Ein Boden, kein Boden, ein Boden, kein Boden, ein ...
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Erwähnte Instrumente
Seit geraumer Zeit bietet sich die charttechnische Kommentierung aus 2 Blickwinkeln an. Auf der einen Seite können die bestehenden Trends klassifiziert und auf Stabilität kommentiert werden, zum anderen können wichtige charttechnische Unterstützungen, also potentielle Wendepunkte nach oben, genannt werden.
Und genau das wollen wir zum Ende dieser Woche (aus Sicht der US-Amerikaner) wieder einmal im Kurzdurchgang tun. Morgen ist in den USA Feiertag, weshalb die US Börsen geschlossen bleiben.
Der S&P Future ist heute exakt auf dem Kursniveau von 1.255 Punkten aufgesetzt, auf dem das Januar- und Märztief ausgebildet wurden. Ein Doji wurde ausgebildet, also eine Kerze, die kurzfristig eine Pattsituation zwischen Käufern und Verkäufern anzeigt. Der Future steht also auf einer Unterstützung bei 1.255 Punkten. Ich kann festhalten, dass dies ein potentieller Wendepunkt nach oben ist. Ich kann darüberhinaus festhalten, dass der Abwärtstrend seit Mai intakt ist. Und wieder gilt. Wenn Sie als Anleger die Unterstützung kaufen, kaufen Sie im Grunde genommen gegen den intakten Abwärtstrend. Die Unterstützung ist präzise definiert. Das heißt, dass Sie wenn Sie kaufen, die Möglichkeit einer engen Stoplossabsicherung unterhalb von 1.255 haben.
Der S&P 500 Index (cash) schließt diese Woche im Bereich des Kursniveaus des Tiefs vom März 2008, welches bei 1.256 Punkten liegt. Der Index hat ebenfalls heute einen Doji ausgebildet. Nachdem die bullische Reversalkerze auf dem Kursniveau vom Januartief bei 1.274 Punkten wieder verkauft wurde, besteht nun direkt eine weitere Chance für eine Wende bei 1.256 Punkten.
Der DOW Jones hat in der zurückliegenden Woche bekanntermaßen die zentrale charttechnische Unterstützungszone bei 11.650-11.750 Punkten gebrochen. Und zwar mit einem richtigen Knall. Der Bruch ist als signifikant einzustufen. Kurzfristig ist der Index maßlos überverkauft. Das kann und darf aber kein Argument für eine mögliche Gegenbewegung sein. Bei 11.750-12.000 Punkten würde eine Kurserholung auf sehr starke Widerstände auftreffen. Der DOW Jones hängt aus charttechnischer Sicht wirklich mitten in der Luft. Wenn er kommende Woche gegenreagieren sollte, dann im Sog des eingangs besprochenen marktbreiten S&P 500 Index.
Unser DAX notiert derzeit zwischen dem Januar- und März-Kursniveau, also zwischen 6.167 und 6.384 Punkten. Der DAX wird das machen, was der S&P 500 Index macht. Im S&P 500 Index besteht wieder die Möglichkeit, eine relevante Kurserholung zu starten. Also besteht diese Möglichkeit auch für den DAX.
Interessant, wie die einzelnen Vertreter der Charttechnikergilde derzeit die Lage beurteilen. Mit der aktuellen Nähe zur 6.167er Marke hat der Index für viele Charttechniker sein Korrekturziel erreicht. Einige sprechen sich forciert für eine solche Wende aus, andere weisen auf die Möglichkeit einer Kurserholung hin und andere haben den Fokus auf der Beschreibung der Tatsache, dass die Abwärtstrends intakt sind. Ich möchte unbedingt meinen Kollegen Rocco Gräfe erwähnen, der bis heute bis über die Ohren short positioniert war und diese Shorts tuto kompletto abgestoßen hat und sogar direkt auf long gewechselt ist. Ich erwähne ihn deswegen, weil er in den vergangen Monaten wirklich eine hervorragende Einschätzung der Indexlage abgegeben hat.
Wie auch immer sich die Indizes in den kommenden Handelstagen und -wochen bewegen werden. Handeln Sie mit einem angemessenen Risiko- und Moneymanagement, weil Sie so verhindern, dass Sie während dieser volatilen Korrekturphase ihr Depot gegen die Wand fahren. Ein gutes Risiko- und Moneymanagement ermöglicht es Ihnen, dass Sie im Grunde genommen 10 bis 20 Trades in Serie negativ abschließen können, ohne zu sehr mit Ihrem Depot in die Defensive zu geraten.
