Analyse
16:22 Uhr, 21.09.2025

Endlos-Diskussionen statt Entscheidungen, Deutschland im Paralysestadium

Im globalen Rennen um Innovation wirkt Deutschland oft als Bremser. Zu viel Analyse, zu wenig Handlung. Der Eindruck lähmt Bevölkerung und Unternehmen.

Mario Draghi findet die richtigen Worte über die EU: „Zu oft werden Entschuldigungen für diese Langsamkeit gesucht. Wir sagen, so ist die EU nun einmal aufgebaut. Manchmal wird Trägheit sogar als Respekt vor der Rechtsstaatlichkeit dargestellt ... Das ist Selbstgefälligkeit ... Europas Bürger und Unternehmen äußern wachsende Frustration. Sie sind enttäuscht über die Langsamkeit der EU. Sie sehen, dass wir mit dem Tempo des Wandels anderswo nicht mithalten können. Sie sind bereit zu handeln, befürchten aber, dass die Regierungen den Ernst der Lage nicht begriffen haben.

Meine Stimme aus dem Off: Wenn ich die Qualität und Taktfrequenz der Nachrichten aus den USA in Bezug auf KI oder aus China zu unterschiedlichen wichtigen wirtschaftlichen Trends seit Monaten sehe, und dazu im Vergleich den Newsflow aus der EU und Deutschland, entsteht auch bei mir der Eindruck, dass wir hier hängenbleiben. Ich will ehrlich sein: Ich ertappe mich gelegentlich dabei, wie ich Demokratie in einigen Facetten durchaus in Frage stelle. Es wirkt zumindest so, als ob viel herumgequasselt wird, und am Ende des Diskurses kommt nichts heraus. Es werden keine echten Entscheidungen getroffen, die etwas bewegen. Während aus China fortlaufend Meldungen eintrudeln, dass sie bei diesen und jenen Themen Fortschritt erzielen, und zwar rasant, lese ich hier sehr oft ein "Das geht nicht, weil ..." und "Ja aber". Jeder Wille, etwas relevant zu ändern, wird sofort opponiert. Vielleicht ist es aber auch nur der Eindruck und in Wirklichkeit werden Entscheidungen hier einfach nur sehr genau im Vorfeld analysiert und abgewogen. Dann müsste man meines Erachtens unbedingt ALLES, was diesen Eindruck entstehen lässt, unterlassen. Denn alleine dieser Eindruck in der Bevölkerung wirkt bremsend, demotivierend, resignierend.

Der User Technologist hat in meinem Stream meinen Einwurf richtigerweise wie folgt kommentiert: "Eine Autokratie kann, wenn sie „gut“ und „weise“ ist wesentlich effizienter sein. Bzw. sie IST dann wesentlich effektiver ... Das Problem mit der Autokratie ist aber, das ein „schlechter“ bzw. „böser“ Führer in die Katastrophe führt. Und im Wesen der Autokratie ist angelegt, das man den „Führer“ nicht mehr los wird - also russisches Roullette - kann gut laufen, tut es aber oft nicht. (Stalin, Hitler, Mao u.v. andere). Fazit: Mit der Demokratie leben und ständig versuchen die immanente Ineffizienz einzudämmen."


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2 Kommentare

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  • pompkoon
    pompkoon

    Muss immer an dieses Meme denken.
    https://i.postimg.cc/9MD3bSgc/america-innovates-v0-4pd9kulebwtc1.webp😆

    16:24 Uhr, 21.09.
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