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09:28 Uhr, 20.05.2009

Einzelhandel: ver.di bereitet Streiks vor

Frankfurt (BoerseGo.de) - Dem deutschen Einzelhandel steht möglicherweise ein Streik bevor. "Zurzeit finden in vielen Regionen Urabstimmungen statt", sagte die stellvertretende ver.di-Vizechefin Margret Mönig-Raane der "Frankfurter Rundschau". "Ab Mitte Juni planen wir mehrtätige und zum Teil unbefristete Streiks. Und zwar in allen Bundesländern außer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Dort herrscht noch Friedenspflicht."

Für eine Einigung müssten die Arbeitgeber ihr Angebot nachbessern. "Und ich bin dabei nicht ganz pessimistisch. Mein Eindruck ist, dass auch die Einzelhändler ein rasches Ergebnis wollen", sagte Mönig-Raane.

Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage fordert die Dienstleistungsgewerkschaft 6,5 Prozent mehr Lohn im Einzelhandel. Die Arbeitgeber bieten bislang ab Dezember 1,5 Prozent mehr Geld und ab Januar 2011 nochmal 0,5 Prozent. Das hält die stellvertretende ver.di-Vorsitzende für nicht ausreichend. "Wer in diesem Jahr sechs Milliarden Euro in Preiskämpfe stecken kann, sollte auch einen Euro für seine Beschäftigten übrig haben", erklärt Mönig-Raane. Discounter wie Aldi und Lidl hätten seit Januar schon dreimal die Preise gesenkt, das kostet Milliarden. "Wie wäre es mal damit: Lohnzuschläge statt Preiskämpfe?"

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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