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Abschließend möchte ich auf den US Bankindex ($BKX) eingehen. Dieser konnte das mehrjährige allesentscheidende Unterstützungsniveau von 60,50 Punkten nicht halten. Die Chance einer umfassenden mittelfristigen Kurserholung wurde nicht wahrgenommen. Schauen Sie sich die beigefügte Chartgrafik des Index an. Es handelt sich wie alle Charts in diesem Artikel um einen Chart im Tageschartintervall. Das heißt, dass eine Kerze einen Tag repräsentiert. Sie sehen, dass der Kurs nur 2 Tage auf der 60,50er Marke nach oben abprallen konnte, dann aber weiter nach unten durchfiel. Es waren 2 Tage im Vorfeld des US Leitzinsentscheids. Insofern wahrscheinlich, dass es sich nur um Shortcovering handelte.
Von Januar bis Mai zeigt der US Bankindex eine Seitwärtskorrektur. Es handelt sich um eine Seitwärtskorrektur in Form eines symmetrischen Dreiecks. Durch den Bruch der 75 Punktemarke, wurde ein neues mittelfristiges Verkaufssignal ausgelöst.
Charttechnische Analyse, das ist die Kombination zwischen Auswertung der Preis- und Zeitdimension. Beides gilt es in Relation zueinander zu setzen. Ein solches großdimensioniertes mehrere Monate andauerndes Korrekturdreieck, dürfte demzufolge zu einer Abwärtsbewegung von enormer Ausdehnung in der Preisdimension führen. Der Key Support bei 60,50 Punkten hätte dieses Prinzip aufknacken können, was aber leider nicht gelungen ist.
Ich muß also mit erhobenem Zeigefinger darauf verweisen, dass der Abverkauf bei den US Banken noch nicht beendet sein dürfte. Die Kursverluste nehmen mittlerweile Dimensionen an, die als gefährlich für die "zugrundeliegenden" Unternehmen anzusehen sind. Immerhin spiegeln diese Kursverläufe den wirtschaftlichen Zustand der Unternehmen wider; zumindest in der Tendenz. Ab einem gewissen Ausmaß von Kursverlusten, steht Existenz des Unternehmens nämlich auf dem Spiel. S. Bear Stearns. Ab einem gewissen Ausmaß der Kursverluste, war der Abwärtstrend ein unbedingter Selbstläufer. Er konnte nicht mehr aufgehalten werden. Das negative Momentum war zu stark, die Kraft der Shortseller zu groß, die Kapitulation derer, die die Aktie als Investment hielten, ebenfalls.
Wer hätte das gedacht. Wir erleben vor nicht all zu langer Zeit das Platzen der Internetblase. Als Anleger und Marktbeobachter wurden wir Zeuge eines Crashs, der in seinem Ausmaß seinesgleichen sucht. Einige Jahre später sind es viele der gleichen Leute, die nun das Platzen der US Immobilienblase und "Bankenblase" sehen. Dafür, dass diese Blase platzt, stehen die Indizes noch recht gut da.
Schauen Sie sich aber einmal die Charts der UBS, Citigroup, Lehman Brothers, Merrill Lynch oder Barclays an. Ich vergleiche die Konsistenz und Morphologie dieser Abwärtstrends, - also die Schnelligkeit der Kursabgaben, die Dauer des Abverkaufs und das preisliche Ausmaß -, mit einem verdörrten Getreidefeld, das einmal Feuer gefangen hat. Dieses Feuer läßt sich nicht mehr löschen, dieses Feuer frißt sich seinen Weg und am Ende bleibt verbrannte Erde übrig.
Also ... die Marktlage bleibt spannend. Die zuletzt mit dramatischen Worten vorgenommene Kommentierung der charttechnischen Situation des US Bankensektors soll nicht die Aussage des Hauptteils dieses Artikels verwischen. Im S&P 500 Index, DOW Jones und DAX besteht zum Ende dieser Woche wieder die Möglichkeit endlich eine relevante Kurserholung einzuleiten, möglicherweise sogar eine Wende zu etablieren, noch sind die Abwärtstrends und damit die Korrekturen aber intakt. Dieser letzte Satz veranschaulicht nochmals recht eindrucksvoll, wie ich mich derzeit um forcierte prognostische Aussagen winde.
Kennen Sie ihn schon ?
Den Service der Deutschen Börse AG zusammen mit GodmodeTrader ?
Anbei der Info-Link : [Link "http://www.godmode-trader.de/partner/deutscheboerse/" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]
Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand
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