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16:45 Uhr, 26.05.2008

Ehemaliger Siemens-Manager packt aus

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München (BoerseGo.de) - Zum Auftakt des ersten Strafprozesses in der Schmiergeldaffäre bei Siemens hat der Angeklagte, Ex-Direktor Reinhard S., ausgepackt und die Existenz schwarzer Kassen bestätigt. Desweiteren hat er seine Vorgesetzten schwer belastet.

Dem früheren Manager der Siemens-Sparte ICN wird vorgeworfen, ein System schwarzer Kassen aufgebaut zu haben, um dem Konzern so Vorteile bei der Vergabe von Aufträgen zu verschaffen. Das System fragwürdiger Zahlungen sei ihm in den Jahren 1999 und 2000 bekannt geworden, bestätigte Reinhard S. laut "Süddeutscher Zeitung" (SZ). Zudem sei er damit beauftragt worden, ein Geheimkonto in Österreich zu schließen. Zugleich sollte er ein neues System zur Abwicklung von Zahlungen entwickeln. Seine Vorgesetzten seien über seine Aktivitäten im Bilde gewesen. "Der komplette Bereichsvorstand war natürlich darüber informiert, dass diese Tätigkeit von mir wahrgenommen wurde", zitiert die SZ den Angeklagten.

Laut Staatsanwaltschaft floss das Geld über Scheinverträge mit verschiedenen Firmen in die schwarzen Kassen und wurde an Entscheider weitergereicht. Insgesamt soll der 57-Jährige auf diese Weise gut 53 Millionen Euro vom Konzernvermögen veruntreut haben.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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