal & General Investment Management (LGIM), in einem Marktkommentar schreibt.

Denn die Ursache für die Meinungsverschiedenheiten zwischen Tesla und seinem Lieferanten von Lithium-Ionen-Batteriezellen sei unter anderem der Wunsch nach einer schnelleren Produktion. Davon würde nicht nur die Autoindustrie profitieren, heißt es weiter.

„Der Batteriemarkt ist ein wachstumsstarker Megatrend, der Raum für attraktive Investmentmöglichkeiten bietet. Allein der Energieverbrauch durch Elektrofahrzeuge soll bis 2030 von derzeit unter 50 Gigawattstunden pro Jahr auf fast 1.600 Gigawattstunden pro Jahr steigen“, sagt Venkatramanan. Das Wachstum des Marktes werde jedoch nicht nur von einer einzelnen Branche beflügelt. Auch die nächste Generation der globalen Energieinfrastruktur erweise sich als wichtige Nachfragequelle für die Batterietechnologie, wie ein aktuelles Research-Paper des US-amerikanisches Professional-Services-Unternehmen Strategen im Auftrag von LGIM zeige.

„Allein im Jahr 2018 wurden beinah vier Gigawatt Speicherkapazität installiert. Die damit kumulierte installierte Leistung hat sich darauf verdoppelt. Bis 2040 sollte sie auf eine geschätzte kumulierte Gesamtleistung von rund 1.000 Gigawatt ansteigen“, sagt Venkatramanan. Zwar würden nicht alle dieser neu installierten Speicher in Form von elektrischen Batterien geliefert. „Dennoch sollte diese Technologie entscheidend sein, um den von Wind- und Solaranlagen erzeugten Strom den ganzen Tag über zuverlässiger verfügbar zu machen“, so Venkatramanan weiter.

Trotz des enormen Wachstumspotenzials sei jedoch nicht außer Acht zu lassen, dass sich viele Unternehmen am Batteriemarkt in einer frühen Wachstumsphase befänden. „Es kann Schwierigkeiten dabei geben, die langfristige Tragfähigkeit ihrer Batterieprojekte zu beurteilen. Dies erfordert die Zusammenarbeit mit unabhängigen Experten, die nicht nur aufzeigen können, was bestimmte Unternehmen heute tun, sondern auch, wie sich ein so entstehender Markt entwickelt“, sagt Venkatramanan.

So seien beispielsweise Lithium-Batterien heute die dominierende Technologie für Elektrofahrzeuge. Morgen könne das jedoch schon anders aussehen. „In zehn Jahren könnten Flow-basierte Batterien durchaus den größeren Marktanteil bei der Speicherung im Netz haben. Daher sollten diese Technologien nicht ignoriert werden“, so Venkatramanan.

Investitionen in Bergbauunternehmen - insbesondere in solche, die bereits die Rohstoffe produzieren und nicht in Explorateure und Entwickler - könnten eine weitere Diversifizierung bewirken. Lithiumproduzenten könnten von höheren Metallpreisen profitieren. Die würde die negativen Auswirkungen auf die Unternehmen, die Lithium verbrauchen, möglicherweise ausgleichen, heißt es weiter.

Um Batterietechnologie als thematische Investition auszuschöpfen, sei ein aktives Research über das Ausmaß der Beteiligung eines Unternehmens an diesem Bereich von entscheidender Bedeutung. „Diese Technologie ist sehr jung. Daher ist es wichtig, dass Investoren die finanzielle Umsetzbarkeit von Batterieprojekten überprüfen. Der Betrieb eines betrieblichen Netzspeichers ist ein hilfreicher Lackmustest“, so der Experte.

Der Experte fasst zusammen: „Ein erfolgreiches Portfolio sollte über die gesamte Wertschöpfungskette der Batterie diversifiziert werden. Ziel ist es, durch ein diversifiziertes und völlig transparentes Portfolio in das säkulare Wachstumsthema selbst zu investieren.“

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  • WilfriedHuebner
    WilfriedHuebner

    Wenn man in diese Branche investieren möchte, kann man auch direkt Aktien von Waffenherstellern kaufen. Pro Elektroauto lösen sich in Südamerika 80.000 Liter kostbares Wasser in Dunst auf, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Länder und Menschen werden ausgebeutet und die Regierungen schauen zu, bis es irgendwann zu spät ist, zu handeln.

    09:04 Uhr, 05.06.2019

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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