Kommentar
09:40 Uhr, 26.08.2004

Emerging-Markets - Russland-Turbulenzen

Die Aktienmärkte der Emerging Markets verloren im Juli auf Basis des MSCI Emerging Markets Free-Index 0,5 Prozent in Euro und 2,1 Prozent in US-Dollar. Dahinter verbirgt sich eine uneinheitliche Entwicklung, denn die asiatischen Börsen schlossen insgesamt gesehen leicht im Plus. Ausnahmen bildeten Korea und Taiwan, wo die Märkte unter unsicheren Perspektiven für Technologiewerte und pessimistischen Erwartungen für die globale Halbleiterindustrie litten. Mit Ausnahme der Türkei schlossen die (süd)osteuropäischen Märkte mit Verlusten. Ganz hinten lag Russland; die dortige Börse hatte massiv unter den Yukos-Turbulenzen zu leiden. Die meisten lateinamerikanischen Aktienmärkte konnten dagegen Gewinne verbuchen.

Russland war im Juli ein ganz schwieriges Parkett. Die tägliche Spekulation um Yukos sorgte für hohe Unsicherheit und Volatilität. Zum Beispiel notierte die Aktie von Norilsk Nickel auf historisch niedrigem Niveau und spiegelte dabei in keiner Weise die Stärke des Nickelpreises wider. Die Schließung einiger Institute durch die russische Bankenaufsicht schürte Befürchtungen einer Bankenkrise, was die Kurse zusätzlich unter Druck setzte.

Auf dem Markt für Corporate Bonds hielt die gute Stimmung im Juli an - bei wiederum geringen Umsätzen. Gefragt waren weiterhin Papiere unterer Rating-Klassen sowie Anleihen von Telekommunikationsunternehmen. Insgesamt gesehen waren die fundamentalen Unternehmensdaten positiv. Die Neuemissionstätigkeit hat etwas angezogen, was die Nachfrage stimulierte. Getrieben von Anleihen-Rückkäufen (zum Beispiel KPN und RWE), blieb das Angebot hinter der Nachfrage zurück, was das technische Bild weiterhin unterstützte.

Trotz zahlreicher Neuemissionen hat sich der Zinsaufschlag bei Emerging-Markets-Anleihen im Juli um 30 Basispunkte verringert. Insgesamt gesehen verlief der Monat für kleinere Emittenten gut. Die Papiere der Dominikanischen Republik und Uruguays legten um rund 10 Prozent zu, was vor allem auf eine geringere politische Unsicherheit in diesen Ländern zurück zu führen ist. Auch Indonesien und Jamaika lagen deutlich im Plus. Gegen den Trend liefen russische Staatsanleihen; die drohende Yukos-Insolvenz und die Probleme im Bankensektor zeigten Wirkung. Derzeit zeichnen sich weiterhin keine akuten Länderrisiken ab, insofern wird der Markt unserer Einschätzung nach stark von den Erwartungen an die US-Geldpolitik bestimmt werden.

Quelle: DWS

Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist im Publikumsfondsgeschäft mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 120 Mrd. Euro Marktführer in Deutschland. Der Marktanteil in Deutschland liegt in etwa bei 24,5 %. Europaweit zählt die DWS über 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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