Nachricht
11:11 Uhr, 14.09.2012

Emerging Markets bleiben Trumpf

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Emerging Markets werden sich voraussichtlich auch in den kommenden Jahren besser als die etablierten Wirtschaftsnationen entwickeln. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für 2012 ein Wachstum von 4,9 Prozent in den Schwellenländern. Die Industrienationen sollen dagegen nur etwa zwei Prozent zulegen. Die Emerging Markets verfügen über umfangreiche Infrastrukturprojekte, große Rohstoffvorkommen und einen anziehenden Binnenkonsum. Hinzu kommen eine gesunde Demografie und die zunehmende Urbanisierung.

Experten erwarten, dass die Anzahl der Haushalte, die in den Schwellenländern zur Mittelschicht gehören, bis 2020 auf 149 Millionen ansteigen wird. Damit werden sie die USA als auch die Eurozone zahlenmäßig deutlich übertreffen. So entstehe ein riesiger Markt von Verbrauchern, die Produkte wie Konsumgüter, Finanzdienstleistungen oder Gesundheitsleistungen nachfragen, erklärt Dan Morris, Anlagestratege bei J.P. Morgan Asset Management in London. Ein weiterer Vorteil der aufstrebenden Länder liege im geringen Schuldenstand. Im Schnitt weisen Schwellenländer nur einen Schuldenstand von rund 40 Prozent, gemessen an ihrer Wirtschaftsleistung, auf. Die etablierten Nationen sind dagegen durchschnittlich zu 100 Prozent verschuldet. Auch die Wachstumsaussichten seien gut, so Morris, denn schon heute werde jeder zweite US-Dollar in den aufstrebenden Nationen erwirtschaftet, an den globalen Aktienmärkten machen Emerging Markets aber gerade einmal 15 Prozent aus.

Dank der soliden Staatsfinanzen erhielten zuletzt einige Länder bessere Bonitäts-Einstufungen von den Ratingagenturen. Seit 2008 wurden mehr als 170 Staaten – darunter Tschechien, Brasilien und Kolumbien - aufgewertet. Damit verfügen mittlerweile mehr als 60 Prozent aller Schwellenländer über ein Investment-Grade-Rating und sind somit als "nicht-spekulativ" eingestuft worden.

Trotz der deutlich verbesserten Bonität bieten etwa Anleihen aus den Emerging Markets immer noch deutlich höhere Zinsen als verzinsliche Papiere aus Industrieländern. Davon können auch Investoren profitieren. Um bei einem Investment sowohl von den Entwicklungen der Aktien- als auch der Anleihemärkte zu profitieren, rät Olivia Mayell, Produktexpertin und Leiterin der Multi-Asset-Gruppe bei J.P. Morgan Asset Management, zu einer Mischung aus Aktien und Rentenpapieren aus den Emerging Markets.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten