Analyse
08:50 Uhr, 01.02.2023

ELECTRONIC ARTS – Weit am Ziel vorbeigeschossen

Aktionäre müssen lange suchen, um etwas Positives im gestrigen Zahlenwerk von EA zu finden. Ich suche immer noch.

Erwähnte Instrumente

  • Electronic Arts Inc. - WKN: 878372 - ISIN: US2855121099 - Kurs: 128,680 $ (Nasdaq)

Das Unternehmen verfehlt alle Erwartungen meilenweit und auch der Ausblick fällt enttäuschend aus. Die „Bookings“ liegen rund 6 Prozent schlechter als gedacht und schrumpfen ggü. dem Vorjahr um 5 Prozent auf 2.342 Mrd. USD. Von Wachstum ist beim Spielegiganten jedenfalls nichts mehr zu sehen. Titel wie FIFA ziehen zwar weiter massenhaft Spieler an, doch auch Verschiebungen, wie die des neuen „Star Wars“ Spiels, machen dem Unternehmen zu schaffen.

Nachbörslich rund 10 Prozent tiefer taxiert

Positiv anzumerken gäbe es vielleicht die Tatsache, dass es EA gelungen ist, eine Spielerschaft von 650 Mio. Menschen mit seinen Produkten anzusprechen. Das ist ein neuerlicher Rekord. In Umsatz und Ertrag konnte dieser aber leider nicht umgemünzt werden.

Im wichtigen Weihnachtsquartal hat EA gelitten. Umsatz, freier Cashflow und Ertrag pro Aktie sind rückläufig und verfehlen die Erwartungen. EA führt das aktuell schwache Konjunkturumfeld als Hauptgrund an. Ein wenig merkwürdig, denn Gaming und Spiele sind ja eher ein günstiges Hobby, dem Menschen verstärkt nachgehen, wenn andere Dinge zu teuer werden. So war jedenfalls bisher mein Eindruck.

Der Ausblick für das Gesamtjahr wird analog zu den schlechten Zahlen gesenkt. Die Bookings sollen im Gesamtjahr jetzt zwischen 7,07 und 7,17 Mrd. USD liegen. Zuvor waren 7,65 bis 7,85 Mrd. USD erwartet worden. Der Ausblick für das vierte Quartal liegt damit dann ebenfalls deutlich schlechter als im Vorfeld erwartet.

Zu guter Letzt wurde der wichtige Titel „Star Wars Jedi: Survivor“ noch in das kommende Geschäftsjahr verschoben. Das Analysehaus Wedbush nannte die Zahlen im Anschluss „schwach, aber keine totale Katastrophe“.

Fazit: Das Spielegeschäft bleibt zyklisch und abhängig von einzelnen Erfolgen. Das zeigen die Zahlen von EA wieder einmal deutlich. Nächstes Jahr kann schon alles wieder deutlich besser ausschauen. Langfristige Anleger lassen sich daher nicht ins Bockshorn jagen. Die Spieleschmiede bleibt auch ein potenzieller Übernahmekandidat. Für Trader gibt es aber wohl erstmal wenig zu holen.

aktuelle Konsensschätzungen - Die Warnung ist hier noch nicht berücksichtigt!!

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 7,78 8,23 8,92
Ergebnis je Aktie in USD 7,17 7,72 8,70
KGV 18 17 15
Dividende je Aktie in USD 0,75 0,78 0,81
Dividendenrendite 0,59 % 0,61 % 0,63 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Electronic Arts Inc.
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Electronic Arts Inc. (long)

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Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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