Kommentar
14:30 Uhr, 20.07.2009

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer

Erwähnte Instrumente

  • LBBW Reverse-Zanonia-Plus-Ze
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Noch vor kurzem dominierte an den Börsen die Skepsis und die meisten Marktteilnehmer rechneten noch mit einem neuen Jahrestief im DAX unter der Marke von 3.588,89 Punkten aus dem März dieses Jahres. Doch spätestens seit den fulminant steigenden Kursen der vergangenen Woche infolge des positiven Auftakts der Berichtssaison in den USA, als viele Pessimisten auf dem berühmt berüchtigten falschen Fuß erwischt wurden und einen „Short-Squeeze“ auslösten, der dem deutschen Aktienindex nach vorangegangener Konsolidierung ein stattliches Wochenplus von fast neun Prozent bescherte, ist die Zuversicht in den Statements der meisten Anlagestrategen nahezu greifbar. „Das Tief haben wir gesehen“ ist hier die übereinstimmende Aussage, zu „überzeugend“ präsentierten wichtige Zykliker wie Intel oder Banken wie Goldman Sachs oder JP Morgan ihre Zahlen für das zweite Quartal. So schnell kann sich die Stimmung an den Märkten also drehen, wenn gleich viele Fragezeichen gerade bei den vor allem im Aktien- und Anleihegeschäft erfolgreichen Finanzinstituten zurückbleiben, just zu einem Zeitpunkt, als das „Investmentbanking“ nach den staatlichen Hilfsmaßnahmen eigentlich schon für tot erklärt wurde. Für Kritiker ein klares Indiz dafür, das kaum jemand etwas aus der Krise gelernt haben dürfte. Schon allein deshalb erscheint ein gesundes Maß an Skepsis auch weiterhin an den Märkten angebracht zu sein.

Wer diese Meinung teilt und das Schlimmste noch lange nicht für ausgestanden hält, könnte sich das vor einem Monat beim Index-Stand von 5.051,18 Punkten emittierte Reverse-Zanonia-Plus Zertifikat der Landesbank Baden-Württemberg auf den DAX etwas genauer betrachten. Die Ausgangsposition ist auf dem aktuellen Niveau relativ ähnlich, auch wenn der Einstiegskurs mit 102,27 Euro etwas über dem zum Emissionszeitpunkt liegt. Ersetzt man den Begriff „Zanonia“ dabei durch das Wort „Express“ wird schnell klar, dass es sich hier um ein herkömmliches Papier mit vorzeitiger Kündigungsmöglichkeit handelt, das wegen des Zusatzes „Reverse“ allerdings einen Richtungswechsel auf eher fallende Kurse beinhaltet. Im Einzelnen verfügt das maximal vier Jahre laufende Produkt über drei vorzeitige Bewertungstage, an denen die Tilgungsschwelle beginnend bei 110 Prozent des Ausgangs-Levels jährlich um fünf Prozent ansteigt. Dies bringt für den Anleger den Vorteil mit sich, dass selbst noch bei einem entsprechend gestiegenen Index die vorzeitige Rückzahlung incl. des jährlich acht Prozent betragenden Kupons ausgelöst wird. Bei Endfälligkeit im Juni 2013 beträgt diese Schwelle sogar 125 Prozent oder fast 6.314 Punkte bis zu der dem Investor eine Rendite von 32 Euro zusätzlich zum Nennbetrag überwiesen wird. Ist der Basiswert noch weiter gestiegen, schützt eine bei 6.566,53 Zählern oder 130 Prozent angesiedelte Barriere zumindest noch das Nominal. Erst ab dieser Marke würden Verluste entsprechend der tatsächlichen Negativ-Entwicklung entstehen.

Der BörseGo Tipp: Das neue Zanonia-Papier eignet sich speziell für Anleger, die an der Börse in den nächsten Monaten bzw. Jahren noch mit weiterem Ungemach rechnen, gleichzeitig aber auch von moderaten Kursanstiegen nicht negativ beeinflusst werden möchten. Insofern stellen Step-up-Reverse-Express-Zertifikate eine echte Alternative zu Capped Reverse-Bonus-Produkten dar und bieten überdies den Vorteil eines nicht vorhandenen ständigen Barriere-Risikos.

DAX Reverse-Zanonia-Plus-Zertifikat
Emittent/WKN: LBBW / LBW44X
Laufzeit: 21.06.2013
Preis: (20.07.2009) Geld / Brief: 101,25 € / 102,27 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Armin Geier zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten