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23:27 Uhr, 27.03.2002

EMC - Investitionen bilden Rettungsnetz

Die einst dominante Position von EMC schwindet zunehmend, während das Unternehmen versucht, neue Kunden für seine Software zu finden. Da wird die konservative Investmentposition im Wert von 5.1 Milliarden Dollar zunehmend wichtiger für die Performance der Ergebnisse des Unternehmens.

Obwohl die Erträge aus den Investitionen für Unternehmen eine stabilsierende Funktion haben, wird ihnen nicht der gleiche Stellenwert eingeräumt, wie den operativen Gewinnen.

"Anleger sind eher fixiert auf den Cash aus den Operationen," so Rob Joseph, Analyst bei State Street Research.

In den letzten drei Jahren hat sich der Gewinn aus den konservativen Investitionen des Unternehmens auf 265.3 Millionen Dollar mehr als verdoppelt. EMC hält nun 5.1 Milliarden Dollar in Bar und in konservativen Investmentpositionen, im letzten Jahr lag die Position noch bei 4.7 Milliarden Dollar.

Das operative Geschäft wird immer enger, da Unternehmen wie IBM EMC das Wasser abgraben.

"Es gibt an der nahezu erreichten Schuldenfreiheit und dem großen Bankkonto nichts auszusetzen," so Michael Gallant, Unternehmenssprecher von EMC.

Aber die Aktien sind im letzten Jahr um 70 Prozent gefallen, während die Profitmargen laut einer Warnung des Unternehmens im Januar für die nächsten paar Quartale unter Druck bleiben.

Gallant sieht in der Art und Weise, wie mit dem Kapital umgegangen wird, eine flexible Chance, besonders für Akquisitionen. Analysten sehen in der dicken Kapitaldecke ein Sicherheitsnetz, dass besonders jetzt, wo EMC sein Geschäft in ein Storage Software Unternehmen umwandelt, gebraucht würde.

Die letzte große Akqisition tätigte EMC im Jahr 1999, als der eigene stark ansteigende Aktienkurs genutzt wurde, um Data General für 1.1 Milliarden Dollar zu übernehmen. Die Akquisition konnte EMC einen Vorsprung auf den Wettbewerber Network Appliance schaffen.

"Ich kann mir kein Unternehmen vorstellen, dass sie jetzt kaufen könnten, dass dann auch die Wettbewerbsposition verbessern würde," so Ellen Gorowitz, Analyst bei Walden Asset Management.

In der Zwischenzeit haben Analysten auf die größere Abhängigkeit verwiesen, die EMC von den Investitionserträgen hat. Diese seien wichtig, um die schwindenden Margen, den rückläufigen Marktanteil und die nachlassende Nachfrage zu kompensieren.

Die Erträge aus Investitionen waren schon immer ein signifikanter Teil des Gewinns von EMC, in den letzten fünf Jahren trugen sie zwischen 12 und 17 Prozent zum gesamten Gewinn bei.

Während des ersten Quartals 2001, als EMC zwei aneinanderfolgende verlussträchtige Quartale hatte, trug der Investitionsertrag zu 27 Prozent zum Gewinn bei. In der vergangenen sechsmonatigen Periode betrug der Anteil nur 12 Prozent.

Analysten zeigen sich erfreut über diese Erträge. Sie haben dem Unternehmen ermöglicht, zuletzt 928.7 Millionen Dollar für Forschung und Entwicklung auszugeben. 75 Prozent dieser Summe wurde für die Softwareentwicklung ausgegeben. Ferner hat EMC in den letzten Jahren mehrere kleinere Unternehmen aufgekauft.

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