Einkaufsmanager unbeeindruckt von Ölpreis
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1. Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) ist im Juli entsprechend den Markterwartungen von 61,1 auf 62,0 Punkte angestiegen (Bloomberg-Umfrage: 62,0 Punkte, DekaBank: 62,5 Punkte). Der Index lag nunmehr zum 9. Mal in Folge über 60 Punkten, in einem Bereich, der durch den Begriff "Euphorie" gut gekennzeichnet werden kann. Damit werden die am vergangenen Freitag aufgrund der Bruttoinlandsproduktszahlen aufgekommenen Befürchtungen um einen beginnenden Abschwung erneut entkräftet, denn die Stimmung in den Unternehmen ist weiterhin glänzend.
2. Kräftige Anstiege verzeichneten die Produktionskomponente - von 63,2 auf 66,1 Punkte - und die Auftragseingangskomponente - von 60,0 auf 64,7 Punkte. Das verarbeitende Gewerbe hat also laut diesen Daten im Juli seine Produktion steigern können und auch die Aussichten sind dank gestiegener Aufträge gut. Die Beschäftigungskomponente gab zum zweiten Mal in Folge leicht nach und erreichte nach 59,7 Punkten im Juni nunmehr 57,3 Punkte. Das ist zwar immer noch ein Wert, der deutlich auf Expansion hinweist - der uns allerdings wegen des Rückgangs in unserer Vorsicht für die Arbeitsmarktzahlen bestärkt, die am kommenden Freitag veröffentlicht werden. Auch die Komponente Lieferfristen ging wieder zurück auf nunmehr 49,9 Punkte nach einem kurzen "Ausrutscher" über die Expansionsmarke von 50 Punkten im Vormonat.
3. Mit den heutigen Zahlen beginnt das dritte Quartal sehr erfreulich. Das Thema "hoher Ölpreis" beschäftigt offensichtlich derzeit zwar die Medien, nicht jedoch die Einkaufsmanager. Realistischerweise muss man mit oder ohne hohen Ölpreis davon ausgehen, dass der ISM in den nächsten Monaten wieder unter die 60-Punkte-Marke fallen wird. Doch das ist dann lediglich ein Zeichen der Normalisierung, die gesamtwirtschaftliche Expansion hält weiterhin an. Gefährlich wird es erst dann, wenn der Ölpreis noch weiter ansteigt und auf hohem Niveau verharrt, dann kommt es auch in der Industrie zu Bremswirkungen.
4. Etwas enttäuschend nach den guten Zahlen für die Wohnungsbauinvestitionen für das zweite Quartal in den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen fielen die Bauausgaben für Juni aus, denn sie gingen um 0,3 % mom zurück (Bloomberg-Median: 0,0 %, DekaBank: 0,1 %). Zudem wurde der Vormonat von 0,3 % auf 0,1 % nach unten revidiert. Diese schwachen Zahlen folgten jedoch auf zwei sehr starke Monate März und April, sodass insgesamt im zweiten Quartal die Bauausgaben um 3,0 % gegenüber dem Vorquartal stiegen. Die jetzt gesehene Abflachung dürfte ein erstes Anzeichen dafür sein, dass mit den steigenden Zinsen bzw. Finanzierungskosten die Bautätigkeit in den nächsten Monaten an Dynamik verlieren wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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