Einkaufsmanagerindex mahnt zur Vorsicht
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1. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland gab im August unerwartet von 49,8 auf 48,7 Punkte nach. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten wie auch wir mit einem Anstieg über die Expansionsschwelle von 50 Punkten gerechnet (50,4 Punkte). In Frankreich stieg der Index auf 52,5 Punkte, in Italien und Euroland als Ganzes fiel er auf 50,0 Punkte beziehungsweise auf 50,4 Punkte. Immerhin befindet sich der Einkaufsmanagerindex in Euroland weiterhin über der Expansionsgrenze von 50 Punkten.
2. Der Blick auf die Wachstumsbeiträge zeigt, dass der Rückgang der Produktionskomponente am stärksten zur Eintrübung des Einkaufsmanagerindex beigetragen hatte, aber auch von den Auftragseingängen und von den Lieferzeiten kamen bremsende Effekte. Erfreulich ist insbesondere die Verbesserung der Beschäftigungskomponente. Nachgegeben haben auch zwei wichtige Zeitreihen, die nicht in den Gesamtindex eingehen: die Beurteilung der Exportaufträge und die Beurteilung des Auftragsbestandes.
3. Die Schlussfolgerungen für die kommenden Monate sind gemischt: Zunächst deutet der gesunkene Einkaufsmanagerindex wie auch die gesunkene Produktionskomponente auf eine schwächere industrielle Erzeugung im Juli und August hin. Ähnliches gilt auch mit Blick auf die gesamten Auftragseingänge, wohingegen die Auslandsaufträge im Juli noch einmal im Plus gewesen sein können.
4. Gleichzeitig bauen die Unternehmen offensichtlich ihre als zu hoch empfundenen – siehe ifo- Umfragen – Lagerbestände ab. Seit Jahresbeginn melden die Unternehmen Monat für Monat eine Verringerung ihrer Fertigwarenlager.
5. Mit Blick auf die Energiepreisentwicklung ist die Beurteilung der Input- und Outputpreise interessant. Während nämlich die Inputpreise im August erneut als gestiegen beurteilt werden, scheinen die Outputpreise gesunken zu sein. In anderen Worten, die Kosten der Vorleistungen – und hier spielen auch die Energieund Rohstoffpreise eine zentrale Rolle – scheinen gestiegen zu sein bei einer gleichzeitig verschlechterten Möglichkeit, diese Kosten in höheren Preisen weiterzugeben. Damit baut sich Druck auf die Margen auf.
6. Fügt man alles zusammen, so deutet sich an, dass die Bäume im dritten Quartal nicht in den Himmel wachsen werden. Der von uns prognostizierte Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 % qoq ist erreichbar, aber wohl kaum zu übertreffen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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