Kommentar
15:50 Uhr, 07.04.2003

Ehemaliger Börsenliebling bietet Chancen?

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Loewe

Chancen nach Gewinnwarnung

Bereits im vergangenen Oktober vergraulte der ehemalige Börsenliebling Loewe mit einer Umsatzwarnung seine Aktionäre. Nun schockte der Unterhaltungselektronik-Hersteller abermals die Börsianer. Der Gewinn soll nur halb so hoch ausfallen wie angenommen. Im Aktienkurs sollten die schlechten Nachrichten mittlerweile aber eingepreist sein. Auch angesichts der Dividendenrendite von rund zehn Prozent scheint ein weiterer Kursrutsch unwahrscheinlich.

Loewe schraubt Erwartungen zurück
Im vergangenen Oktober präsentierte Loewe bereits eine Umsatzwarnung für 2002. Der Umsatz lag dann auch wie angekündigt mit 375 Millionen Euro nur knapp über dem Vorjahresniveau. Nun der nächste Schock: Auch dieses Jahr lief nicht so an, wie man sich das gewünscht hatte. Auf Grund des schwachen ersten Quartals schraubte man auch für 2003 die Erwartungen zurück. Der Umsatz soll sich lediglich auf Vorjahresniveau bewegen. Noch im Januar hatte Vorstandschef Rainer Hecker ein Umsatzwachstum von acht Prozent anvisiert. Noch drastischer fällt die Senkung der Gewinnprognose aus: Das Konzernergebnis vor Steuern und Zinsen soll nur bei rund zehn Millionen Euro liegen. Im Vorjahr hatte man noch 20,5 Millionen Euro verdient. Und: Bislang wollte man den Gewinn im laufenden Jahr um zehn Prozent steigern.

Schlechtes erstes Quartal
Verantwortlich für die Warnung war das schlechte erste Quartal. Genau Zahlen sind zwar noch nicht bekannt, der Umsatz lag aber deutlich unter dem Vorjahreswert. Zudem dürfte sogar ein Verlust von rund 4,5 Millionen Euro angefallen sein. Die Neuordnung des Italien-Geschäfts belastete das Ergebnis. Der Vertrag mit dem bisherigen Distributor wurde beendet, seit Anfang April betreibt man in Italien eine eigene Marketing- und Vertriebstochtergesellschaft.

Bald wieder aufwärts?
So weit, so schlecht. Aber der Blick in die Zukunft fällt gar nicht so trübe aus: Bereits ab dem gerade begonnenen zweiten Quartal soll es wieder aufwärts gehen. Das Italien-Geschäft, das im ersten Quartal den Gewinn belastete, soll dann bereits positive Beiträge zum Ergebnis leisten. Ab dem dritten Quartal will man mit einer Produktoffensive auf dem amerikanischen Markt angreifen, auf dem man bislang noch defizitär arbeitet. Zwar wird man in den USA auch in diesem Jahr noch kein positives Ergebnis erzielen können, der Verlust soll aber zumindest deutlich auf rund 1,5 Millionen Euro reduziert werden.

Schlechte Nachrichten im Kurs enthalten
Außerdem birgt die im Gegensatz zu bisherigen Warnungen überaus deutliche Reduzierung der Prognosen zumindest die Hoffnung, dass weitere Umsatz- oder Gewinnwarnungen nun nicht mehr nötig sein werden. Die Chancen wachsen, dass der ehemalige Börsenliebling künftig wieder positiv überraschen kann. Die schlechten Nachrichten sollten damit in der aktuellen Notierung enthalten sein.

Dividendenrenner
Auf Basis der reduzierten Gewinnprognosen hat die Loewe-Aktie aktuell ein KGV von zwölf und ist damit moderat bewertet. Wenngleich eine Kursexplosion aus heutiger Sicht nicht unbedingt zu erwarten ist, könnte sich ein Einstieg mittelfristig durchaus lohnen. Weitere Gewinnwarnungen dürften nach der jüngsten Senkung der Prognosen ausbleiben. Zudem sollte die Loewe-Aktie auch wegen der hohen Dividendenrendite gegen weitere Kursrückgänge abgesichert sein. Allein wegen der Rendite von derzeit rund zehn Prozent ist ein Kauf eine Überlegung wert.

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