Einkaufsmanagerindizes zeichnen den Pfad der Normalisierung
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1. Die Schnellschätzung des Juli-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Euroland wurde um 0,1 Punkte auf 54,9 Punkte nach oben korrigiert. Damit sank es um 0,7 Punkte auf den niedrigsten Wert seit 17 Monaten. Die Abwärtsbewegung wurde in allen Regionen mit Ausnahme Griechenlands nachvollzogen. Am stärksten sank der Index in Spanien.
2. In Deutschland ging der Einkaufsmanagerindex ebenfalls zurück, allerdings nicht so stark, dass der Juni- Anstieg aufgezehrt worden wäre. Damit bleibt das deutsche Verarbeitende Gewerbe unverändert der Spitzenreiter in der europäischen Liga. Gleichwohl, zufrieden stellen die heutigen Daten nicht. Erstens ist die zukunftgewandte Komponente Auftragseingang spürbar zurückgegangen. Zweitens hat sich die Beschäftigungskomponente leicht eingetrübt und drittens hat sich der Margendruck erhöht, denn die Einkaufsmanagerindex berichten von einem spürbar schnelleren Anstieg der Bezugspreise in Relation zu den Absatzpreisen.
3. In Frankreich ist das Bild etwas anders. Dort hat die Beschäftigungskomponente deutlich zugenommen und ist auf den höchsten Stand seit 80 Monaten gestiegen. Auch sind die Auftragseingänge nicht so stark in den Abwärtsstrudel gezogen worden. Gleichwohl berichten die französischen Einkaufsmanager von einer spürbaren Verkürzung der Lieferzeiten – es bestehen also keine Engpässe – und von geringeren Vormateriallagern – man erwartet also eine geringere Produktion.
4. In Euroland schließlich waren alle Komponenten unter dem Vormonatsstand. Interessant ist, dass in Euroland als Ganzes aber auch in den meisten Ländern die Exportaufträge kaum nachgegeben, in manchen Ländern haben sie sich sogar verbessert. Offensichtlich ist die Verlangsamung des Wachstums der Auftragseingänge ein Binnenphänomen und hat wenig mit der aktuellen Eurostärke zu tun.
5. Der weitere Ausblick ist für die Industrie in Euroland verhalten. Es zeigt sich immer mehr, dass der konjunkturelle Höhepunkt für diesen Bereich im vergangenen Jahr war und wir uns unverändert in einer Phase der Moderation befinden. Für die kommenden Monate ist – gemessen an der Vorjahresveränderung – eine weitere Normalisierung des Expansionstempos in der Industrieproduktion zu erwarten.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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