ENCAVIS - Viel zu konservativ geplant!?
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- ENCAVIS AG - WKN: 609500 - ISIN: DE0006095003 - Kurs: 18,250 € (XETRA)
Das mutet tatsächlich schon etwas grotesk an und man muss sich die Frage stellen, ob das Management hier vielleicht „ein klein wenig“ zu konservativ geplant hat.
Das MDAX-Unternehmen ist inzwischen einer der führenden konzernunabhängigen Stromerzeuger in Europa. Die Wind- und Solarparks von Encavis sind in zwölf europäischen Ländern angesiedelt. Die Gesamtleistungskapazität liegt derzeit bei ca. 3,5 Gigawatt. Über die Tochtergesellschaft Encavis Asset Management AG werden Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet.
Durch feste Einspeisevergütungen und langfristige Stromabnahmeverträge verfügt Encavis über stabile Cashflows. Nicht übersehen werden darf natürlich, dass das Unternehmen von günstigen meteorologischen Bedingungen abhängig ist.
Die Wetterverhältnisse waren 2022 anscheinend ziemlich gut, wenn man auf die vorläufigen Geschäftszahlen von Encavis schaut. Die Stromproduktion stieg um 14 Prozent auf ca. 3.133 (Vorjahr 2.754) Gigawattstunden. Für Encavis bedeutet das Erlöse in Höhe von rund 480 Mio. EUR. Darin sind jedoch Umsätze in Höhe von etwa 25 Mio. EUR enthalten, die aufgrund der sogenannten Strompreisbremse abgeschöpft werden.
Alle Zielvorgaben überboten
Den Konzernumsatz weist Encavis deshalb mit 455 Mio. Euro aus. Im Vergleich zum Vorjahreswert von 332,7 Mio. EUR entspricht dies aber trotzdem einer Ausweitung um 36,7 Prozent. Die Prognose von 420 Mio. EUR wurde damit locker übertroffen.
Ähnlich stellt sich die Situation beim operativen EBITDA und beim operativen EBIT dar. Ersteres kletterte um etwa ein Drittel auf 340 (VJ 256,4) Mio. EUR. Die Guidance lag bei 310 Mio. EUR. Das operative EBIT expandierte auf rund 195 (VJ 149,1) Mio. EUR, was ebenfalls über dem Zielwert von 185 Mio. EUR liegt. Die Margen von ca. 75 respektive 43 Prozent bewegen sich weiterhin auf einem Niveau, welches Firmenlenkern aus anderen Branchen das Wasser in die Augen treiben dürfte.
Der operative Cashflow stieg um 27 Prozent auf 320 (VJ 251,9) Mio. EUR und übertraf die Prognose von 280 Mio. EUR um 14 Prozent. Das operative Ergebnis je Aktie kann auf mindestens 0,58 (VJ 0,48) Euro verbessert werden. Müßig zu erwähnen, dass die Guidance von 0,55 Euro auch hier geschlagen wurde. Zum Dividendenvorschlag äußerte sich Encavis bislang noch nicht, man kann jedoch davon ausgehen, dass der Vorjahreswert von 0,30 Euro je Aktie angehoben wird.
Wie bereits oben erwähnt, wurde nicht nur die Prognose für 2022 übererfüllt, sondern auch die Zielvorgaben der mittelfristigen Wachstumsstrategie „Fast Forward 2025“. Man darf nun gespannt sein, wie die neue Guidance für 2025 lauten wird.
Fazit: Heute Morgen stieg die Encavis-Aktie kurzzeitig um etwas über drei Prozent, gab die Gewinne dann aber zum Großteil wieder ab und notiert aktuell mit 18,20 Euro nur noch knapp im Plus. Der Markt ist anscheinend derzeit etwas zurückhaltend, was die weiteren Aussichten von Encavis angeht. Das Unternehmen generiert hohe Cashflows und zahlt regelmäßig eine Dividende. Durch den geplanten Kapazitätsausbau wird das Unternehmen weiter profitabel wachsen. Das Erreichen des bisherigen Allzeithochs bei 25 Euro sollte allemal wieder möglich sein.
Jahr | 2022e* | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mio. EUR | 455,00 | 480,00 | 495,00 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,58 | 0,70 | 0,85 |
KGV | 31 | 26 | 21 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,33 | 0,40 | 0,48 |
Dividendenrendite | 1,81 % | 2,20 % | 2,64 % |
*e = erwartet |
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