Ein jämmerlicher Ausklang des Quartals
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1. Der März brachte nicht den von allen erhofften Anstieg der Auftragseingänge (Bloomberg: +0,8 % mom, DekaBank: +0,9 % mom). Stattdessen sanken die Auftragseingänge deutlich um 0,7 % gegenüber dem Vormonat. Das kräftige Plus im Vorjahresvergleich (5,2 %) ist einem Basiseffekt zu verdanken, denn im März 2003 waren die Auftragseingänge um 2,3 % mom eingebrochen. Damit bescherte das erste Quartal den deutschen Unternehmen ein Auftragsplus von 0,1 % im Vergleich zum Schlussquartal 2004 - das ist so gut wie nichts!
2. Das Minus im März ist sowohl den Inlandsbestellungen (-0,5 % mom) als auch den Auslandbestellungen (-0,9 % mom) zu verdanken. Blickt man auf das erste Quartal zurück, dann zeigt sich ein deutlicher Einbruch des Auslandgeschäftes, denn die Auslandsaufträge sanken in den ersten drei Monaten dieses Jahres ohne Unterbrechung. Die starke Aufwertung des Euro im Vorjahr machte sich damit eindrucksvoll bemerkbar. Dagegen dümpelten die Inlandsaufträge im ersten Quartal vor sich hin.
3. Blickt man auf die Hauptgruppen, so mussten die Produzenten von Vorleistungsgütern und Konsumgütern im März einen starken Rückgang der Auftragseingänge hinnehmen (-2,0 % mom beziehungsweise -1,7 % mom). Allein die Investitionsgüterproduzenten verbuchten ein Plus von 0,7 % mom in den Auftragsbüchern, was in erster Linie dem kräftigen Anstieg von 5,0 % mom im Maschinenbau zu verdanken ist.
Lässt man auch hier das erste Quartal Revue passieren, so fällt insbesondere das erschreckende Minus in den Auftragsbüchern der Konsumgüterproduzenten auf. Von Januar bis März nahmen Monat für Monat die Auftragseingänge ab und sanken im Quartalsdurchschnitt um 4,4 % qoq. Dabei haben zwar auch die Auslandsaufträge eine wichtige Rolle gespielt (-3,3 % qoq), doch bedeutender war das Minus bei den Inlandorders (-5,1 % qoq). Dies zeigt zusammen mit dem ebenfalls im ersten Quartal rückläufigen Einzelhandelsumsätzen, dass die Konsumzurückhaltung nach wie vor ungebrochen ist. Dagegen gab es im ersten Quartal bei den Vorleistungsgüter- und den Investitionsgüterproduzenten ein solides Plus von 0,7 % qoq beziehungsweise 0,8 % qoq.
4. Das erste Quartal 2004 muss man wohl getrost abschreiben und ebenfalls in die Schublade "Stagnation" stecken. Hoffnungsvoller ist - trotz der heutigen Enttäuschung - der Ausblick auf das zweite Quartal: Die Umfragen signalisieren eine Belebung der Auftragseingänge und der Produktionstätigkeit im April. Dennoch werden die Bäume nicht in den Himmel wachsen: Zwar haben sich die Exportaussichten zuletzt wieder aufgehellt, doch solange vom Arbeitsmarkt weiterhin so schlechte Nachrichten wie gestern kommen oder die Benzinpreise weiter in die Höhe klettern, wird der deutsche Konsument seine Konsumzurückhaltung nicht oder nur zögerlich, in jedem Fall zu zögerlich aufgeben.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 131 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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