Kommentar
16:01 Uhr, 18.01.2023

Einer der größten Bullen wechselt ins Bärenlager

Der bekannte Aktienstratege Marko Kolanovic von JPMorgan Chase hatte sich 2022 wiederholt bullisch zum Aktienmarkt geäußert und damit immer wieder falsch gelegen. Jetzt gibt sich Kolanovic skeptisch mit Blick auf eine Fortsetzung der jüngsten Rally.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 33.944,59 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 4.006,08 Pkt (S&P) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 33.944,59 $ (NYSE)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.006,08 Pkt (S&P)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 11.650,39 Pkt (Nasdaq)

Marko Kolanovic von der größten US-Bank JPMorgan Chase ist einer der bekanntesten US-Analysten. Nachdem er sich 2022 wiederholt bullisch zum Aktienmarkt geäußert und damit wiederholt falsch gelegen hatte, ist Kolanovic jetzt offenkundig ins Bären-Lager gewechselt.

"Wir bleiben bei Risikoanlagen vorsichtig und zögern, der Rally der letzten Wochen nachzujagen, da die Risiken einer Rezession und einer übermäßigen Straffung nach wie vor hoch sind, und wir glauben, dass bereits viele gute Nachrichten in Bezug auf die Inflationsabschwächung oder das Potenzial für eine weiche Landung in den Kursen eingepreist sind", schrieb Kolanovic jetzt in einer Mitteilung an die Kunden der Bank.

"Während die Anzeichen für einen nachlassenden Inflationsdruck im Prinzip positiv sind, dürfte die anhaltende Anspannung auf den Arbeitsmärkten die Margen unter Druck setzen und die Zentralbanken dazu veranlassen, [die Geldpolitik] stärker zu straffen, als die Märkte erwarten“, so Kolanovic.

Mit Blick auf die globalen Aktienmärkte und ganz besonders auf die europäischen Aktienmärkte verstärkt Kolanovic nach eigenen Angaben seine Untergewichtung.

Während sich Kolanovic während der meisten Zeit des Jahres 2022 bullisch zum Markt geäußert hatte, gab er sich im vierten Quartal 2022, als die Kurse tatsächlich stiegen, zunehmend skeptisch. Zumindest im Jahr 2022 hätte Kolanovic damit wohl als guter Kontraindikator für den Aktienmarkt gedient.

Die Hoffnung auf einen weiter nachlassenden Inflationsdruck und auf eine "sanfte Landung" der US-Wirtschaft hat an der Wall Street zuletzt zu einer Bodenbildung in den wichtigsten Indizes geführt. Die jüngsten Kursgewinne fielen aber schwächer aus als in Europa.

Entwicklung der wichtigsten US-Indizes seit Anfang 2022
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