Ende der Zinserhöhungen in greifbarer Nähe
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Die Konjunktur im Euroraum brummt. Nachdem im vergangenen Jahr die Wirtschaftsleistung um 2,8 Prozent zugenommen hatte, rechnen die Experten von Union Investment auch für dieses und für nächstes Jahr mit Wachstumsraten von deutlich über zwei Prozent. Die Investitionstätigkeit der Unternehmen sowie die Exporterfolge im Ausland dürften die wichtigsten Wachstumstreiber bleiben, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar.
Beflügelt durch den Rückgang der Arbeitslosigkeit sollte auch der private Verbrauch etwas stärker anziehen. Strukturelle Gründe wie das zunehmende Altersvorsorgesparen stehen jedoch einer deutlichen Beschleunigung des Konsums entgegen. Da jedoch selbst die von der strafferen Fiskalpolitik in Deutschland und Italien ausgehenden Bremswirkungen überschaubar bleiben dürften, seien die Konjunkturaussichten alles in allem weiter als rosig zu bezeichnen. Was die Lage für die Europäische Zentralbank (EZB) recht komfortabel macht, sei die Tatsache, dass trotz des kräftigen Wachstums die Inflationsrisiken nicht allzu hoch erscheinen. Im Jahr 2006 verfehlte die EZB bei einer Jahresteuerungsrate von 2,1 Prozent zwar knapp ihr selbst gestecktes Ziel. Bis vor nicht allzu langer Zeit waren Ökonomen aber noch davon ausgegangen, dass ein Wirtschaftswachstum von deutlich über zwei Prozent nicht ohne eine spürbare Zunahme der Inflation möglich sei. Unterschätzt worden sei insbesondere der in der letzten Zeit erfolgte Produktivitätszuwachs, der dafür sorgt, dass selbst ein moderater Lohnkostenanstieg nicht zu steigender Inflation führt.
Es gebe daher auch gute Chancen, dass die Inflationsrate für den Euroraum in diesem Jahr unter der Zwei-Prozent-Marke liegen wird. Doch der Blick der EZB richte sich bereits auf das nächste Jahr. In Folge einer zunehmenden Auslastung der Produktionskapazitäten und steigender Löhne könnte der Inflationsdruck im Jahr 2008 wieder etwas zunehmen. Deshalb rechnen die Anlagestrategen von Union Investment auch damit, dass die europäischen Währungshüter in diesem Erhöhungszyklus noch mindestens eine Zinsanhebung - voraussichtlich im Juni - auf dann 4,0 Prozent vornehmen werden, zumal das für die längerfristige Inflationsentwicklung bedeutende Geldmengenwachstum immer noch zu hoch ist. Allerdings dürfte das aktuelle Zinsniveau bereits dicht beim neutralen Zins liegen, sodass das Ende der Zinserhöhungen in greifbare Nähe gerückt sei.
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